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Kommentar: Corona-Krise: Die AfD will die Gunst der Stunde nutzen

Kommentar

Corona-Krise: Die AfD will die Gunst der Stunde nutzen

Oliver Wolff
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    In der Nacht zum 1. Mai sind in Babenhausen mehrere Wahlplakate der AfD beschädigt worden.
    In der Nacht zum 1. Mai sind in Babenhausen mehrere Wahlplakate der AfD beschädigt worden. Foto: Fabian Sommer (dpa)/Symbol

    Es gibt einige Missstände in Deutschland, es wäre heuchlerisch, das zu bestreiten. Ob die staatlich verhängten Infektionsschutzmaßnahmen dazugehören, ist nur schwer zu beurteilen. Die Corona-Pandemie grassiert in einigen Ländern der Welt. Über eine Millionen Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden registriert. Deutschland ist bisher glimpflich davongekommen. Viele Menschen glauben aber den Gesundheitsministerien und Wissenschaftlern nicht, halten die Pandemie für nicht gefährlicher als die Grippewelle. In diese Kerbe schlägt die AfD.

    Corona ist nicht nur eine Frage der Gesundheit: Wirtschaftliche Existenzängste der Menschen müssen ernst genommen werden

    Es gibt kaum jemanden, der nicht von den wirtschaftlichen Folgen der Krise betroffen ist. Die finanzielle Existenzangst vieler Menschen ist möglicherweise größer als die Angst vor einer Erkrankung. Diese Angst muss man ernst nehmen. Der Unmut in Teilen der Bevölkerung über die Corona-Politik ist nachvollziehbar.

    Die AfD hat die Chance gewittert, um im direkten Bürgerdialog Sympathien zu gewinnen. Die anderen Parteien sollten aufpassen, dass sie hier nicht den Anschluss verlieren: Politik hinter verschlossenen Türen ist schon einmal fehlgeschlagen. Auch wenn man über die Methodik und Rhetorik der AfD streiten kann, der Unterallgäuer Kreisverband redet mit den Leuten.

    AfD attackiert lieber politischen Gegner als konstruktive Vorschläge zu machen

    Bei den Argumenten haben Christoph Maier und Co. jedoch Nachholbedarf: Es reicht nicht, gebetsmühlenartig den politischen Gegner zu attackieren. Solange von der Partei keine konstruktiven Vorschläge kommen, wie die Pandemie etwa in der anstehenden kalten Jahreszeit ohne einen möglichen Lockdown gemanagt werden kann, muss sich die AfD auch bei diesem Thema den Vorwurf gefallen lassen, dass alles nur reinster Populismus ist.

    Lesen Sie zu diesem Kommentar unseren Artikel: AfD im Bürgerdialog: Corona als Aufhänger zum politischen Rundumschlag

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