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Mindelheim: Corona-Krise: So geht es Supermarkt-Mitarbeitern in Mindelheim

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Corona-Krise: So geht es Supermarkt-Mitarbeitern in Mindelheim

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    Anpacken im V-Markt Mindelheim: Susanne Huber, Leiterin der Hygieneabteilung, und der stellvertretende Marktleiter Mentor Elezkurtaj füllen die Toilettenpapier-Bestände auf. In diesen Tagen ist für die Supermarkt-Mitarbeiter viel zu tun. Aber nicht jeder Kunde ist freundlich gestimmt.
    Anpacken im V-Markt Mindelheim: Susanne Huber, Leiterin der Hygieneabteilung, und der stellvertretende Marktleiter Mentor Elezkurtaj füllen die Toilettenpapier-Bestände auf. In diesen Tagen ist für die Supermarkt-Mitarbeiter viel zu tun. Aber nicht jeder Kunde ist freundlich gestimmt. Foto: Oliver Wolff

    Es muss für die Mitarbeiter des Mindelheimer V-Markts in diesen Tagen ein seltsames Gefühl sein. Die Arbeitsatmosphäre hat sich seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie grundlegend verändert. Nicht wenige Kunden suchen schnell das Weite, wenn man ihnen in den Gängen über den Weg läuft. Andere Kunden vermeiden überhaupt den Blickkontakt, sprechen einen hinterrücks aus fünf Metern Entfernung an. Und dann gibt es noch diejenigen, die ihrem Unmut Luft machen, wenn ein ganz bestimmter Artikel ausverkauft ist.

    Die Kunden sind manchmal pampig

    Die Kaufleute können ja eigentlich am wenigsten dafür, wenn weite Teile der Bevölkerung meinen, hamstern zu müssen. „Das sind aber Einzelfälle“, betont Sonja Riedmüller, Leiterin der Obst- und Gemüseabteilung, im Hinblick auf die manchmal pampige Kundschaft. Die 20-jährige Einzelhandelskauffrau selbst nimmt es daher gelassen. Auch was die Corona-Krise per se angeht. „Ich habe keine Angst, mich anzustecken“, sagt sie. Anders wäre auch schlecht, da sie den ganzen Arbeitstag von vielen Menschen umgeben ist.

    Das Beste aus der Situation machen, so lautet die Devise der Supermarktmitarbeiter. Das Tragen von Schutzkleidung ist im Mindelheimer V-Markt erst mal kein Thema. Dazu sagt der stellvertretende Marktleiter Mentor Elezkurtaj: „Jeder Mitarbeiter kann frei entscheiden, ob er Handschuhe und Mundschutz trägt.“

    Wegen Corona: Handschuhe in der Obst- und Gemüseabteilung

    In der Obst-und Gemüseabteilung trägt Sonja Riedmüller ohnehin Handschuhe, zumindest immer dann, wenn sie Ware anfasst. An der Waage liegen Handschuhe und Desinfektionsspray für sie und die Kunden parat, damit die Oberflächen möglichst frei von Viren bleiben. In der kommenden Woche werden zudem an den Kassen Schutzwände aus Plexiglas installiert. Klebebänder am Boden, die den einzuhaltenden Sicherheitsabstand angeben, sind schon länger angebracht.

    Carina Wiedemann (links) und Sonja Riedmüller füllen mit Handschuhen die Regale in der Obst- und Gemüseabteilung auf.
    Carina Wiedemann (links) und Sonja Riedmüller füllen mit Handschuhen die Regale in der Obst- und Gemüseabteilung auf. Foto: Oliver Wolff

    Eine Herausforderung ist für den Supermarkt die Logistik der Waren. Die Kunden kaufen massenhaft Produkte, die sie vor der Krise nur selten gekauft haben, erklärt Elezkurtaj. „Als Söder bekannt gab, dass die Ausgangsbeschränkung kommt, war am schlimmsten.“ Kunden stürmten in Scharen in den Markt und kauften die Regale leer. Dabei waren Konserven, Nudeln und Mehl vor allem gefragt.

    Nach Hamsterkäufen: Backhefe ist überraschend ausverkauft

    Auf ein Produkt haben einige Kunden überraschenderweise besonders abgesehen: Backhefe. „Wir haben nichts mehr da und die neue Lieferung lässt auf sich warten“, sagt Elezkurtaj. Warum ausgerechnet Hefe in diesen Tagen zur Mangelware wird, kann sich der Marktleiter nur so erklären: „Vielleicht backen die Leute ihr eigenes Brot.“

    In den V-Märkten im Unterallgäu sind Hygienestationen im Eingangsbereich
    In den V-Märkten im Unterallgäu sind Hygienestationen im Eingangsbereich Foto: Oliver Wolff

    Toilettenpapier war zeitweise ebenfalls ausgegangen. Nun sind die Lagerbestände aber wieder gefüllt. Susanne Huber ist für die Hygiene-Abteilung zuständig: „Vergangenes Wochenende waren viele Kunden verärgert, weil nichts mehr da war.“ Einen Einfluss darauf, wann und wie viel neue Ware geschickt wird, hat die 26-Jährige nicht. „Wir bestellen und müssen abwarten.“ Jeden Tag werde etwas anderes auf gut Glück geliefert.

    Ein freundlicher Blick zwischendurch würde nicht schaden

    Nicht nur Klopapier, sondern auch andere Hygieneartikel sind gerade stark nachgefragt, etwa Seifen, Einmalhandschuhe oder Spülmaschinentabs. Desinfektionsmittel bleibt vorerst ausverkauft, Nachschub ist so schnell nicht zu erwarten, sagt sie.

    Die Supermarkt-Mitarbeiter machen ihren Job gerne, auch wenn sie hier und da von Kunden unhöflich angesprochen werden. Zwischen den Zeilen ist allerdings zu lesen: Ein aufmunterndes Wort oder ein freundlicher Blick zwischendurch würde nicht schaden. Dann macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß. „Uns klopft nur ganz selten jemand auf die Schultern“, sagt Huber.

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