Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Kultur: Dieses Meisterkonzert war ein Volltreffer

Kultur

Dieses Meisterkonzert war ein Volltreffer

    • |
    Viktoria Kaunzner gilt zu Recht als eine der weltbesten Violinistinnen. Ihrem Ruf wurde sie beim Meisterkonzert im Theatersaal des Dominikanerinnenklosters – begleitet von Dietmar Gräf am Flügel – einmal mehr gerecht.
    Viktoria Kaunzner gilt zu Recht als eine der weltbesten Violinistinnen. Ihrem Ruf wurde sie beim Meisterkonzert im Theatersaal des Dominikanerinnenklosters – begleitet von Dietmar Gräf am Flügel – einmal mehr gerecht. Foto: Maria Schmid

    „Früh übt sich, was ein Meister werden will“: Diesen Satz sagte Friedrich Schillers Schweizer Nationalheld Wilhelm Tell beim Übungsschießen mit der Armbrust. Wie oft hat sich das schon bewahrheitet. Meister in seinem Fach zu sein und dem Publikum zu zeigen, was man gelernt hat. Beim neuesten Meisterkonzert im Theatersaal des Dominikanerinnenklosters in Bad Wörishofen ging es allerdings nicht ums Schießen.

    Hier ging es um das Spiel an ihren Instrumenten. Viktoria Kaunzner, 1982 in Deggendorf geboren, wurde mit 29 Jahren Professorin an der Musikhochschule und der Universität in Seoul in Südkorea. Sie ist eine der besten jungen Violinistinnen der Welt.

    Der Bad Wörishofer Dietmar Gräf ist Musiker, Pianist, Organist, Komponist und Pädagoge. Sie verwöhnten die Gäste im voll besetzten Saal nicht nur mit klassischen Werken und der Brillanz ihres Spiels an Violine und Klavier. So bewies Viktoria Kaunzner mit der „Sonate in A-Dur“ von Johann Sebastian Bach in vier Sätzen bereits ihre große Virtuosität, mit

    Niccolo Paganini, der wohl bekannteste Violinist und Komponist für sehr schwierig zu spielende Geigenkompositionen schrieb das „Caprice Nr. 20“ in D-Dur Allegretto. Beim Solovortrag von Viktoria Kaunzner war die Brillanz ihres Spiels deutlich zu sehen und zu hören. Sie sorgte auch für heitere Stimmung bei der Improvisation einer „musikalischen Satire“, wie sie es nannte.

    Dazu holte sie ihre grüne Geige, legte digitale Töne auf, setzte sich eine Sonnenbrille auf und ließ Gurgellaute hören, dazu spielte sie die passenden Violine-Klänge. Das Publikum applaudierte amüsiert. Mit ganz anderen Tönen verzauberte sie an diesem lauen Sommerabend die Gäste mit vier „Romantischen Stücke“ von Antonin Dvorak – wahrlich zum Träumen.

    Bedrich (Friedrich) Smetana liebte seine Böhmische Heimat. Von ihm ließen sie nicht nur das „Z Domoviny“ hören, sondern auch die Duos Moderato und Andantino. Dafür gab es verdientermaßen viel Applaus.

    Den erhielt auch die erst vierzehnjährige Emilia Rosa Hofmann. Die junge und sehr begabte Violinistin aus Bad Wörishofen besucht das Jakob-Brucker-Gymnasium in Kaufbeuren. Sie hatte sich für ihren Auftritt ein in jeder Hinsicht schwieriges Thema ausgewählt. Sie spielte das „Theme from Schindler’s List“, die Titelmelodie des Spielfilms „Schindlers Liste“, komponiert von John Williams. Dietmar Gräf war ihr Duo-Partner am Flügel.

    Emilia Rosa Hofmann begann bereits mit dreieinhalb Jahren Violine zu spielen. Sie liebt ihre Violine, legt sie nicht aus der Hand und nimmt sie immer mit in den Urlaub. Jeden Tag sind drei Stunden für Übungen eingeplant. Sie hat schon viele Preise gewonnen wie bei Jugend musiziert bis hin zum Landes- und Bundeswettbewerb.

    Ihre Lehrer sind unter anderem Rudens Turku aus Kempten und Stefan Kirpal vom Diogenes-Quartett aus München. Dessen Bruder, Pianist Andreas Kirpal, ist Emilias Repetitor. Er unterrichtet an den Musikhochschulen in

    Konzerte gab Emilia im Rokokosaal Augsburg, im Schloss in Regensburg und immer wieder in Bad Wörishofen im Kurhaus. So freut sie sich auf die neue Aufgabe, in diesem Jahr beim vbw-Orchester beim Festival der Nationen mitzuwirken. Nach ihrem Ziel gefragt lachte sie und sagte: „Ich möchte Solistin für Violine werden.“

    Ein Vorbild sei Julia Fischer. Immerhin spielt sie inzwischen Werke von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms oder auch von Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch. Dietmar Gräf lädt sie gerne in seine Konzerte ein. Er freut sich über ihren Erfolg und meint: „Das ist unsere Zukunft.“

    Natürlich gab es eine heitere und leichte Zugabe, einen kleinen Marsch von Fritz Kreisler mit Viktoria Kaunzner und Dietmar Gräf.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden