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Gipfeltreffen vor der Entscheidung

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Gipfeltreffen vor der Entscheidung

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    Gipfeltreffen vor der Entscheidung
    Gipfeltreffen vor der Entscheidung

    Bei vier Kandidaten hätte der erste Wahlgang auch relativ knapp ausfallen können. Mit 35,6 Prozent der abgegebenen Stimmen hatten Sie, Herr Seemüller, jedoch einen respektablen Vorsprung auch vor Agnes Sell (26,7 Prozent). Kam das für Sie beide überraschend?

    Seemülller: Ein bisschen überrascht war ich schon. Aber ich denke, dass die Wähler von mir als Person begeistert waren. Deshalb könnte ich mir auch vorstellen, dass es so weitergeht.

    Sell: Ich war sehr glücklich mit dem Ergebnis. Mein Ziel war immer, in die Stichwahl zu kommen. Mir war klar, dass es sehr knapp werden würde, und wir haben bis zum Schluss um die Stimmen für die

    Glauben Sie, dass sich Jürgen Guggenmoos und Paul Feldhus mit ihrer Wählerschaft gegenseitig Stimmen streitig gemacht haben? Immerhin hat Jürgen Guggenmoos die Stichwahl knapp verpasst.

    Sell: Es ist schwer abzuschätzen, wer wem Stimmen weggenommen haben könnte.

    Seemüller: Ich glaube, das ist eine reine Personen- und keine Parteienwahl. Die Leute schauen die Menschen an.

    Gibt es Signale, dass die beiden ausgeschiedenen Kandidaten eine Wahlempfehlung aussprechen werden?

    Seemüller: Wir haben miteinander gesprochen, aber ich weiß nicht, ob es eine Empfehlung geben wird. Zumal ich nicht glaube, dass sich die einzelnen Wähler irgendwelche Vorschriften machen lassen, wem sie ihre Stimme geben.

    Sell: Ich stehe auch mit den beiden in Kontakt und denke, dass beide eine Empfehlung geben werden. Aber ich will dem nicht vorgreifen.

    In Irsingen sind nach dem Ausscheiden von Jürgen Guggenmoos genau die Hälfte der Stimmen frei. Haben Sie Aktionen geplant, um die Irsinger davon zu überzeugen, Ihnen ihre Stimme zu geben?

    Seemüller: Die Wahlveranstaltung, die ich vor dem ersten Wahlgang in Irsingen hatte, war sehr gut besucht. Ich glaube, dass sich die Irsinger da ihr Bild gemacht haben. Eine klassische Wahlveranstaltung wird es deshalb nicht noch einmal geben, aber wahrscheinlich einen Infostand.

    Sell: Ich werde natürlich um Stimmen werben. Irsingen ist für mich sehr interessant.

    Wahrscheinlich auch, weil Ihr Ergebnis dort mit 16 Prozent der abgegebenen Stimmen mit Abstand am schlechtesten war?

    Sell: Ich bin total stolz auf die 60 Stimmen aus Irsingen. Ich habe dort sehr viel Wahlkampf gemacht und ich denke, das hat sich für mich ausgezahlt. Natürlich werde ich in den nächsten beiden Wochen versuchen, den ein oder anderen davon zu überzeugen, dass ich die richtige Kandidatin auch für Irsingen bin.

    Noch deutlich mehr Gewicht als die Stimmen der Irsinger haben die der Nichtwähler: Rund 30 Prozent der Wahlberechtigten sind nicht zur Wahl gegangen. Wie wollen Sie diese Menschen aktivieren?

    Sell: Ich glaube, es wird sehr schwierig werden, diese Wähler, aber auch diejenigen, die am Sonntag bereits gewählt haben, noch einmal zu motivieren.

    Seemüller: Es ist mein größter Wunsch, dass möglichst viele die zehn Minuten investieren, um ihrem Willen Ausdruck zu verleihen. Ich glaube aber auch, dass die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl noch einmal sinken wird.

    Vielleicht, weil mancher CSU-Wähler glaubt, dass Sie auch ohne seine Unterstützung gewinnen werden?

    Seemüller: Das glaube ich nicht.

    Im Wahlkampf haben Sie, Herr Seemüller, stark mit Ihrer Familie gearbeitet. Ist das die Strategie der CSU?

    Seemüller: Nein. Aber ich möchte damit demonstrieren, dass ich das mit meiner Familie zusammen machen will und sie nicht unter dem Amt leiden soll. Im Gegenteil. Das ist keine One-Man-Show. Schließlich gibt es auch stellvertretende Bürgermeister und Gemeinderäte. Der beste Bürgermeister hilft nichts, wenn ihm Frau und Kinder weglaufen. Das sieht Frau Sell sicher genauso.

    Sell: Das stimmt. Ich bin seit einigen Jahren selbstständig und habe meine drei Kinder weitgehend allein großgezogen, weil mein Mann auswärts arbeitet und oft nur am Wochenende nach Hause kommt. Dadurch habe ich gelernt, dass man vieles vernetzen kann und ich nicht trennen muss zwischen meiner Rolle als Mutter, Lehrerin und Architektin.

    Was werden Sie tun, wenn Sie die Stichwahl nicht gewinnen sollten?

    Seemüller: Ich werde mich sicher nicht von der Klippe stürzen. Schließlich habe ich mir nichts vorzuwerfen. Wenn es nicht klappt, kann ich in meinem Leben immer noch vieles erreichen. Ich habe ja auch noch einen Beruf.

    Sell: Meine politischen Ambitionen würden auch im Falle einer Niederlage bleiben. Ich weiß, dass ich viel über das Ehrenamt erreichen kann.

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