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Kartei der Not: Spargel schälen ist eine Kunst

Kartei der Not

Spargel schälen ist eine Kunst

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    Für die Kartei der Not gibt man gerne, auch auf dem Wochenmarkt von Bad Wörishofen. Das Foto zeigt (von links): Klaus Vogt, Marion Leinsle, Josef Förg, Leo Leipert, Peter Ostenried, Georg Treutwein und Anni Suttner.
    Für die Kartei der Not gibt man gerne, auch auf dem Wochenmarkt von Bad Wörishofen. Das Foto zeigt (von links): Klaus Vogt, Marion Leinsle, Josef Förg, Leo Leipert, Peter Ostenried, Georg Treutwein und Anni Suttner. Foto: Schmid

    Es ist schon eine Kunst, das wird schnell klar: Man lege das Köpfchen der weißen Spargelstange behutsam in die Finger der linken Hand, schmiege sie weiter an das Handgelenk, nehme mit der rechten Hand (beim Linkshänder wird die Seite halt gewechselt) den Spargelschäler und fährt damit vom „Hals“ der

    Bei den Köchen vom Kochverein Bad Wörishofen geht das schnell und effektiv, zur Freude der Käufer. Die kommen einmal im Jahr in den Genuss, bereits fertig geschälten Spargel aus Schrobenhausen (zart im Biss, kräftig und leicht nussig im Geschmack, seit 150 Jahren) und Abensberg (leichte Bitterkeit gepaart mit einer leichten Süße wird seit 1730 angebaut), mit nach Hause nehmen zu können – und damit Gutes zu tun. Denn seit mittlerweile 25 Jahren schälen die Bad Wörishofer Köche

    Die Idee entstand 1994 durch den damaligen Vorsitzenden des Kochvereins, Erich Hausschmid.

    Die Kunden schauen den Profis genau auf die Finger

    Für Ute Müller, ihrer Mutter und Schwester ist es immer ein „Muss“, seit Jahren hier am Stand ihre drei Kilo Spargel zu kaufen. Peter Ostenried, der Vorsitzende des Kochvereins, bringt auch selbst hergestellte Spargelsuppe mit. Das treibt die Einnahmen für die gute Sache nochmals nach oben.

    Viele Kunden schauen den Profis ganz genau auf die Finger. Auch Karin und Wolfgang Maybaum aus Singen am Bodensee wollen wissen, wie die Kunst des Spargelschälens richtig geht.

    Marion Leinsle, Anni Suttner und Klaus Vogt aus Bad Wörishofen gehören an diesem Morgen zu den ersten Käufern und freuen sich schon auf ihren frisch zubereiteten Spargel zu Hause. In diesem Jahr schälten die Köche 120 Kilogramm des edlen Gemüses. Für die „Kartei der Not“ haben sie auf diese Weise 650 Euro als Spende eingenommen. Der Durchschnitt der vergangenen Jahre könne, so Peter Ostenried, auf 150 Kilo gerechnet werden. Immerhin waren auch kalte Jahre, Jahre mit Eis und Schnee oder kräftigem Regen dabei, aber auch viele warme Sonnentage, an denen dann umso mehr Spargel verkauft wurde. Wenn man das hochrechnet, so haben die Köche vom Kochverein in den 25 Jahren sage und schreibe 3750 Kilogramm Spargel geschält. Hut ab vor dem großen Engagement. (sid)

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