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Ledvance-Mitarbeiter kämpfen um ihren Job

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Ledvance-Mitarbeiter kämpfen um ihren Job

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    Mit großen Tafeln, Fahnen, Bannern und lautem Pfeifen zogen gestern mehrere hundert Ledvance-Mitarbeiter vor Tor eins des Werks in der Berliner Allee und demonstrierten für den Erhalt des Standorts und die rund 650 Arbeitsplätze. „Wir leuchten länger“ oder „Wir sind lauter“ skandierten sie. Auch IG Metall und Betriebsrat machten noch einmal deutlich, dass sie eine Standortschließung nicht akzeptieren wollen. „Jetzt schon darüber zu spekulieren, bei welchen Unternehmen die Ledvance-Mitarbeiter unterkommen könnten, wenn hier Ende 2018 beziehungsweise der Maschinenbau 2019 geschlossen wird, ist fehl am Platz“, sagt Angela Steinecker, Unternehmensbeauftragte der

    Inhaltlich gab es bei der Kundgebung und der flankierenden Betriebsversammlung nichts Neues. „Wir erzählen, was wir wissen, sammeln die Fragen der Mitarbeiter und werden sie an die Geschäftsleitung weitergeben“, fasst Steinecker zusammen. Für kommende Woche seien bereits entsprechende Gespräche zwischen den Parteien geplant.

    Wie groß die Anteilnahme am Schicksal der ehemaligen Osram-Mitarbeiter ist, zeigte die Anwesenheit einiger Politiker. Neben der SPD-Bundestagsabgeordneten Ulrike Bahr waren auch die SPD-Fraktionsvorsitzende Margarete Heinrich und der SPD-Landtagsabgeordnete Harald Güller vor Ort. Am Vormittag hatte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bereits den Betriebsrat besucht und sich auf den aktuellen Stand bringen lassen. Augsburgs Wirtschaftsreferentin Eva Weber sicherte bei der Kundgebung die Unterstützung der Stadt zu: „Ich kann nicht versprechen, dass der Standort und die Arbeitsplätze erhalten bleiben, aber es ist unsere Pflicht, viele Gespräche zu führen und auszuloten, was möglich ist.“

    Welche Chancen Politik und Gewerkschaft tatsächlich haben, Ledvance in Augsburg zu retten, ist schwer einzuschätzen. Während sich IG Metall und Arbeitnehmervertreter zuversichtlich zeigen, gibt Ledvance eine klare Richtung vor. „Ich halte es für völlig falsch, den Menschen noch Hoffnung zu machen. Stattdessen müsste man vernünftige und verantwortungsvolle Lösungen finden“, so ein Unternehmenssprecher. Ledvance respektiere die Gefühle der Mitarbeiter und habe entgegen der Darstellungen durchaus Alternativen geprüft. Das Werk in Augsburg sei jedoch nicht mehr tragfähig. Weil der Markt im traditionellen Lampengeschäft in den vergangenen drei Monaten drastischer eingebrochen ist als angenommen, habe man eine schnelle Entscheidung gefällt. Langjährige Kenner der Szene kontern: Bereits beim Kauf von Ledvance durch die Chinesen seien die Zahlen bekannt gewesen, so ein Insider.

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