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Mattsies: So wird der Hochwasserschutz in Mattsies

Mattsies

So wird der Hochwasserschutz in Mattsies

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    Der Tiefenbach in Mattsies: Dort finden ab 2020 umfassende Hochwasserschutz-Maßnahmen statt.
    Der Tiefenbach in Mattsies: Dort finden ab 2020 umfassende Hochwasserschutz-Maßnahmen statt. Foto: Arnold Consult

    Das seit Jahren verfolgte Vorhaben, Mattsies langfristig vor Hochwasser zu schützen, steht vor einem Abschluss. Als letzte von mehreren Maßnahmen verabschiedete der Marktgemeinderat Tussenhausen nun den Innerortsausbau des Tiefenbachs. Er ist Teil eines großen Hochwasserschutz-Pakets, das Mattsies zugutekommt und vom Freistaat Bayern bezuschusst wird. Zuvor waren bereits zwei Wasserrückhaltebecken gebaut und Ausgleichsmaßnahmen getroffen worden.

    Nun sollen also grundlegende Veränderungen am Tiefenbach vorgenommen werden. Vera Paravicini vom zuständigen Ingenieurbüro Arnold Consult aus Kissing stellte Pläne vor, mit denen der Bach saniert und für Verkehrsteilnehmer sicherer werden soll. Baubeginn ist voraussichtlich im Herbst 2020 – danach soll Mattsies nach Angaben von Bürgermeister Johannes Ruf sowohl für sogenanntes 100-jährliches Hochwasser als auch für noch deutlich seltener auftretendes Extremhochwasser gerüstet sein.

    Zwei Varianten standen für den Hochwasserschutz in Mattsies zur Debatte

    Konkret geht es darum, dass das Wasser, bevor es in den Lettenbach fließt, nicht bis zur Oberkante steigt. Mindestens 20 Zentimeter sollen noch Luft sein. Um dies zu erreichen, werden die Querschnitte vergrößert und die Betonröhren erneuert. Projektleiterin Paravicini hatte dem Marktgemeinderat erste Pläne bereits im Dezember 2018 vorgestellt. Die damalige Variante ging – wie bislang – von einem teilweise geschlossenen, teilweise nach oben geöffneten, U-förmigen Verlauf des gesamten Tiefenbachs aus und sollte nach der groben Schätzung von damals rund 700.000 Euro kosten.

    Nun, nach Rücksprache mit Landrats- und Wasserwirtschaftsamt, stand eine zweite Variante im Raum. Demzufolge soll der Tiefenbach an seinen offenen Stellen im nördlichen Bereich der Dorfstraße für Passanten zugänglich gemacht werden. Ermöglichen soll dies eine abgetreppte Böschung an der östlichen Seite des Bachverlaufs.

    Die zweite Variante kostet "nur" 10.000 Euro mehr

    So soll der Tiefenbach einmal aussehen.
    So soll der Tiefenbach einmal aussehen.

    Diese Variante kostet wegen des aufwendigeren Einbaus schätzungsweise rund 790.000 Euro. Nach einem detaillierten Bodengutachten war jedoch auch die Schätzung für die erste Variante auf 780.000 Euro angestiegen. Im Hinblick auf die verhältnismäßig geringe Differenz von „nur“ 10.000 Euro, das stimmigere Erscheinungsbild im Ort und eine voraussichtliche Förderung in Höhe von 50 Prozent durch den Freistaat einigten sich die Marktgemeinderäte nun einstimmig auf die zweite Variante.

    Mit den geplanten Maßnahmen verändert sich auch der Bereich um den Tiefenbach maßgeblich. So müssen etwa die angrenzenden Bäume gerodet werden, da sie zu nahe am Wasser stehen. In der Planung sind deshalb noch nicht näher definierte Ersatzpflanzungen verankert. Auch sollen entlang des Bachs und an den Überführungen mehrere Geländer angebracht werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Einige Markträte und Bürgermeister Johannes Ruf betonten, der geplante Innerortsausbau sei unvermeidlich und wirke sich insgesamt positiv auf das Ortsbild aus.

    Die Projektleiterin will das Gespräch mit den Anwohnern in Mattsies suchen

    Bedenken, die nun beschlossene Variante sei im Unterhalt deutlich aufwendiger als die ursprünglich angedachte, wies Projektleiterin Paravicini zurück. Sie erklärte, man wolle das Gespräch mit den Anwohnern suchen, um die Arbeiten so reibungslos wie möglich durchführen zu können. Dabei gehe es vor allem darum, dass die Anwohner auf der anderen Seite des Tiefenbachs auch während der Bauarbeiten möglichst problemlos zu ihren Häusern kommen.

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