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MZ-Jahresrückblick 2020: 2020 war ein Rekordjahr bei den Störchen

MZ-Jahresrückblick 2020

2020 war ein Rekordjahr bei den Störchen

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    Im Nest auf Schloss Bedernau sind vier Jungstörche herangewachsen. Weitere Storchennester mit vier Jungtieren gab es auf dem Dach der Mindelheimer Polizei, auf der Spitze des Storchenmasts in Kirchheim, auf dem Kirchturm in Lauben und dem Fuggerbau in Memmingen.
    Im Nest auf Schloss Bedernau sind vier Jungstörche herangewachsen. Weitere Storchennester mit vier Jungtieren gab es auf dem Dach der Mindelheimer Polizei, auf der Spitze des Storchenmasts in Kirchheim, auf dem Kirchturm in Lauben und dem Fuggerbau in Memmingen. Foto: Ulla Gutmann (Archiv)

    Das Unterallgäu ist bekannt für seine vielen Störche, doch dieses Jahr toppte auch alle vorangegangenen. Von 44 Nestern lagen den Experten des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) im Juni die Zahlen über die geschlüpften Weißstörche vor. Damals wurden bereits mehr als 100 Jungstörche gezählt.

    Wie Georg Frehner, der Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe erklärt, seien die Zahlen aber nur geschätzt, weil nicht immer alle Jungtiere auf den ersten Blick sichtbar sind. „In manch einem Nest könnte noch ein weiterer Jungstorch sein. Man benötigt viel Zeit und Geduld, bis man alle sieht und erfasst hat“, sagt er.

    Von einem „Rekordjahr“ sprach Frehner aber schon zu diesem Zeitpunkt, denn so viele junge Weißstörche wie heuer hat es im Gebiet der Kreisgruppe Memmingen/Unterallgäu noch nie gegeben.

    Über 50 Brutpaare im Unterallgäu

    Insgesamt 52 Brutpaare gab es nach den Erkenntnissen von Frehner in diesem Jahr. Davon haben nur fünf Paare keine Jungen bekommen oder die Brut aufgegeben, etwa in Pfaffenhausen auf dem Turm des Blindenheims. Hier war das alte, sehr schwere Nest abgebaut, gereinigt und mit weniger Ästen und Nistmaterial und damit auch weniger Gewicht wieder neu befestigt worden. Doch bei Sturmtief Sabine im Februar kam ein Altstorch um – und das verhinderte eine erfolgreiche Brut.

    Die beiden „Storchen-Hotspots“ im Landkreis waren erneut Pfaffenhausen mit neun Brutpaaren mit Jungen und Kirchheim mit 16 Brutpaaren mit Jungen. Im Fuggermarkt gab es neben den neun Nestern auf dem Storchenturm und dem Nest auf der Kirche auch sechs Brutpaare mit je zwei bis drei Jungen auf den Kaminen des Fuggerschlosses. Die Weißstörche bilden damit richtige Kolonien: Etwas, das früher bei Vogelexperten als untypisch galt.

    Pfaffenhausen wird zum Storchen-Hotspot

    In Pfaffenhausen blieb zwar das neu renovierte Nest auf dem Blindenheim leer, dafür aber bauten die Störche daneben, auf dem geschwungenen Turm der Kapelle, ein neues Nest auf die Wölbung, obwohl zuvor die alte Behausung dort aus Sicherheitsgründen komplett entfernt worden war. Hier saßen teilweise bis zu fünf Vögel, die Altstörche und drei Jungtiere – und zum Glück hat das Nest gehalten. Auch auf dem Strommast in der Mindelbergstraße legten die Vögel ein neues Nest an, nachdem das alte entfernt worden war. Zwei gesunde Jungstörche klappern dort im Sommer.

    Hans Roth von der Storchenbrauerei freute sich über erstmals drei Jungstörche in „seinem“ Nest beim Eiskeller und auch in dem 2019 neu errichteten Mast mit Nest neben der Brauerei saß ein Jungstorch. Auf einem Baukran an der Hauptstraße hatten zwei Storchenpaare kunstvoll ihre Nester ins Gestänge gebaut, unweit vom Nest an der Brauerei und dem Nest auf der Kapelle am Blindenheim.

    Die meisten Brutpaare lebten im östlichen Landkreis Unterallgäu. Hier gibt es mehr Feuchtgebiete als im Westen und anscheinend auch mehr Mäuse, die die Vögel gerne fressen und verfüttern.

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