Fahndungserfolg für die Polizei in Bad Wörishofen: Die jüngste Serie an Einbrüchen im Unterallgäu und Ostallgäu in Vereins- und Sportheime ist aufgeklärt. Ein 22-Jähriger und sein 24-jähriger Freund aus dem Landkreis
Die Täter zeigten sich nach MZ-Informationen kooperativ und haben die Einbrüche auch zugegeben, was ihnen offenbar eine Untersuchungshaft erspart hat. Beide Haupttäter sind berufstätig, es bestand weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr, daher wurden sie – zumindest bis zu ihrem Prozess – wieder auf freien Fuß gesetzt. Als Motiv sollen die Einbrecher-Bande „Geldmangel“ angegeben haben. Weil sie zu wenig verdienen würden, hatten sie es nicht nur auf Bargeld, sondern auch auf Lebensmittel und Getränke abgesehen.
Die „heiße Spur“ entdeckten die Beamten der Polizeiinspektion Bad Wörishofen bei ihren Ermittlungen, die von Polizeichef Thomas Maier als „akribisch“ beschrieben werden: Ein Beamter identifizierte einen der Einbrecher, der bei der Polizei zuvor schon mehrfach in Erscheinung getreten war.
Ausschlaggebend war ein Vorfall Ende September im Bad Wörishofer Eichwald, bei dem Zeugen mehrere Personen mit Schusswaffen gesehen hatten. Die Mitteilung zog damals einen groß angelegten Polizeieinsatz nach sich, bei dem neben starken Kräften der PI Bad Wörishofen sowie der umliegenden Dienststellen auch ein Polizeihubschrauber im Einsatz waren (MZ berichtete).
Zunächst konnten die Beamten zwar keine Personen mehr vor Ort erwischen – im weiteren Verlauf der Ermittlungen verdichtete sich dann der Verdacht gegen den 22-Jährigen Unterallgäuer, an diesem Vorfall beteiligt gewesen zu sein. Es wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Memmingen durch den Ermittlungsrichter beim Amtsgericht
Der 22-Jährige wurde auch als möglicher Täter für Einbruchdiebstähle in den Landkreisen Unterallgäu und Ostallgäu verdächtigt. Als die Polizei seine Wohnung auf den Kopf stellte, konnte umfangreiches Beweismaterial fest- und sichergestellt werden. Und dabei half auch „Kommissar Zufall“ mit: die Beamten wurden beim 24-jährigen Mitbewohner ebenfalls fündig.
Jetzt begannen die umfangreichen Ermittlungen, deren Erfolg Polizeichef Thomas Maier stolz macht: Dem Duo konnte die Bad Wörishofer Ermittlungsgruppe, unterstützt von den Kripobeamten aus Memmingen, insgesamt 13 Einbruchdiebstähle in Vereinsheime und Gaststätten in Bad Wörishofen, Wiedergeltingen und Tussenhausen für den Bereich der PI Bad Wörishofen zwischen dem 12. September bis zum 24. Oktober nachweisen.
Die Einbrüche hatten die beiden Hauptverdächtigen entweder zu zweit oder oder in einigen Fällen auch mit wechselnden Mittätern begangen. An drei Einbrüchen in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober in Vereinsheime in Rammingen und Tussenhausen war ein 17-Jähriger aus dem Unterallgäu beteiligt. Bei zwei Einbrüchen war zudem ein 20-jähriger Unterallgäuer mit involviert. Auch ein 17-jähriges Mädchen aus dem Ostallgäu soll bei einem Einbruch mitgemacht haben.
Im Verlauf der Vernehmungen stellte sich dann auch noch heraus, dass der Bande noch ein weiterer versuchter Einbruchdiebstahl in eine Gaststätte in Bad Wörishofen zugeordnet werden konnte, der bis dahin bei der Polizei noch gar nicht gemeldet worden war.
Für ihren Bereich schätzt die Polizei in Bad Wörishofen den angerichteten Sachschaden auf mehr als 6000 Euro. Damit, so Polizeichef Maier, übersteige der angerichtete Schaden den gesamten Beuteschaden erheblich. Der Einbrecher-Bande waren neben Bargeld auch Lebensmittel in die Hände gefallen, – beim Einbruch in die Tennis-Gaststätte ließen die Einbrecher unter anderem auch 40 tiefgefrorene Schnitzel mitgehen.
Der Vorgang im Eichwald konnte letztlich ebenfalls geklärt werden. Bei der Durchsuchung wurden mehrere Softairwaffen sichergestellt. Damals sollen die beiden Hauptverdächtigen mit zwei weiteren 18 und 24 Jahre alten jungen Männern aus dem Ostallgäu umher gezogen sein. Es wird zudem wegen Kennzeichendiebstahls, unbefugten Gebrauchs eines Kraftwagens sowie weiteren verkehrsrechtlichen Verstößen gegen Personen der Gruppe ermittelt.
Auch im Bereich der Kriminalpolizeistation Kaufbeuren konnten durch die Ermittlungen sieben Einbrüche in der Nacht zum 12. Oktober geklärt werden. Das Duo aus dem Raum Bad Wörishofen sowie der 18-Jährige aus dem Ostallgäu brachen zunächst in ein Vereinsheim in Oberostendorf ein. Neben Lebensmitteln wurde hier ein Fernseher gestohlen.
Danach zogen sie weiter und brachen im weiteren Verlauf der Nacht in Mauerstetten in ein Vereinsheim ein. Wenig später wollten sie auch in eine Gaststätte einbrechen, wurden dabei aber durch eine Anwohnerin gestört und flüchteten. Für den Rest der Nacht schloss sich dem Diebes-Trio dann auch noch ein 24-jähriger Ostallgäuer an. Den vier Männern werden in dieser Nacht noch weitere Einbrüche in Vereinsheime und Sportanlagen in Pforzen, Ebersbach, Obergünzburg und Eggenthal vorgeworfen.
Bei diesen sieben Taten entstand ein Sachschaden von rund 6500 Euro. Der Wert der Beute lag weit unter dem angerichteten Sachschaden. In dieser Nacht war die Einbrecher-Bande mit einem Auto unterwegs, das der 24-Jährige fuhr. Weil er aber gar keinen Führerschein hat und das
Alle Tatverdächtigen wurden nach Prüfung der Staatsanwaltschaften Kempten und Memmingen sowie der Amtsgerichte nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß gesetzt.
Polizeichef Thomas Maier ist froh, diese Einbruchsserie damit zu den Akten legen zu können: „Die Verunsicherung in der Bevölkerung durch diese Einbruchsserie war schon groß. Für die Polizei Bad Wörishofen ist das einer der wichtigsten Fahndungserfolge“. "Bayern