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Jahresrückblick 2019: So war 2019: Der neue Klinikverbund ist besiegelt

Jahresrückblick 2019

So war 2019: Der neue Klinikverbund ist besiegelt

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    Die Kreiskliniken in Mindelheim (im Bild) und Ottobeuren gehören seit November zum Klinikverbund Kempten–Oberallgäu, dem größten Klinikverbund in kommunaler Trägerschaft in Schwaben.
    Die Kreiskliniken in Mindelheim (im Bild) und Ottobeuren gehören seit November zum Klinikverbund Kempten–Oberallgäu, dem größten Klinikverbund in kommunaler Trägerschaft in Schwaben.

    Weniger als ein Jahr nach den ersten Gesprächen haben sich die Unterallgäuer Kreiskliniken mit dem Klinikverbund Kempten-Oberallgäu zum neuen Klinikverbund Allgäu zusammengeschlossen. Was heißt das für Patienten?

    Am 1. November nahm dieser offiziell seinen Betrieb auf und wurde Ende November ins Handelsregister eingetragen. Sofern die Kreisräte zustimmen, wird im nächsten Schritt das Kommunalunternehmen Kreiskliniken aufgelöst. „Im Februar soll die ganze Transaktion abgeschlossen sein“, sagte der bisherige Vorstand der Kreiskliniken, Franz Huber, in einer Sitzung des Unterallgäuer Kreistags.

    Die Krankenhäuser Mindelheim und Ottobeuren sind Teil des Verbundes

    Er wird zu den vier Geschäftsführern des neuen Klinikverbunds gehören. Dieser umfasst die Kliniken Mindelheim, Ottobeuren, Kempten, Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf und bildet den größten Klinikverbund in kommunaler Trägerschaft in Schwaben. Mit fast 60.000 stationären Patienten pro Jahr und rund 4000 Arbeitsplätzen zählt er zu den größten Arbeitgebern im Allgäu.

    In diese Zahl bereits mit eingerechnet sind die rund 800 Beschäftigten der Kreiskliniken in Mindelheim und Ottobeuren, deren Arbeitsverträge in den neuen Verbund übertragen wurden. Die bisherigen Regelungen unter anderem zum Gehalt, den Arbeitszeiten, Urlaub und Kündigungsschutz sind so erhalten geblieben. Versetzungen seien allerdings nicht ausgeschlossen, so Huber. Insbesondere im Verwaltungsbereich könne es auf längere Sicht zu Zentralisierungen und damit zu Veränderungen kommen.

    Keine Auswirkungen auf die Umbauten in Mindelheim und Ottobeuren

    Auf die geplanten Aus- und Umbauten der Kliniken in Mindelheim und Ottobeuren hat der neue Verbund keine Auswirkungen. „Alles wird so umgesetzt, wie wenn wir alleine geblieben wären“, sagte Landrat Hans-Joachim Weirather. Auch zu den dortigen Kurzzeitpflegeplätzen gebe es „jetzt und in Zukunft ein klares Bekenntnis“.

    Für das medizinische Konzept gibt es erste Eckpunkte. Demnach soll das Mindelheimer Krankenhaus als Grund- und Regelversorger erhalten bleiben und zudem eine Neuausrichtung erfahren. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende Gebhard Kaiser bei der Vertragsunterzeichnung sagte, könnten in Mindelheim die Gastroenterologie und die Kardiologie gestärkt und in Kempten die Onkologie sowie die Unfall- und Bauch-Chirurgie ausgebaut werden. Das Krankenhaus in Ottobeuren solle laut Weirather ebenfalls weiterhin über alle Einrichtungen verfügen, die für die Behandlung von Notfällen notwendig sind und sich darüber hinaus auf Orthopädie spezialisieren. „Wir werden nicht mehr überall alles anbieten“, sagte Kaiser. Zunächst werde der Patient von dem Zusammenschluss nicht viel bemerken. Erst innerhalb der nächsten drei Jahre werde sich die Kliniken-Landschaft durch die geplanten medizinischen Schwerpunkte verändern.

    Die Fusion der Allgäuer Kliniken sei in Rekordzeit verwirklicht worden

    Bislang werden an den beiden Kliniken im Unterallgäu jährlich rund 15.000 stationäre und 31.000 ambulante Patienten betreut, davon etwa 11.800 Notfall-Patienten. Die Oberallgäuer Kliniken versorgen an den Standorten in Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf insgesamt knapp 19.000 stationäre und rund 25.000 Notfall-Patienten pro Jahr und am Klinikum Kempten werden jährlich etwa 28.000 stationäre und 34.000 Notfall-Patienten behandelt.

    Der Zusammenschluss der Kliniken sei in Rekordzeit realisiert worden, sagte Kaiser und verwies auf die ersten Gespräche im vergangenen Dezember. Auch die Stadt Memmingen habe bereits Interesse bekundet, dem Verbund beizutreten. Dieser will die medizinische Versorgung verbessern und die Krankenhauslandschaft in der Region stärken. Allein durch den künftigen gemeinsamen Einkauf rechnet Kaiser mit Einsparungen von 300.000 Euro.

    Lesen Sie zu diesem Thema auch unsere weitere Berichterstattung im Jahr 2019:

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