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Informationsveranstaltung: Irsinger diskutieren über geplanten Solarpark

Informationsveranstaltung

Irsinger diskutieren über geplanten Solarpark

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    Intensiv diskutierten die Irsinger Bürger über den geplanten Solarpark an der Autobahn. Es gab unterschiedliche Meinungen. Der frühere Irsinger Bürgermeister Albert Prestele (rechts, stehend) sprach sich für das Projekt aus, Markrat Josef Santjohanser (zweiter von links, in der weißen Jacke) war genau der anderen Ansicht.
    Intensiv diskutierten die Irsinger Bürger über den geplanten Solarpark an der Autobahn. Es gab unterschiedliche Meinungen. Der frühere Irsinger Bürgermeister Albert Prestele (rechts, stehend) sprach sich für das Projekt aus, Markrat Josef Santjohanser (zweiter von links, in der weißen Jacke) war genau der anderen Ansicht. Foto: Reinhard Stegen

    Nachdem der Türkheimer Marktgemeinderat seine Entscheidung über einen geplanten Solarpark in Irsingen vertagt hatte, gab es jetzt eine Informationsveranstaltung für die Bürger. Darin erklärten die beteiligten Firmen Ökovolt und Volllast, was hinter dem Projekt an der Autobahn A96 steckt.

    Ökovolt-Geschäftsführer Andreas Wegscheider zeigte sich beeindruckt vom regen Interesse, das ihm ein volles Haus bescherte. Neben vielen Irsingern waren auch zahlreiche Marktratsmitglieder sowie Bürgermeister Sebastian Seemüller und seine Vertreter gekommen.

    Nachdem Wegscheider seine Firma vorgestellt hatte, die für die Baudurchführung des Solarparks zuständig sein würde, übergab er das Wort an Tobias Mader, der für die bereits vorliegende Entwurfsplanung verantwortlich zeichnet. Seine Firma Volllast hat zusammen mit Partnerunternehmen bereits zahlreiche Vorhaben dieser Art realisiert, etwa den kommunalen Solarpark in Oberostendorf. Mader hob hervor, dass man im Hinblick auf den Sichtschutz der Anwohner den vorgeschriebenen Grünstreifen von neun auf 15 Meter verbreitert habe. Durch Sträucher würden die Solarmodule vollkommen verdeckt. Allerdings wäre als nördlicher Abschluss zur Autobahn eine Lärmschutzwand angedacht, auf der die Module zu sehen wären, sagte er.

    Nach der Erfahrung mit bestehenden Anlagen wirkten sich Solarparks positiv auf die von ihnen besetzten Flächen aus. Durch den Verzicht auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel siedeln sich nach Angaben von Mader dort sonst selten gewordene Kräuter und Gräser an.

    Wie er betonte, sollen sich die Irsinger Bürger an dem Projekt beteiligen können. Bei den Teilnehmern der Informationsveranstaltung stieß das Vorhaben trotzdem zunächst auf Misstrauen und Vorbehalte. Sie fragten unter anderem, was sich südlich an den Solarpark auf der noch freien Grünfläche bis zum Rand der Wohnbebauung anschließen könnte. Andreas Wegscheider warf ein, dass es mit Sicherheit keine Hallen sein würden, denn die liefen der Sonnennutzung zuwider. Bürgermeister Seemüller versicherte, dass der grüne Zwischenraum frei von Bebauung bleibe.

    Dennoch meinte Marktrat Josef Santjohanser, dass er wegen der bereits erwähnten zahlreichen Beeinträchtigungen der Wohnqualität in Irsingen gegen das Projekt stimmen werde. Die Gegenposition dazu vertrat Albert Prestele, von 1976 bis 1978 der letzte Bürgermeister des damals noch selbstständigen Irsingen. Er rief dazu auf, sich eine Ablehnung des Vorhabens reiflich zu überlegen, denn schließlich könne niemand vorhersehen, welche Art von Betrieben sich sonst auf der noch freien Fläche breitmachen würden.

    Der Solarpark sei vielleicht doch das kleinere Übel, sagte er. Damit erntete Prestele mehrheitlich Beifall. Dem Argument schloss sich Musik-Vereinsvorstand Robert Frei mit Einschränkungen an. „In jedem Fall muss der Sichtschutz gewährleistet sein“, sagte er. Und da niedrigwachsende Gehölze jahreszeitlich bedingt ihre Blätter verlören, regte er zusätzlich einen Wall um die Anlage an.

    Nun hat der Marktgemeinderat Türkheim das letzte Wort. Er will in seiner Sitzung am Donnerstag endgültig entscheiden, ob der geplante Solarpark genehmigt wird. 

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