Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Kriminalität im Unterallgäu: Weniger Einbrüche im Unterallgäu

Kriminalität im Unterallgäu

Weniger Einbrüche im Unterallgäu

    • |
    Im Gegensatz zum bundesweiten Trend ist die Zahl der Einbrüche im Unterallgäu leicht gesunken. Der Landkreis gilt nach neuester Statistik als eine der sichersten Regionen des Landes.
    Im Gegensatz zum bundesweiten Trend ist die Zahl der Einbrüche im Unterallgäu leicht gesunken. Der Landkreis gilt nach neuester Statistik als eine der sichersten Regionen des Landes. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, ist im Allgäu rund 70 Prozent geringer als beispielsweise in Berlin. Das geht unter anderem aus der polizeilichen Kriminalitäts-Statistik für 2015 hervor. Die Polizei errechnet eine sogenannte Häufigkeitszahl für eine Region. Diese gibt an, wie viele gemeldete Straftaten auf je 100000 Einwohner kommen. Also: Je geringer die Häufigkeitszahl ist, je sicherer ist eine Region.

    Für das Gebiet des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West berechnete die Polizei die Kriminalitätshäufigkeitszahl 4390. Bayernweit liegt sie bei 6350. Zum Vergleich: In Bremen liegt sie bei 13000, in Berlin über 15000. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West sei die Kriminalität im Vorjahr gegenüber 2014 um vier Prozent gestiegen, sagte Polizeipräsident Werner Strößner. Im Zehn-Jahres-Vergleich war die Kriminalität aber insgesamt rückläufig. Verglichen mit den anderen Landkreisen im Präsidiumsbereich, ist die Gesamtkriminalität im Unterallgäu am niedrigsten, auch heruntergerechnet auf die Anzahl der Einwohner hat das Unterallgäu einen Spitzenplatz. 3962 Straftaten hat die Polizei 2015 hier verzeichnet, 37 mehr als im Vorjahr. 2006 lag die Zahl noch bei knapp 4500 Taten.

    Die Polizeiinspektion Bad Wörishofen zählte im vergangenen Jahr 1273 Straftaten – das ergibt eine Häufigkeitszahl von 3678. 63,3 Prozent der Fälle konnten aufgeklärt werden. Im Bereich der Polizeiinspektion Mindelheim lag die Häufigkeitszahl für Straftaten bei 2619 (in absoluten Zahlen: 1226 Straftaten) die Aufklärungsquote bei 67,5 Prozent.

    Die Aufklärungsquote im Landkreis lag 2015 bei 66,3 Prozent. Im Präsidialbereich wurden 67,6 Prozent der Straftaten aufgeklärt. Zum Vergleich: Bayernweit liegt die Aufklärungsquote bei 62,8 Prozent. Nicht erfasst sind in diesen Zahlen ausländerrechtliche Delikte wie beispielsweise illegale Einreisen von Flüchtlingen. Kontinuierlich nach unten gegangen sei im Zehn-Jahres-Vergleich unter anderem die Gewaltkriminalität, sagte Kriminaldirektor Albert Müller, im Polizeipräsidium für die Verbrechensbekämpfung zuständig. Zur Gewaltkriminalität zählen beispielsweise vorsätzliche Körperverletzungen und (versuchte) Totschlagsdelikte.

    Mehr als jeder dritte Tatverdächtigen in diesem Bereich war ein Ausländer, über 33 Prozent aller mutmaßlichen Täter war mehr oder weniger stark alkoholisiert. Im Unterallgäu wurden insgesamt 147 Fälle von Gewaltkriminalität gezählt.

    Ein besonderer Schwerpunkt der polizeilichen Arbeit lag im Vorjahr auf der Bekämpfung der Wohnungseinbrüche. Polizeichef Strößner sagte, die Folgen seien in vielen Fällen für die Betroffenen gravierend. Weit schlimmer als der materielle Schaden sei die psychische Belastung durch das Eindringen Fremder in die Privatsphäre.

    Die Tatsache, dass Einbrecher in der eigenen Wohnung waren, kann dazu führen, dass Menschen keine Ruhe mehr finden“, berichtete der Polizeichef. Bereits mit einfachen Mitteln könne man sich vor Einbrüchen schützen. Dazu gehöre beispielsweise, bei einem Verlassen der Wohnung am Abend ein Licht brennen zu lassen.

    Im Unterallgäu hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr sogar etwas verringert. 57 Einbrüche verzeichnete die Polizei, sechs weniger als im Vorjahr und vier weniger als im Jahr 2013. 2012 lag die Zahl der Einbrüche noch bei 38.

    Die Zahl der Rauschgiftdelikte im Präsidiumsbereich stieg laut Kriminalstatistik im vergangenen Jahr um 13,7 Prozent an, 20 Menschen kamen durch ihren Drogenkonsum ums Leben. Im Unterallgäu hat sich die Anzahl der Rauschgiftdelikte hingegen verringert: von 222 Straftaten im Jahr 2014 auf 199.

    999 Tatverdächtige im Bereich des Polizeipräsidiums waren Flüchtlinge. Bei den Delikten handelte es sich unter anderem um Ladendiebstähle sowie körperliche Auseinandersetzungen in Flüchtlingsunterkünften.

    Kriminaldirektor Albert Müller betonte, dass es keinen Anhaltspunkt dafür gebe, dass es im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften mehr Kriminalität gebe.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden