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Kriminalität: Polizei Bad Wörishofen setzt auf Bodycams

Kriminalität

Polizei Bad Wörishofen setzt auf Bodycams

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    Die Bad Wörishofer Polizei setzt auf Bodycams, wie sie Polizeihauptmeister Thomas Rosentreter (Mitte) hier trägt. Von den Vorteilen überzeugt sind auch die Polizeihauptkommissare Michael Scheßl (links) und sein Kollege Christian Frank.
    Die Bad Wörishofer Polizei setzt auf Bodycams, wie sie Polizeihauptmeister Thomas Rosentreter (Mitte) hier trägt. Von den Vorteilen überzeugt sind auch die Polizeihauptkommissare Michael Scheßl (links) und sein Kollege Christian Frank. Foto: Alf Geiger

    Seit einigen Tagen setzten auch die Beamten der Polizeiinspektion Bad Wörishofen sogenannte Bodycams ein. Die Kamera zeichnet Bild und Ton auf und wird offen an der Kleidung eines Beamten getragen. Das Gerät darf in Wohnungen unter anderem nur bei erheblicher Gefahr für Leib, Leben und Gesundheit nach vorhergehender Ankündigung gegenüber dem Gefahrenverursacher in Betrieb genommen werden. Die Aufnahmen können dann bei einer eventuellen Gerichtsverhandlung zur Aufklärung des Sachverhaltes herangezogen werden, so das Polizeipräsidium Schwaben/West in einer Pressemitteilung.

    Am vergangenen Wochenende hatten diese Bodycams dann gleich bei zwei Einsätzen ihre Bewährungsprobe: Am Samstagabend durchsuchten Beamte der Polizeiinspektion Bad Wörishofen aufgrund eines richterlichen Beschlusses eine Wohnung in der Hahnenfeldstraße, weil dort illegale Betäubungsmittel vermutet wurden.

    Als die Beamten die Wohnung betraten, stand hinter der Wohnungstür ein 31-jähriger Mann, der ein sogenanntes Einhandmesser in der Hand hatte. Der 31-Jährige ließ das Messer aber sofort fallen, als er von den Polizisten dazu aufgefordert wurde und verhielt sich während der anschließenden Wohnungsdurchsuchung laut Polizei dann „unproblematisch“. Das Messer wurde sichergestellt.

    Alles andere als unproblematisch verhielt sich dagegen der 20-jährige Wohnungsinhaber. Nachdem er sich gegenüber den Beamten „verbal aggressiv“ zeigte und den polizeilichen Anweisungen überhaupt nicht Folge leisten wollte, drohte die Situation aus Sicht der Ermittler außer Kontrolle zu geraten. Die Polizisten kündigten daher den Einsatz der Bodycam an und schalteten das Gerät ein. Der aggressive junge Mann musste laut Polizei „zur Beruhigung der Situation“ und zur Sicherheit der Polizisten gefesselt werden. Dabei leistete der 20-Jährige so erheblichen Widerstand, dass sogar ein Polizeibeamter leicht verletzt wurde. Außerdem beleidigte der Wohnungsinhaber eine Einsatzkraft. Den 20-Jährigen erwarten nun Strafanzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung.

    In derselben Nacht kam die Bodycam dann gleich noch einmal zum Einsatz: An der Kneippland-Tankstelle bei Türkheim war es zu einer zunächst als eher harmlos eingeschätzte Streitigkeit gekommen: Ein 34-jähriger Mann geriet aufgrund seiner Alkoholisierung mit einem Tankwart in Streit, da ihm dieser kein Bier mehr verkaufen wollte, weil er eben schon erkennbar betrunken war.

    Dies machte den 34-Jährigen dann so wütend, dass er total ausrastete und dem Angestellten androhte, ihn umbringen zu wollen. Die alarmierten Polizeistreifen erteilten dem aggressiven Betrunkenen nach Aufnahme des Sachverhaltes zunächst einen Platzverweis. Davon wollte der 34-Jährige aber gar nichts wissen, sodass ihn die Beamten in Gewahrsam nahmen und zur Polizeiinspektion nach Bad Wörishofen brachten.

    Auf dem Weg zur Dienststelle und auch danach im Dienstgebäude leistete der Betrunkene weiterhin vehement Widerstand, so die Polizei. Zudem beleidigte er die eingesetzten Beamten mit diversen Schimpftiraden und bedrohte sie ebenfalls mit dem Tod. Zudem benutzte er gegenüber den Einsatzkräften rechtsradikale Aussagen. Die Nacht endete für den 34-Jährigen in der Ausnüchterungszelle der Polizeiinspektion. Aufgrund des schon am Einsatzort an der Tankstelle deutlich erkennbaren und erheblichen Aggressionspotenzials wurde auch in diesem Fall nach Ankündigung die mitgeführte Body-Cam in Betrieb genommen und so der Einsatz in Bild und Ton beweiskräftig aufgezeichnet.

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