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Interview: Eine Krankheit mit schlimmen Folgen

Interview

Eine Krankheit mit schlimmen Folgen

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    Dr. Peter Schneiderbanger wirbt für gezielte Vorsorge.
    Dr. Peter Schneiderbanger wirbt für gezielte Vorsorge. Foto: Issing

    In Deutschand leben sieben Millionen Menschen mit der Zuckerkrankheit Diabetes. Tendenz steigend. Beim Aktionstag des „IGM-Campus Wörishofen“ wollen Bad Wörishofens Ärztesprecher Dr. Peter Schneiderbanger und Kollegen über die Gefahren der Volkskranheit Nummer eins aufklären. Der diabetologisch qualifizierte Kneippstädter Facharzt für Allgemeinmedizin macht deutlich, wie wichtig es ist, die sich schleichend ankündigende Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

    Warum ist eine Beratung für Diabetiker so wichtig?

    Nahezu zehn Prozent aller Deutschen leiden an Blutzucker und es werden immer mehr. Eine Diagnose ist schwierig und wird meist erst mit deutlicher Verzögerung gestellt, weil auch nach Krankheitsbeginn sich lange Zeit keine Symptome zeigen.

    Welche Arten von Diabetes gibt es?

    Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene leiden vor allem an dem relativ seltenen Typ 1, der von Anfang an mit Insulin therapiert werden muss. Häufiger ist da schon der Typ 2. Der tritt aber meist erst in späterem Alter, zunehmend aber auch bei übergewichtigen jungen Leuten auf.

    Wie kann man die Zuckerkrankheit behandeln?

    Bei Beginn von Diabetes gilt es, die Ernährung zu optimieren. Will heißen. Auf Kohlenhydrate möglichst verzichten, auf Vollwertkost umsteigen und süßen Verlockungen widerstehen. Kranke sollten sich zudem viel bewegen und Übergewicht reduzieren. Wenn diese Maßnahmen alle nicht greifen, helfen nur noch Medikamente bis hin zum Insulin.

    Warum kommt es bei Diabeteskranken besonders darauf an, dass sie gut eingestellt sind und warum ist erhöhter Blutzzucker so gefährlich?

    Weil die Krankheit schwere gesundheitliche Folgekrankheiten nach sich ziehen kann und deren Ausmaß gewaltig ist. Infrage kommen da: Schlaganfall, Sehstörungen, Herzinfarkt, wie auch Durchblutungs- und Nervenstörungen an den Beinen. Auch die Nieren können versagen. Alle 90 Minuten erblindet ein Diabetiker in Deutschland, alle 60 Minuten wird ein Zuckerkranker dialysepflichtig, weil seine Nieren nicht mehr richtig arbeiten und alle 19 Minuten wird wegen zerstörter Nervenfasern und Durchblutungsstörungen ein Bein amputiert. Wird eine Diabetes rechtzeitig diagnostiziert, kann all dies verhindert werden.

    Interview: Franz Issing

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