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Kirchheim: Bauminister sagt Geld für Adler-Ausbau in Kirchheim zu

Kirchheim

Bauminister sagt Geld für Adler-Ausbau in Kirchheim zu

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    Der historische Kirchheimer Gasthof Adler, der unter Denkmalschutz steht, soll zu einem Gemeindehaus umgebaut werden. Dafür gibt auch der Freistaat Geld dazu. Unser Bild zeigt (von links): Gemeinderat Karl Scheifele, Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer, Bauminister Hans Reichert, Bürgermeister Hermann Lochbronner und 2. Bürgermeister Werner Welser.
    Der historische Kirchheimer Gasthof Adler, der unter Denkmalschutz steht, soll zu einem Gemeindehaus umgebaut werden. Dafür gibt auch der Freistaat Geld dazu. Unser Bild zeigt (von links): Gemeinderat Karl Scheifele, Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer, Bauminister Hans Reichert, Bürgermeister Hermann Lochbronner und 2. Bürgermeister Werner Welser. Foto: Stoll

    Es ist ja nur ein Katzensprung von Jettingen-Scheppach herauf nach Kirchheim. Bayerns Bauminister Hans Reichert kommt von dort und er kennt als historisch interessierter bayerischer Schwabe das Kirchheimer Fuggerschloss mit seinem einmaligen Zedernsaal natürlich seit Kindheitstagen bestens. Jetzt ist er besonders gern in die Fuggergemeinde gekommen, mit guten Nachrichten im Gepäck.

    Rund zehn Jahre haben die Kirchheimer mit sich gerungen: Sollen wir die Raumnot der Vereine draußen auf der grünen Wiese mit dem Neubau eines großen Vereinsheims in den Griff bekommen? Dafür gab es gute Argumente wie kostengünstige Lösung. Oder sollen wir das historische Zentrum der Marktgemeinde, den Gasthof Adler, zu einem Gemeindehaus umbauen? Dafür spricht, dass damit das Zentrum der Marktgemeinde belebt würde. Lange Zeit war keineswegs ausgemachte Sache, zu welcher Lösung die Kirchheimer zuneigen werden. Die Meinungsvielfalt war hoch in der Bürgerschaft.

    Der Kirchheimer Gemeinderat war einstimmig für den Ausbau

    Inzwischen hat sich klar der Wind gedreht. Der Gemeinderat ist einstimmig dafür, den Adler zu sanieren. Und auch auf der Bürgerversammlung gab es viel Zustimmung aus der Bevölkerung für diese Lösung, sagte Bürgermeister Hermann Lochbronner beim Besuch des Ministers. Gekommen war auch der Mindelheimer Landtagsabgeordnete und Staatsminister a.D. Franz Josef Pschierer, der das Projekt von Beginn an unterstützt. Pschierer hatte bereits ein Gespräch mit Reicherts Vorgängerin Ilse Aigner in München organisiert, an dem eine kleine Delegation aus Kirchheim mit Bürgermeister Lochbronner an der Spitze teilgenommen hatte.

    Dem Rathauschef war es von Anfang an ein großes Anliegen, alle Vereine ins Boot zu holen. Es musste geklärt werden, wie viel Platz jeder braucht. Gefragt waren also Musikverein, die Schützengesellschaft, der Theaterverein und die Faschingsfreunde. All diese Vorgespräche sind erfolgreich beendet. Die Kirchheimer wollen den denkmalgeschützten Adler umbauen. Weil der Platz für alle nicht ganz reicht, soll es auch einen Anbau geben. Pschierer sprach von einem „Ersatzneubau“.

    Im Keller sollen die Schützen einen neuen Schießstand bekommen. Die Musiker erhalten einen 125 Quadratmeter großen Musikraum. Vergrößert werden soll die Küche. Ein neuer Pächter für den Adler ist übrigens seit Ostern am Start.

    Der Adler gehört nicht der Marktgemeinde Kirchheim, sondern der fürstlichen Familie Fugger. Sie ist bereit, das Gebäude für 99 Jahre zur Verfügung zu stellen.

    Die Kosten werden auf rund 3,5 Millionen Euro geschätzt

    Das Vorhaben schätzt Bürgermeister Lochbronner vorsichtig auf 3,5 Millionen Euro. Eine detaillierte Planung soll bis Jahresende fertig sein. Für Kirchheim ist die Summe allein nur schwer zu stemmen. Deshalb hat die Regierung von Schwaben bereits 600 000 Euro an Förderung zugesagt. Und Bauminister Reichert versprach bei seinem Besuch weitere 1,9 Millionen Euro. Damit kann Kirchheim mit 2,5 Millionen Euro kalkulieren. Falls das Vorhaben teurer wird als die 3,5 Millionen, wird vom Freistaat mehr Geld fließen. Er will 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten tragen.

    Reichert lobte das Vorhaben als mustergültig. Kirchheim sei ein gutes Beispiel dafür, wie ein Ortskern lebendig gehalten werden kann. In einem Wirtshaus kämen die Menschen zusammen, pflegten die Gemeinschaft. Säle seien wichtiger denn je.

    Gute Perspektive für den Tourismus in Kirchheim

    Pschierer hatte bei Reichert darum geworben, das Vorhaben großzügig zu unterstützen. Mit diesem Projekt würden Flächen geschont. Mit dieser Lösung hat auch der Wirt eine gute Perspektive und mit ihm der Tourismus in Kirchheim. Immerhin gehört der Zedernsaal im Fuggerschloss zu den bedeutendsten Bauwerken der Renaissance nördlich der Alpen. Bürgermeister Lochbronner kann sich Hochzeiten oder auch Oldtimer-Treffen im Adler vorstellen.

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