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Kommunalwahl: Landratswahl im Unterallgäu: Der Triumph des Alex Eder

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Landratswahl im Unterallgäu: Der Triumph des Alex Eder

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    Alex Eder von den Freien Wählern hat mit deutlichem Vorsprung die meisten Stimmen erhalten. Ob es zu einer Stichwahl kommt, war bis Redaktionsschluss nicht abschließend geklärt.
    Alex Eder von den Freien Wählern hat mit deutlichem Vorsprung die meisten Stimmen erhalten. Ob es zu einer Stichwahl kommt, war bis Redaktionsschluss nicht abschließend geklärt. Foto: Barnstorf

    Ein Krimi hätte nicht spannender sein können: Lange Zeit ging es gestern am Abend hin und her. Mal lag Alex Eder von den Freien Wählern knapp unter der Marke von 50 Prozent, mal knapp darüber. Am Ende, als auch mit Amberg die letzte Gemeinde ausgezählt war, landete

    Die Spannung, ob er sich einer Stichwahl stellen muss, war für Alex Eder den ganzen Abend schier unerträglich, der die Wahlseite des Landratsamtes im Unterallgäu nicht aus den Augen ließ. „Wir drücken hier permanent auf aktualisieren,“ sagte er. „Ich bin sehr aufgeregt.“

    Eder: Das Ergebnis ist absolut unglaublich!

    Dass ihm so viele Unterallgäuer ihr Vertrauen schenken würden, damit hatte „gar nicht“ gerechnet. „Es ist auf jeden Fall ein Spitzenergebnis. Das ist absolut unglaublich“, sagte er.

    Der Regierungsdirektor Rainer Schaal kam auf 25,6 Prozent der Stimmen. Die beiden weiteren Bewerber von den Grünen und der SPD landeten abgeschlagen. Auf Pflügl entfielen 14,2 Prozent der Stimmen, auf Helfert 10,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 61,0 Prozent und damit deutlich über jener vor acht Jahren (41,7 Prozent).

    Um kurz vor 19 Uhr deutete sich bereits an, dass es ein ungewöhnlich spannender Wahlabend werden könnte. In der Kreisstadt Mindelheim lag bei der Landratswahl nach zehn von 16 ausgezählten Stimmbezirken der Kandidat der Freien Wähler, Alex Eder, deutlich mit 36,4 Prozent vorn, gefolgt von Michael Helfert (SPD) mit 22,6 Prozent und knapp dahinter von Rainer Schaal (CSU) mit 21,2 Prozent. Auch der Grüne Daniel Pflügl lag mit 19,9 Prozent in Sichtweite.

    Am frühen Abend sah es danach aus, als gäbe es keine Stichwahl

    Im Laufe des Abends wurde der Vorsprung noch um einiges deutlicher. Um 20.30 Uhr noch konnte der Kandidat der Freien Wähler darauf hoffen, die Wahl ohne Stichwahl zu gewinnen.

    Rainer Schaal sagte in einer ersten Reaktion, „ich kann nicht sagen, dass ich mich riesig freue“. Eine Erklärung für das schwache Abschneiden habe er nicht, „sonst hätte ich es anders gemacht“. Das Ergebnis müsse jetzt sauber analysiert werden.

    Schaal beklagte aber gezielt gestreute Gerüchte über ihn, die nichts mit der Wahrheit zu tun hätten. Darauf ging er nicht näher ein. Er wisse nicht, woher diese Angriffe gekommen seien. Im Wahlkampf waren alle vier Kandidaten immer sehr fair und fast freundschaftlich miteinander umgegangen.

    Rainer Schaal schwer enttäuscht

    Dem CSU-Kandidaten hat offenbar seine Augsburger Herkunft nicht geholfen. Schaal sagte: „Eder wurde offensichtlich nicht als Münchner wahrgenommen, obwohl er erst fünf Monate im Unterallgäu wohnte.“ Bei ihm sei sehr wohl immer die Augsburger Herkunft betont worden, „obwohl ich schon seit 20 Jahren durch die Wälder des Unterallgäus streife“. Mit Parteifreunden hat Schaal das Ergebnis im Theatereck erfahren.

    Daniel Pfügl von den Grünen gratulierte Alex Eder. Für ihn selbst „ist ein spannendes Kapitel zu Ende gegangen“. Zur Stichwahl hat es für ihn nicht gereicht. Das habe er auch nicht erwarten können. Die Grünen hätten im Wahlkampf aber vieles richtig gemacht. Das deutete sich noch am Wahlabend bei den ersten Ergebnissen für die Stadt- und Gemeinderatswahlen an (Ergebnisse lagen bis Redaktionsschluss noch nicht vor). In zahlreichen Gemeinden hätten die Grünen zugelegt, sagte Pflügl.

    Michael Helfert hatte sich natürlich ein besseres Ergebnis erhofft, nahm es aber nach eigenen Worten „sportlich“. Schließlich sei ihm von Anfang an klar gewesen, dass es schwierig werden würde, in die Stichwahl zu kommen. „Es war ein intensiver Wahlkampf, in dem ich alles gegeben habe, was ich geben konnte“, sagte er. „Morgen geht das Leben weiter. Ich habe einen schönen Beruf.“ Er hoffe nun zumindest auf ein gutes Ergebnis bei der Kreistagswahl.

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