Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Jahresrückblick 2019: So war 2019: Türkheim wächst über sich hinaus

Jahresrückblick 2019

So war 2019: Türkheim wächst über sich hinaus

    • |
    Symbolischer Spatenstich für ein Mehrfamilienhaus, mit dem die Gemeinde Türkheim gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft Mindelheim auf den rasant wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum reagiert.
    Symbolischer Spatenstich für ein Mehrfamilienhaus, mit dem die Gemeinde Türkheim gemeinsam mit der Wohnungsbaugesellschaft Mindelheim auf den rasant wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum reagiert. Foto: Marion Krtschek

    Die Häuslebauer stehen buchstäblich Schlange vor dem Türkheimer Rathaus: Gut 150 Bauherren stehen derzeit schon auf der Warteliste der Gemeinde - und die allermeisten davon wollen am liebsten ein Einfamilienhaus bauen. Tendenz: steigend.

    Auch der Wohnungbau boomt und Bürgermeister Kähler rechnet mit einem Plus von rund 100 Eigentums- und Mietwohnungen in unterschiedlichen Größen.

    In den nächsten Jahren wird Türkheim rund 800 Einwohner mehr haben

    Insgesamt werde die Zahl der Einwohner in Türkheim in der nächsten Zeit dadurch auf rund 800 auf dann etwa 8000 ansteigen, hieß es. Dies werde aber nicht nur bei den Kindergärten für Handlungsbedarf sorgen, auch die Grundschule muss erweitert werden. Weitere Folgeerscheinungen des Bevölkerungs-Booms seien dann in der Kanalisation, der Wasserversorgung und der Kläranlage zu erwarten, schwante den Gemeinderäten.

    Auf die Gemeinde Türkheim kommen große Aufgaben zu: Mit breiter Brust in schwierige Zeiten

    Die Wertachtalgemeinde boomt, was die Gemeindeverwaltung aber durchaus auch vor Probleme stellt. Denn um dem enormen und wachsenden Bedarf gerecht werden zu können, muss die Gemeinde entsprechende Baugebiete ausweisen - das hat einen verwaltungsinternen Vorlauf, der Zeit kostet. Und es muss erstmal ein geeignetes Grundstück gefunden werden, das dann mit einem Bebauungsplan überplant und zur Bebauung frei gegeben werden kann.

    Türkheim stellt die Weichen auf Wachstum: Mehr Platz für Häuslebauer in Türkheim

    Das kam zuletzt immer wieder ins Stocken, denn der Gemeinderat hatte sich auf ein Modell festgelegt, dass nur dann ein Baugebiet ausgewiesen wird, wenn 40 Prozent der Fläche von der Gemeinde vermarktet werden können, 40 Prozent beim eigentlichen Eigentümer verbleiben und die restlichen 20 Prozent als „öffentlicher Grund“ genutzt wird, also für Straßen, Spielplätze etc.

    In den vergangenen Jahren konnte die Gemeinde mit dem Modell 40/40/20 schon einige Baugebiete ausweisen: 2011 wurde in Irsingen ein Baugebiet (Franz-Essenwanger-Straße) erschlossen, 2012 kam das Baugebiet „Müllerwiese“ (Stauferstraße) dazu, 2013 folgte in Türkheim das Baugebiet „Nord-C“ (Leipziger und Stettiner Straße), im Jahr 2015 kam dann in Türkheim das Baugebiet „Motzetwiese-Süd“ dazu und 2017 wurde das Baugebiet „Nord-C“ (Vaskuter Straße) geschaffen.

    Dennoch konnte der immer weiter wachsende Bedarf nach Bauplätzen noch immer nicht gedeckt werden und die Gemeinde musste sich nach verfügbaren Flächen umsehen, die überwiegend in Privatbesitz sind. Als Glück für die Gemeinde habe sich erwiesen, dass nun einige Grundstückseigentümer auch Bauplätze für ihre Kinder brauchten, so ein Insider.

    Auch der Markt für Wohnungen boomt: „Türkheimer Modell“ für bezahlbares Wohnen

    Tatsächlich hat der Türkheimer Gemeinderat auf den Bedarf an Baugrund reagiert und bereitet aktuell vier Baugebiete vor, ein weiteres im Osten steht schon in den Startlöchern.

    Türkheim-Bahnhof Hier läuft zurzeit das Verfahren für die 6. Änderung des Bebauungsplanes „Nördlich der Alfred-Drexel-Straße“ östlich der Martinstraße und nördlich der Alfred-Drexel-Straße mit knapp 5000 Quadratmetern. In diesem vergleichsweise kleinen Baugebiet sollen etwa sechs Baugrundstücken erschlossen werden. Mögliche Bauformen laut Bebauungsplan: Einfamilienhäuser und Doppelhäuser.

    Nördlicher Laternenweg Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Nördlich Laternenweg“ wurde bereits gefasst ( MZ berichtete ). Hier legt der Gemeinderat und die Verwaltung großen Wert darauf, sämtliche Bauformen zuzulassen, da für alle Bauformen ein hoher Nachfragebedarf bestehe. Es werden Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser und Doppelhäuser entstehen. Damit steht eine Fläche von mehr als 28.000 Quadratmetern zur Verfügung, schon im kommenden Frühjahr soll mit dem Bau der Erschließungsstraßen begonnen werden,

    Ramminger StraßeWeiter wurde in Türkheim bereits der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Südlich der Ramminger Straße“ gefasst. Auch hier werden Mehrfamilienhäuser, Einfamilienhäuser und Doppelhäuser entstehen. Insgesamt steht hier eine Fläche von gut 30.000 Quadratmeter zur Verfügung.

    IrsingenIm Ortsteil Irsingen wurde ebenfalls ein Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für ein Baugebiet westlich der Stockheimer Straße mit rund 10.000 Quadratmeter gefasst. Die möglichen Bauformen wurden hier noch nicht festgelegt.

    Amberger StraßeAus der bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche an der Amberger Straße wird ebenfalls ein Baugebiet für rund zwölf Bauplätze entstehen. Bevor jedoch ein Planungsbüro ausgesucht und mit einer Planung beauftragt wird, soll ein Schallschutzgutachten für das mehr als 10.000 Quadratmeter große Grundstück erstellt werden. Südwestlich des Baugebietes befindet sich die Firma Salamander mit einem 24-Stunden-Schichtbetrieb. Das Schallgutachten soll klären, ob ein Wohngebiet an dieser Stelle genehmigt werden kann.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden