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Mindelheim: Ein klingender Vorgeschmack aufs Mindelheimer Frundsbergfest

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Ein klingender Vorgeschmack aufs Mindelheimer Frundsbergfest

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    Einen wohlklingenen Vorgeschmack aufs Frundsbergfest 2021 boten die Musikanten beim Konzert in der Mindelheimer Stadtpfarrkirche.
    Einen wohlklingenen Vorgeschmack aufs Frundsbergfest 2021 boten die Musikanten beim Konzert in der Mindelheimer Stadtpfarrkirche. Foto: Schmid

    „Nam gaudium musicorum“ – Aus Freude an der Musik – unter diesem Motto stand ein besonderes Konzert in der Stadtpfarrkirche Mindelheim. Es wies schon einmal musikalisch auf das kommende Jahr hin, in dem das große Frundsbergfest wieder stattfinden soll – soweit es die Corona-Pandemie möglich macht. Dass dieses Konzert in St. Stephan stattfand und große Freude verbreitete, bezeugte der heftige Beifall der 100 erlaubten Besucher (volles Haus!), alles mit Abstand und nach den bekannten Regeln.

    Daran hielten sich auch im Chorraum die Interpreten der beiden Gruppen „Vreudenrich“ mit dem Duo „Zweierley“ Jens und Thomas Öller, Susanne Schuster an ihrer Harfe und Imke Rahders, ebenfalls an Harfe und verschiedenen Blockflöten.

    Als "Sängerschar Lodron" bekannt geworden, jetzt Auftritt in der Mindelheimer St. Stephans Kirche

    Jens und Thomas Öller hatten gleich ein ganzes Arsenal an Musikinstrumenten mitgebracht: eine Gitarrenlaute, das Hümmelchen (ein kleiner Dudelsack), verschiedene Flöten, Horn und Krummhorn, eine Handtrommel und ein Tambourin. Da sie auch als Gesangssolisten und alle Vier gemeinsam sangen, trug das zur besonderen Atmosphäre bei. Als Vocal Ensemble 2014 wurde die „Sängerschar Lodron“ in der Sängervereinigung Mindelheim unter der Leitung von Josef Wiedenmann bekannt, jetzt das „Must Have“. Das trat schließlich zum mittelalterlichen Konzert nun in St. Stephan auf. Aktiv sangen die Sopranistinnen Rebecca Kraus und Elke Lobenstein, ohne Lisa Hofmann. Sie fehlte an diesem Abend. Die Altstimmen sangen Melanie Berens und Stephanie Jakob. Für den Tenor zuständig waren Günther Wach und Roland Weigele. Den Bass sangen Frank Gaugler und Winfried Ziehensack. Dass das in großartiger Harmonie geschah, das hörten die Gäste unter anderem bei den Liedern „Ach Elslein, liebes Elslein“ aus dem Jahr 1534 und dem traditionellen Lied aus dem 16. Jahrhundert: Scarborough Fair. Wer kennt nicht die Ohrwurm-Interpretation von Simon & Garfunkel? Apropos Ohrwurm. Mit dem gingen die Gäste nach dem letzten Lied „A lieta vita“, gemeinsam von beiden Gruppen vorgetragen, beschwingt und am liebsten tanzend aus der Kirche. Dieses Madrigal von Giovanni Gastoldi (1553-1609) ist der Tanz „Gagliarde“ und bedeutet so viel wie „Zum heiteren Leben lädt Amor uns ein …“ Ja, die Liebe – sie war in den Liedern vom 10. bis ins 21. Jahrhundert allgegenwärtig, vom Hochmittelalter über die Renaissance und Barock bis in die Neuzeit. Doch wenn Landsknechte und Marketenderinnen von ihren Erlebnissen erzählen, kommen auch Kriegswirren, Leid und Seuchen zur Sprache. Klingen da nicht ganz aktuelle Töne mit hinein? War der Schwarze Tod äußerst hässlich und für alle sichtbar, so ist Covid 19 heimtückischer, von keinem der fünf Sinne erkennbar. Jens und Thomas Öller besangen das in der Eigenkomposition „Wir Musiker“, ganz dem Stil der Musik des Mittelalters nachempfunden. So auch das Lied „Es saßen zwei Falken“. Den Text verfasste Susanne Schuster und Jens Öller schrieb die passende Melodie.

    Konzert in Mindelheim auch im kommenden Jahr wieder geplant

    „Now o now“ hieß es von der Gruppe „Vreudenrich“, gesanglich unterstützt von Melanie Berens von der Sängerschar Lodron – „Jetzt, oh jetzt, muss ich mich trennen, trennen, obwohl ich nicht trauere …“ Nein, es gab keinen Grund zum Traurigsein, denn schon im kommenden Jahr werden alle die ansprechenden Lieder und die Musik wieder ausgiebig zu hören sein – hoffentlich!

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