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Mattsies: Schloss Mattsies steht wieder zum Verkauf. Aber wo sind die Liebhaber?

Mattsies

Schloss Mattsies steht wieder zum Verkauf. Aber wo sind die Liebhaber?

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    Baufällig aber mit Charme: Wer will Schloss Mattsies kaufen?
    Baufällig aber mit Charme: Wer will Schloss Mattsies kaufen? Foto: Stoll

    Vor zwei Jahren stand das mittelalterliche Schloss Mattsies mit 5700 Quadratmetern Grundstücksfläche schon einmal für ein paar Wochen zum Verkauf im Netz. Auf der Seite des Landesamtes für Denkmalpflege (www.blfd.bayern.de) war das Kleinod angeboten worden, allerdings nicht allzu lange. Plötzlich war es wieder von der Homepage genommen worden. Ein Käufer hatte sich gleichwohl nicht gefunden.

    Der Bau in Mattsies wird als "verwunschenes Märchenschloss" beworben

    Seit ein paar Tagen ist das „verwunschene Märchenschloss“ aus dem Allgäu wieder beim Landesamt für Denkmalpflege online. „Ein verborgenes Juwel in begehrter Alleinlage“ heißt es in dem Text weiter. Der herrschaftliche Adelssitz aus dem 16. Jahrhundert, den einst die Grafen Fugger von Glött und das Adelsgeschlecht der Wittelsbacher ihr Zuhause nannten, liegt auf einer Bergzunge, umgeben von Wald.

    Schloss Mattsies ist ein Baudenkmal von herausragendem Rang. Dennoch ist die Anlage vor Jahrzehnten in den Dornröschenschlaf versunken. Die große Bedeutung der mittelalterlichen Anlage beruht nach Einschätzung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege sowohl auf seiner baulichen Qualität als auch auf der Tatsache, dass sich hier die gesamte Entwicklungsfolge vom mittelalterlichen Wehrturm bis zur Burgvilla des Späthistorismus anschaulich ablesen lässt. Der fortschreitende Verfall der Schlossanlage seit Jahrzehnten bereitet dem Landesamt ebenso große Sorge wie vielen heimatliebenden Unterallgäuern.

    Die Geschichte des Mattsieser Schlosses reicht bis ins Mittelalter zurück

    Schloss Mattsies reicht im Kern bis in das Hochmittelalter zurück. Prägend für das heutige Erscheinungsbild sind der wehrturmartige Satteldachbau des 16. Jahrhunderts, die barocken Erweiterungsbauten sowie die letzte Überformung der Gesamtanlage durch den Münchner Architekten Hans Schurr 1905.

    Über viele Jahre hinweg hat die Untere Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Unterallgäu versucht, das Schloss zu erhalten. Zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege wurden punktuelle Notsicherungsmaßnahmen vorgenommen. Damit sollte zumindest das Hauptgebäude vor eindringendem Schnee und Regen geschützt werden, um so einem weiteren Verfall Einhalt zu gebieten.

    Noch unter Landrat Hans-Joachim Weirather war eine Lösung bereits in greifbarer Nähe. In dem Schloss sollte eine Wohngruppe für ältere Menschen untergebracht werden. Das scheiterte letztlich an einem Zuschuss des Freistaates.

    2016 war vom Landesamt, Landkreis und Bezirks Schwaben eine Machbarkeitsstudie erstellt worden. Dennoch fand sich kein Liebhaber für das historische Mauerwerk. Vielleicht klappt es ja diesmal.

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