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Jubiläum: Die Quelle, die zum Menschen Kneipp führt

Jubiläum

Die Quelle, die zum Menschen Kneipp führt

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    Dr. H. Kunz-Ott
    Dr. H. Kunz-Ott

    Bad Wörishofen In der Kürze liegt die Würze. Diese sprichwörtliche Weisheit beherzigten beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Sebastian-Kneipp-Museums alle Redner. Ihre Grußworte waren kurz und so erfrischend, wie die Getränke, mit denen man auf den 190. Geburtstag des Wasserdoktors und die gelungene Gestaltung von „Raum Sieben“ anstieß. In diesem Zimmer wird Wörishofens Frühgeschichte lebendig.

    Zeichnerische Rekonstruktionen, Lebensbilder aus der Kelten- und Römerzeit und dem frühen Mittelalter illustrieren mit Fundsachen dieser Epochen die Historie des Heilbades von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1061 bis zur Neugründung des Klosters anno 1842. Die Schautafeln markieren aber auch die Ära nach Pfarrer Kneipp und schildern eindrucksvoll Wörishofens rasante Entwicklung zur modernen Kurstadt. Das neue „Schaufenster“ in die Vergangenheit mit Blick in die Zukunft ließen sich Förderkreis, Stadt und Landesamt für nichtstaatliche Museen in Bayern rund 25 000 Euro kosten.

    Wer ein Jubiläum feiert, lädt sich gewöhnlich viele Gäste ein. Da machte der vor 34 Jahren gegründete „Förderkreis Sebastian-Kneipp-Museum“ keine Ausnahme.

    Bei seinem Rück- und Ausblick im Festsaal des Dominikanerinnenklosters machte Vorsitzender August Filser deutlich, der Förderkreis habe sein Ziel, dem Wohltäter der Menschheit ein würdiges Andenken zu bewahren, nie aus den Augen verloren.

    Um Pfarrer Kneipps Leben und Wirken erlebbar zu machen, so der Vorsitzende, habe sein Team über 10000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet und damals mehr als 100000 Mark an Spenden gesammelt. Bei seinem Dank an die Sponsoren und Helfer der ersten Stunde nannte Filser besonders Dr. Hans- Horst Fröhlich und Vizekurdirektor Werner Büchele, dem die Fortentwicklung des Museums und die ständige Ergänzung der Ausstellungsstücke ein „Herzensanliegen“ sei. Filsers Blick in die Zukunft fiel durchwegs optimistisch aus. „Der Förderverein hat nach wie vor Visionen“, sagte er. So denke man an eine Erweiterung der Räumlichkeiten, will mehr Sonderausstellungen organisieren, die Persönlichkeit Kneipps noch lebendiger präsentieren und dazu neue mediale Möglichkeiten nutzen.

    „Wer seine Vergangenheit nicht kennt, kann auch keine gute Zukunft gestalten“, meldete sich Bürgermeister Klaus Holetschek zu Wort. Der Rathauschef nannte das Kneipp-Museum einen festen Bestandteil des kulturellen Stadtlebens. Die Einrichtung mit ihren mehr als 3000 Exponaten werde von Einheimischen wie Kurgästen gleichermaßen geschätzt und diene neuerdings auch als Außenstelle des Standesamtes. Auf einen literarischen Ausflug in die Frühgeschichte des Heilbades nahm Volker Babucke vom Likias Verlag in Friedberg die Festgäste mit. Babucke war maßgeblich an der Gestaltung von „Museumsraum Sieben“ beteiligt.

    Des Wasserdoktors „Fünf-Säulen-Modell“ für ein gesundes Leben übertrug Dr. Hannelore Kunz-Ott von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern auf ein „lebendiges Museum“. Es sei wichtig, dass eine Sammlung ständig wachse und sich in einem Museum auch etwas bewege, sagte sie. Mit einer „Heilpflanze“ verglich die Referentin Schwester Bernarda, die für die Betreuung der Kneipp’schen Gedenkstätte viel Herzblut opfere. Mit seiner neuen Abteilung, so Dr. Kunz-Ott gehe das Museum ganz im Sinne seines Namensgebers maßvoll mit Information und Inszenierung um und bewahre die Besucher vor „Überfütterung“. Zudem finde sich dort die Quelle, die zu dem Menschen Sebastian Kneipp führe.

    Traumhafter Sommerabend mit „Serenade für Sebastian“

    Der von Antonia Waibel und Trang Pham musikalisch umrahmte Festakt klang mit einer „Serenade für Sebastian“ im Museumsgarten aus. Mit vertonten Kostbarkeiten gratulierte das „Barbara-Ehlich-Trio“ dem Wasserdoktor zum 190. Geburtstag und bescherte den Gästen mit Gitarre, Kontrabass und Saxophon einen traumhaften Sommerabend.

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