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Memmingerberg: Die Kripo Memmingen arbeitet nun am Allgäu Airport

Memmingerberg

Die Kripo Memmingen arbeitet nun am Allgäu Airport

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    Wo schon das Amtsgericht vier Jahre untergebracht war, residiert am Allgäu-Airport seit einigen Tagen die Kriminalpolizei Memmingen.
    Wo schon das Amtsgericht vier Jahre untergebracht war, residiert am Allgäu-Airport seit einigen Tagen die Kriminalpolizei Memmingen. Foto: Kurt Kraus

    Die Kripo Memmingen ist aufs Land gezogen. Denn das Gebäude am Schanzmeister in Memmingen ist für die drei Dienststellen der Memminger Polizei zu klein geworden. Die Polizeiinspektion und die Autobahnpolizeistation bleiben in der Stadt, die Kripo hat ihren Sitz aber an den Flughafen in Memmingerberg verlegt.

    Dort hat die Kripo ein ehemaliges Standortgebäude der Bundeswehr angemietet und bezogen, das sich mittlerweile im Besitz der Gewerbepark am Allgäu Airport GmbH & Co. KG befindet. 1750 Quadratmeter Bürofläche stehen der Kriminalpolizei jetzt in dem für ihre Bedürfnisse maßgeschneiderten Haus zur Verfügung. Von 2014 bis 2018 diente das Gebäude bereits als Herberge für das Memminger Amtsgericht, während dessen Hauptsitz saniert wurde.

    Kripo hat ehemaliges Standortgebäude der Bundeswehr angemietet

    Nachdem das Amtsgericht wieder in die Buxheimer Straße nach Memmingen zurückgekehrt war, habe es erste Überlegungen für eine Verlegung der Kripo-Dienststelle gegeben, sagt Leiter Thorsten Ritter. Eine Aufstockung des Polizeigebäudes Am Schanzmeister 2 in Memmingen sei aus statischen Gründen nicht in Frage gekommen.

    Kripo-Chef Thorsten Ritter in seinem neuen Büro. Alle Schreibtische sind höhenverstellbar – der Gesundheit wegen.
    Kripo-Chef Thorsten Ritter in seinem neuen Büro. Alle Schreibtische sind höhenverstellbar – der Gesundheit wegen. Foto: Kurt Kraus

    „Die Räumlichkeiten reichen aus, auch in der Zukunft“, sagt Ritter. „Wenn ich natürlich all die Mitarbeiter bekomme, die ich noch gerne hätte, dann könnte es doch wieder knapp werden“, ergänzt der 46-Jährige und lacht.

    Großzügige Räume und hochmoderne Ausstattung

    Ausgestattet ist das Gebäude mit großzügigen Räumen für EDV-Schulungen, Lagebesprechungen, die Bewältigung von Einsätzen, die Einrichtung von Sonderkommissionen und einer ausreichenden Anzahl von Vernehmungsräumen - darunter sowohl einem Kinder- als auch einem Video-Vernehmungszimmer. Außerdem mit sogenannten Schwarz-Weiß-Räumen für die Brandermittler, zahlreichen Duschen, einem großen Sozialraum und zwei kleineren Teeküchen, die vor allem von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kriminaldauerdienstes genutzt werden können. Sie sind auch nachts und an Wochenenden in dem Gebäude im Einsatz.

    Hier fotografiert der Erkennungsdienst mutmaßliche Straftäter und nimmt deren Fingerabdrücke digital ab.
    Hier fotografiert der Erkennungsdienst mutmaßliche Straftäter und nimmt deren Fingerabdrücke digital ab. Foto: Kurt Kraus

    Dem Kommissariat 7 steht ein zertifiziertes kriminaltechnisches Labor zur Verfügung. Eine hochmoderne Ausstattung biete ideale Möglichkeiten zum Fotografieren von Spuren, schwärmt Chef Thorsten Ritter. Im Keller gibt es einen Asservatenraum und eine Waffenkammer sowie einen eigenen Raum für „eddi“. Damit gemeint ist die digitale Technik zur erkennungsdienstlichen Behandlung von Tatverdächtigen.

