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Interview: Wie der Skyline Park die Talfahrt im Corona-Jahr 2020 überstanden hat

Interview

Wie der Skyline Park die Talfahrt im Corona-Jahr 2020 überstanden hat

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    Joachim Löwenthal hat in seinem Skyline Park mit dem Bau des „Allgäufliegers“ in diesem Jahr trotz Corona-Krise in eine neue Attraktion investiert. Trotz der Einbrüche bei den Besucherzahlen ist er optimistisch, dass im kommenden Jahr wieder so etwas wie Normalität zurückkehren kann. Unser Foto zeigt Löwenthal mit einem der Bauteile des Allgäufliegers vor der Montage.
    Joachim Löwenthal hat in seinem Skyline Park mit dem Bau des „Allgäufliegers“ in diesem Jahr trotz Corona-Krise in eine neue Attraktion investiert. Trotz der Einbrüche bei den Besucherzahlen ist er optimistisch, dass im kommenden Jahr wieder so etwas wie Normalität zurückkehren kann. Unser Foto zeigt Löwenthal mit einem der Bauteile des Allgäufliegers vor der Montage. Foto: Alf Geiger

    Herr Löwenthal, im September wurde mit dem Allgäuflieger die nächste Attraktion im Skyline Park eröffnet - mitten in der Corona-Krise. War 2020 dennoch coronabedingt das schlechteste Jahr für das Unternehmen seit Bestehen des Skyline Parks?

    Löwenthal: 2020 war bisher die schlechteste Saison über den ganzen Zeitraum gesehen. Dies ist allerdings auch kein Wunder, da wir April und Mai geschlossen hatten, und dann zu den Herbstferien wieder. Gruppen und Schulklassen haben vollkommen gefehlt.

    Landrat Alex Eder, Rammingens Bürgermeister Anton Schwele, Parkbetreiber Joachim Löwenthal sowie Stadträtin Michaela Bahle Schmid und Bürgermeister Stefan Welzel aus Bad Wörishofen (von links) beim probesitzen im Allgäuflieger.
    Landrat Alex Eder, Rammingens Bürgermeister Anton Schwele, Parkbetreiber Joachim Löwenthal sowie Stadträtin Michaela Bahle Schmid und Bürgermeister Stefan Welzel aus Bad Wörishofen (von links) beim probesitzen im Allgäuflieger.

    Wie groß war der Rückgang bei den Besucherzahlen?

    Löwenthal: Wir hatten rund 45 Prozent weniger Besucher.

    Kam noch etwas hinzu, das Ihnen nicht in die Karten gespielt hat?

    Löwenthal: Wir haben nach den Sommerferien eine Verlängerung im November an den Wochenenden geplant, welche dann durch einen Weihnachtsmarkt ab dem ersten Adventwochenende ergänzt werden sollte. Wir haben unser ganzes Equipment aus England hier vor Ort, da dort frühzeitig klar war, dass keine Weihnachtsmärkte stattfinden würden. Ich bin überzeugt, dass ohne diesen zweiten Lockdown noch mal 20 Prozent an Besucher gekommen wären.

    Welche Veranstaltungen mussten im Skyline Park 2020 coronabedingt abgesagt werden?

    Löwenthal: Es sind alle Veranstaltungen abgesagt worden oder aber, wie bei Halloween, sehr stark eingeschränkt worden.

    Dürfen sich die Skyline Park-Fans auf weitere Attraktionen freuen?

    Löwenthal: Da wir erst im September den Allgäuflieger eröffnet haben denke ich, dass sehr viele diese Attraktion noch nicht kennen und so hoffen wir, in 2021 wieder die guten Zahlen der vergangenen Jahre zu erreichen.

    Wie steht es um die Pläne, ein Hotel beim Skyline Park zu bauen?

    Löwenthal: Diese Pläne liegen erst mal auf Eis.

    Kann aus Ihrer Sicht der Besuch eines Freizeitparks unter Beachtung der Corona-Regeln Spaß machen?

    Löwenthal: Also die Resonanz war ausgesprochen gut, und die Disziplin der Besucher ebenfalls. Die Maskenpflicht in der Gastronomie kannten alle, und in den Fahrgeschäften und Anstellbereichen gab es wenig Beanstandungen. Den Spaziergang durch den Park konnte man ohne Maske genießen, und da wir einen sehr großen Baumbestand haben und viele Wasserflächen, kam uns dies jetzt richtig zu gute.

    Dennoch haben wir erfahren - das wurde mit Fotos belegt -, dass Menschen im Skyline Park unterwegs waren, die weder von Maskenpflicht noch von Abständen allzu viel gehalten haben. Wie passt das zusammen?

    Löwenthal: Dass es immer den ein oder anderen gibt, der sich nicht an die Regeln und Vorgaben hält ist wahrscheinlich normal. Aber das waren die Ausnahmen. Wir hatten extra Personal abgestellt, die das beobachtet haben und wenn es notwendig war, auch eingeschritten sind.

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    Was halten Sie rückblickend für Parkleitung und die Beschäftigten als größte Herausforderung im Corona-Jahr?

    Löwenthal: Die größte Herausforderung war erst mal, das wirtschaftliche Überleben zu sichern. Der Lockdown kam zu einer Zeit, als wir bereits fünf Monate auf Grund der saisonalen Schließung keinen Umsatz mehr generiert haben. Es war alles fertig zur Eröffnung und dann konnten wir nicht öffnen. Wir haben dieses meistern können, aber ich möchte das nicht noch einmal erleben. Mit den durch Corona bedingten Veränderungen im Betrieb umzugehen, war nicht problematisch. Wir sind ein Familienbetrieb mit flacher Hierarchie und können sehr schnell auf neue Situationen reagieren, darüber hinaus war der Austausch mit dem Gesundheitsamt ausgezeichnet.

    Und wie hat das funktioniert?

    Löwenthal: Größer, höher, besser usw. wird für einen Freizeitanbieter auch nach Corona immer ein Maßstab sein. Wenn die Krise verarbeitet ist – und das kann schon noch zwei Jahre dauern– werden wir uns wieder an größere Projekte wagen, ohne das Bodenständige aus den Augen verlieren. Der Wohlfühlmoment gepaart mit einer Portion Adrenalin soll weiterhin unser Ziel sein.

    Mit welchen Erwartungen gehen Sie ins nächste Jahr?

    Löwenthal: Mit der Hoffnung, – und die wird momentan ja genährt – dass es einen Impfstoff recht früh für alle gibt und wir dann so nach und nach wieder annähernd das Leben führen können, wie wir es bislang gewohnt waren.

    Wann wollen Sie wieder öffnen?

    Löwenthal: Wir planen ganz normal für Ende März 2021.

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