So überraschend der Abbruch der Fusionsgespräche mit Memmingen gestern Abend (hier geht es zum Artikel: Kliniken-Fusion: Es ist aus – vorerst) kam, so nachvollziehbar ist er: Seit zwölf Jahren wird inzwischen verhandelt, ohne einem Ergebnis je entscheidend nähergekommen zu sein. Im Unterallgäu herrschte deshalb schon länger Frust. „Seit ich im Kreistag bin, drehen wir uns mit Memmingen im Kreis“, hatte Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer vor wenigen Wochen im Gespräch mit der MZ gesagt (hier der Originalartikel von damals) und dabei anklingen lassen, dass er an die Fusion mit Memmingen nicht mehr recht glaubt.
Schon damals klang es nicht nach einem Durchbruch für die Klinikfusion Memmingen - Unterallgäu
Und auch die Antwort von Landrat Hans-Joachim Weirather Ende September auf die Frage, für wie wahrscheinlich er einen baldigen Zusammenschluss der drei Kliniken hält, konnte man als wenig optimistisch interpretieren: „Nach meinen Bemühungen der letzten zehn Jahre und den damit verbundenen Höhen und Tiefen möchte ich den gegenwärtigen Sachstand nicht öffentlich bewerten.“ (Lesen Sie hier den Originalartikel dazu: Schließen sich die Kliniken bald zusammen?) Nach dem von vielen erhofften Durchbruch klang das schon damals nicht, sondern eher nach: „Wir verlieren allmählich die Geduld.“
Tatsächlich konnte man zuletzt den Eindruck gewinnen, auf Memminger Seite werde geradezu nach Hürden gesucht, die eine Fusion schwierig, wenn nicht gar unmöglich machen. Es ist der Stadt Memmingen zu wünschen, dass sie damit keine Chance vertan hat – und dem Landkreis Unterallgäu, dass sich die nun beginnenden Gespräche mit dem Oberallgäu nicht ebenfalls zwölf Jahre hinziehen.