    Komplett neues Mobiliar für die Dienststelle

    Der Verwahrraum: Tagsüber können hier Verdächtige bis zum Verhör bleiben.
    Der Verwahrraum: Tagsüber können hier Verdächtige bis zum Verhör bleiben. Foto: Kurt Kraus

    Komplett neu ist auch das Mobiliar. „Jeder Arbeitsplatz ist ergonomisch ausgestaltet“, sagt Kripo-Leiter Thorsten Ritter und fährt seinen Schreibtisch demonstrativ auf und ab. Für die Dienstfahrzeuge wurde ein Garagentrakt gebaut. Demnächst fertiggestellt wird der Fahrradkeller mit Ladestationen für E-Bikes.

    An manchen Stellen hängen noch Kabel aus Decken und Wänden. Handwerker huschen durch das Haus. Thorsten Ritter: „Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch. Wir sind aber froh, dass der Umzug vollzogen ist.“ Für die Kollegen, die in die Planungsgruppe eingebunden waren, sei die Vorbereitung des Umzugs eine zusätzliche Belastung gewesen.

    Nicht alle Mitarbeiter sind von neuem Arbeitsplatz begeistert

    Nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von ihrem neuen Arbeitsplatz rundum begeistert. Einige vermissten die kurzen Wege bei etwaigen Rückfragen bei den uniformierten Kollegen oder bemängelten, dass kein adäquates Sportangebot vorhanden sei. Für Unmut sorgten im Vorfeld fehlende Parkplätze für die Beschäftigten. Stand ihnen am Schanzmeister eine große Anzahl kostenloser Parkmöglichkeiten zur Verfügung, so gibt es im Gewerbepark am Allgäu Airport ausschließlich kostenpflichtige Stellplätze. „Jeder Mitarbeiter, der einen Platz haben will, bekommt einen“, stellt Ritter klar. Er müsse dafür aber 37 Euro monatlich bezahlen.

    Kriminalpolizei Memmingen/Unterallgäu

    Zuständigkeitsgebiet: Die KPI Memmingen ist zuständig für die Stadt Memmingen, den Landkreis Unterallgäu sowie den früheren Landkreis Krumbach, der im Zuge der Gebietsreform in den Landkreis Günzburg eingegliedert wurde. Der Dienstbereich, in dem derzeit etwa 220.000 Menschen leben, umfasst rund 1600 Quadratkilometer.

    Besonderheit: Eine Besonderheit stellt der im März 2008 gebildete KDD dar. Er ist – insbesondere außerhalb der regulären Dienstzeit – für die sofort notwendigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen im gesamten „Schutzbereich“ des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West zuständig, also von Füssen bis Neu-Ulm und von Buchloe bis Lindau.

    Leitung: Chef der Kripo Memmingen ist seit 1. November 2017 Kriminaloberrat Thorsten Ritter (46).

    Kontakt: Die Kripo hat ihren Sitz seit diesem Monat Am Flughafen 12b, 87766 Memmingerberg. Telefon 08331 100-0, Fax -240, Mail pp-sws.memmingen.kpi@polizei.bayern.de

    Voll des Lobes sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich der Vorbereitung des Umzuges. Man habe das Telefon und den Computer im alten Büro ausgesteckt und im neuen Büro angesteckt und alles habe sofort einwandfrei funktioniert. Die telefonische Erreichbarkeit und die Nebenstellen bleiben also gleich. Für Kripo-Chef Thorsten Ritter überwiegt, dass „die Arbeitszufriedenheit“, die bei der Kripo Memmingen immer schon sehr hoch gewesen sei, „durch den Umzug nach Memmingerberg noch einmal gesteigert werden konnte“.

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