Relativ unspektakulär ging die Verabschiedung des Haushalts in Kirchheim dieses Jahr über die Bühne: Kein Wunder, denn so spät im Jahr sind die meisten Ausgaben und Einnahmen gut berechenbar; zudem stehen die großen Investitionen in dem Fuggermarkt erst noch an.
Die To-do-Liste Kirchheims für die kommenden Jahre ist lang: Grundsätzlich vom Marktrat beschlossen sind der Umbau des Gasthofs Adler (geschätzte Kosten von rund 3,5 Millionen Euro), ein neues Gewerbegebiet nahe der Firma Schneider (eine Million Euro), neue Bauplätze (2,7 Millionen Euro für Grunderwerb und Erschließung) sowie die Sanierung der St.-Anna-Kapelle in Spöck und der Aletshauser Straße in Hasberg. Für den Radweg zwischen Spöck und Mörgen wurde ein Zuschussantrag gestellt, ebenso wie für den Breitbandausbau. Die Raiffeisenstraße in Kirchheim soll angegangen werden, darüber hinaus auch die Zufahrt zum Derndorfer Friedhof, die Friedhofsmauern in Kirchheim und Tiefenried und die Sanierung des Nebengebäudes der Schule über den Schulverband. Würde man all das in den kommenden drei Jahren umsetzen, würde der Kirchheimer Schuldenstand von null auf elf Millionen Euro steigen – zu viel, findet der Finanzausschuss, der den Haushalt vorberaten hat und die Markträte darauf hinwies, dass in den kommenden drei Jahren nicht alle diese Projekte gleichzeitig umgesetzt werden können.
Kirchheim bleibt schuldenfrei
Doch das ist Zukunftsmusik: Für 2018, glaubt Bürgermeister Hermann Lochbronner, kommt man noch ohne Kreditaufnahme aus. Somit bliebe Kirchheim das neunte Jahr in Folge schuldenfrei. Größte Investition in diesem Jahr waren die beiden Feuerwehrfahrzeuge für Kirchheim und Derndorf (insgesamt 190000 Euro). Sowohl der Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Posten vermerkt sind, als auch der Vermögenshaushalt mit langfristigen Ausgaben und Einnahmen fallen in diesem Jahr in der Summe niedriger aus als 2017. Die Summe des Verwaltungshaushalts beträgt rund 4,55 Millionen Euro (minus 16000 Euro), die des Vermögenshaushalts 3,15 Millionen Euro (minus 738000 Euro).
Ein wenig Bauchschmerzen bereiten Bürgermeister Hermann Lochbronner und Kämmerer Josef Simon die Umlagen, die die Gemeinde an den Landkreis (1,25 Millionen Euro), die Verwaltungsgemeinschaft (245000 Euro) und den Schulverband (315000 Euro) zahlen muss. „Das, was wir an Umlagen abführen müssen, macht das aus, was wir an Einkommensteuer und Gewerbesteuer haben“, fasste Kämmerer Simon in der Marktratssitzung zusammen. Er hat seine Haushaltsplanungen in gewohnter Manier „auf Sicherheit gestrickt“, wie er selbst sagte. „Man könnte die Zahlen im Haushalt schon schönen, aber am Ende zählen die realen Zahlen“, nahm er möglichen Kritikern unter den Markträten schon vorab den Wind aus den Segeln.
Marktrat Karl Scheifele hatte lediglich die Bitte, dass der Haushalt künftig früher behandelt wird, am besten im ersten Quartal des Jahres. Für Simon sei das kein Problem, wie er sagte. „Ich brauche nur Vorgaben.“ Einstimmig nahmen die Markträte seine Berechnungen an.