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Kommentar: Landrat im Unterallgäu: Ein Amt, das Kräfte zehrt

Kommentar

Landrat im Unterallgäu: Ein Amt, das Kräfte zehrt

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    Landrat Hans-Joachim Weirather will 2020 nicht mehr kandidieren.
    Landrat Hans-Joachim Weirather will 2020 nicht mehr kandidieren.

    Die Signale, die Landrat Hans-Joachim Weirather immer wieder ausgesendet hat, konnte man eigentlich nicht überhören: Der Freie Wähler aus Fellheim, der 2006 überraschend die CSU-Hochburg Unterallgäu genommen hat, wird sich nicht um eine weitere Amtszeit bemühen. Gestern hat er das Geheimnis gelüftet, das eigentlich schon lange keines mehr war. (Erfahren Sie hier mehr darüber: Landrat Weirather hört 2020 auf)

    Der Schritt ist eine rein persönliche Entscheidung. Weirather ist nie ganz zum Politiker geworden, er ist immer Mensch geblieben und hat sich von seinem Amt nicht aufzehren lassen. Er hat immer gespürt, welchen Preis seine Familie, aber auch er selbst zahlen musste: Ein Landrat ist nur ganz selten Herr seiner eigenen Zeit. Weirather mochte das nicht bis zum 68. Lebensjahr so weiter machen.

    Das verdient Respekt. Es wird aber nicht wenige geben, die das bedauern. Vor allem als Chef der Kreisbehörde hat sich Weirather immer vor seine Leute gestellt, ihnen aber auch die notwendigen Freiräume gelassen. Respekt hat er sich auch bei den Bürgern und in der Wirtschaft verschafft. Weirather ließ sich nicht unterkriegen von den Querschüssen, die er in den Anfangsjahren ertragen musste. Er ging konsequent seinen Weg. Auch bei der CSU hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass es sinnvoller ist, mit dem Landrat zusammenzuarbeiten als sich in Dauerscharmützeln aufzureiben. Jetzt wird eine Harmonie zelebriert, die manchmal etwas übertrieben wirkt.

    Für eine politische Bewertung der Ära Weirather ist es noch zu früh. Da ist ganz viel richtig gemacht worden. In Schulen, Straßen und Krankenhäuser wurde und wird kräftig investiert. Zugleich konnten die Schulden abgebaut werden. Als Sahnehäubchen fehlt eigentlich nur noch, die Kreiskliniken in eine gesicherte Zukunft zu führen. Danach sieht es derzeit aus.

    Vor zwei Monaten feierte Hans-Joachim Weirather seinen 60. Geburtstag mit zahlreichen Ehrengästen: Die Gratulanten stehen Schlange bei Landrat Weirather

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