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Meisterschaft: Faszinierende Flugschau am Himmel über Frankenhofen

Meisterschaft

Faszinierende Flugschau am Himmel über Frankenhofen

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    Die Organisatoren des MFC Bad Wörishofen bekamen von allen Seiten viel Lob für die perfekte Organisation. Auf dem Foto (von links): Präsident Hans Schwägerl und Christoph Fackeldey vom Deutschen Modellfliegerverbandes (DMSFV) mit David Yildirim und Josef Ritter vom gastgebenden MFC.
    Die Organisatoren des MFC Bad Wörishofen bekamen von allen Seiten viel Lob für die perfekte Organisation. Auf dem Foto (von links): Präsident Hans Schwägerl und Christoph Fackeldey vom Deutschen Modellfliegerverbandes (DMSFV) mit David Yildirim und Josef Ritter vom gastgebenden MFC.

    Fliegen ist ihre Leidenschaft. Der frönten drei Tage lang 60 Piloten aus Deutschland und den Nachbarländern Schweiz und Österreich. Bei der Deutschen Meisterschaft im Segelkunstflug auf dem Trainingsgelände des Modellfliegerclubs (MFC) Bad Wörishofen kämpften sie mit ihren „fliegenden Kisten“ um Punkte und Pokale.

    Während am ersten Tag des Wettbewerbs Petrus noch mitspielte, musste der Flugbetrieb vor allem am Samstag bei Schmuddelwetter immer wieder unterbrochen werden. Trotz des reduzierten Programmes lockte das „himmlische Spektakel“ doch mehrere hundert Zuschauer an.

    Peter Waldmann, der Mann im Tower meldete 200 Starts. Modelle aller Kategorien, so auch die Typen „Swift“ und „Fox“ mit Flügelspannweiten bis zu sechs Metern und 20 Kilo Gewicht gaben sich am Rande des Flugfeldes ein Stelldichein.

    Oldtimer und Hubschrauber, aber auch supermoderne Jets, die größten im Maßstab 1:2 zogen am Wolken verhangenen Himmel mit summenden Motoren ihre Kreise. Es roch nach Benzin und „American-Air-Force-Base“. Die oft schlechten Sichtverhältnisse forderten den Piloten im Alter von 12 bis 68 Jahren höchste Konzentration ab.

    Nach der Pflicht zeigte so mancher Modellflieger eine atemberaubende Kür. Bei diesen Luftnummern, teils in 500 Metern Höhe, kamen die kleinen „Brummer“ ganz groß raus.

    Wenn eine der mit Kerosin betriebenen Mini-Jets mit bis zu 300 Sachen über den Köpfen der Zaungäste donnerte, waren sie von den Originalen kaum noch zu unterscheiden. Zu bestaunen waren gewagte Manöver und Kunststücke, wie Loopings, Snaps und Torgrollen. Fasziniert war das Publikum auch von den spektakulären Tiefflügen, so genannten „gerissenen Rollen in Ameisenhöhe“ oder auch „Messerflügen“.

    Für Furore sorgte besonders der Villacher und in einschlägigen Kreisen europaweit bekannte Pilot Gernot Bruckmann, der seine schwarz-gelbe Propellermaschine, Marke Eigenbau vom Typ „Pilatus Tubo-prob“ abheben ließ. Wie bei allen anderen Starts, lief auch beim „Jungfernflug“ des dreifachen „Indoor-Weltweisters“ und Europameisters, der schon an 250 Wettbewerben teilnahm und 40 Modellflugzeuge sein eigen nennt, alles wie am Schnürchen.

    Mit von der Partie war auch David Yildirim, der Jugendwart des MFC Bad Wörishofen. Mit seinem Modell „Swift“ mit 4,80 Metern Spannweite erregte er allgemein großes Aufsehen. Während die Menge gebannt zum Himmel schaute, warf ein von Christian Horn geflogener „Gutsi-Bomber“ für die Kinder Bonbons ab und versüßte ihnen das Warten.

    „Und der nasse Asphalt bebt, wie ein Schleier staubt der Regen. Bis sie abhebt und sie schwebt dem Himmel entgegen“, mit den berühmten Zeilen aus Reinhard Meys Schlager „Über den Wolken“ lässt sich wohl am treffendsten die Deutsche Meisterschaft der Modellflieger beschreiben. Glücklicherweise war sie schon am ersten Tag bei noch schönem Wetter in trockenen Tüchern. Doch auch das Schmuddelwetter störte die meist in Wohnmobilen angereisten Piloten wenig. Christoph Fackeldey, der Sportreferent des Deutschen Modellfliegerverbandes (DMSFV) und Präsident Hans Schwägerl aus Kassel waren sich einig: „Beim MFC Bad Wörishofen passt einfach alles, das Gelände ist ideal , der Verein äußerst rührig und die Organisation klappt bestens“.

    Voll des Lobes für die Wörishofer Modellflieger ist auch Karl-Heinz Oczko, einer von sechs Punktrichtern. „Die Organisation hier ist sehr professionell“, fand er und bescheinigte den Teilnehmern eine „große Leistungsdichte“. MFC-Vorsitzender Josef Ritter gab das Kompliment zurück. „Es ist für uns eine große Ehre, das Turnier ausrichten zu dürfen“, betonte er.

    Wer den Wörishofer Ortsteil Frankenhofen nicht kennt, hat zumindest nichts mit Modellfliegen am Hut. Für Bastler und Tüftler der kleinen Flugzeuge ist er aber europaweit ein Begriff. Denn hier starten und landen alle zwei Jahre bei der Deutschen Meisterschaft naturgetreu nachgebaute Flieger, Zeitzeugen aus einer 100-jährigen Luftfahrtgeschichte.

    Da bleibt es nicht aus, dass so mancher Pilot bei gemütlichem Beisammensein in alten Erinnerungen schwelgt. Wie Albin Kiermeier aus Mindelheim, mit 82 Jahren der älteste Aktive im MFC Bad Wörishofen. Regelmäßig lernt der rüstige Senior seiner Passagiermaschine vom Typ „Grob 120 TB“ in Frankenhofen das Fliegen. Was Kiermeiner sehr bedauert. „Dass mein zweimotoriges Transportflugzeug „Trans-All“ bei einem Übungsflug infolge eines Motorschadens abgestürzt ist.

    „Ohne Fleiß kein Preis“ hieß es bei der Ehrung der Sieger, die Präsident Hans Schwägerl vornahm. Wie erwartet, belegte Gernot Bruckmann aus Villach in der Gesamtwertung den ersten Platz. Zweiter wurde Patrick Georg. Auf dem dritten Platz landete Florian Vogelmann. Spektakulär wie die vielen Show-Flüge war auch das Unterhaltungsprogramm bei der Deutschen Modell-Segelflug-Meisterschaft.

    Mit Blasmusik, Alpenrock und aktuellen Songs ließ die „Radlerband“ das Festzelt erbeben. Bei bester Bewirtung und „Pilot-Drinks“ schwärmten die Gäste auch von einer „faszinierenden Flugschau“ am nächtlichen Himmel über Frankenhofen.

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