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Gesundheitstage: Gesünder leben macht Spaß

Gesundheitstage

Gesünder leben macht Spaß

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    Pater Anselm Grün signiert ein Buch für Ute Wolfram.
    Pater Anselm Grün signiert ein Buch für Ute Wolfram. Foto: Issing

    Beifall im Stehen in der Erlöserkirche. Doch der frenetische Beifall galt nicht gefeierten Weltstars wie beim Festival der Nationen, sondern vier jungen Ausnahme-Künstlerinnen bei den Bad Wörishofer Gesundheitstagen. Von diesem Konzert für Harfe, Klavier und Geige wird man noch lange reden. Auf Anhieb spielten sich Jasmin Binde, Isabella Xu, Susanna Klovsky und die zwölfjährige Clara Shen – der ungekrönte Star des Abends – mit „Happy Classics“ in die Herzen des Publikums, das von der meisterhaften Virtuosität des Quartetts hin-und hergerissen war.

    „Happy Classics“, das waren unter anderem Werke von Georg Friedrich Händel, Carlos Salcedo, Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven, Camille Saint - Sae‘ns, Robert Schuman und Frédéric Chopin. Geige und Klavier fanden schon beim ersten Satz aus dem Violinkonzert A-Dur „Allegro operto“ von Wolfgang Amadeus Mozart dank der einfühlsamen Piano-Begleitung von Susanna Klovsky ebso zu harmonischem Zusammenklang, wie auch bei den „romantischen Stücken“ für Klavier und Violine von Antonin Dvorak und auch dem Werk „Introduction Tarantelle, opus 43 von Pablo Sarasate. Bei dieser Komposition ließ Isabella Xu, eine zweite Julia Fischer ihre Geige singen und zwitschern.

    Farbenfrohe und facettenreiche Klangbilder entlockte die Harfinistin Jasmin Binde ihrem „himmlischen Instrument“. Sie brillierte unter anderem mit dem Konzert in B-Dur , opus 4 Nummer 6, Andante allegro von Georg Friedrich Händel, wie auch mit dem „Scherzetto“ aus der Feder von Jacques Ilbert und dem innigen und berührenden Gebet „Prie‘re von Fe‘lix Godefroid. Mit dem für europäische Ohren gewöhnungsbedürftigen „Frühlingstanz“ des chinesischen Komponisten Sun YiQuiang, der sich von den Tänzen der Nomaden in der Steppe inspirieren ließ, setzte Isabella Xu am Klavier mit beeindruckender Detailtreue dem Konzert ein weiteres Sahnehäubchen auf.

    Nach dem Konzert trafen sich die Besucher zum „Nachtcafe“ im evagelischen Gemeindezentrum.Unisono schwärmten sie von einem grandiosen Klangerlebnis. Kein Wunder auch, konzertierten doch auch vier junge Künstlerinnen, die beim bundesweiten Wettbewerb „Jugend musiziert“ und auch beim internationalen ARD-Wettstreit erste Preise abräumten.

    Doch zurück zu den Gesundheitstagen. Mit ihren interessanten Workshops, Vorträgen und spirituellen Wanderungen. Auch dafür hatten die Veranstalter aus der Kneippstadt neben Pater Anselm Grün hochkarätige Referenten aufgeboten. Während etwa 15 Teilnehmer mit der Natur-und Umweltpädagogin Tina Melder die „Natur als Erfahrungsraum“ erlebten und aus Materialen am Wegesrand, wie Blättern, Früchten, Ästen und Steinen „vergängliche Kunstwerke“ gestalteten, wußte die Sozialpädagogin Christine Erhardt, was nächtliche Träume so alles erzählen. „Sie spiegeln uns durch darin vorkommende Menschen und Tiere unser Verhalten und die damit verbundenen Gefühle wider, beflügeln die Kreativität und wollen uns mitteilen, was wichtig und heilsam ist“, war von der Referentin zu erfahren. Und was sie noch wusste: Dass viele wichtige Erfindungen und Forschungen in Träumen gründen. So sei auch der Beatles-Song „Yesterday oder Werke von Albrecht Dürer und Franz Kafka aus Träumen geboren.

    Für schallendes Gelächter sorgte schließlich die evangelische Theologin und Kirchenclownin Gisela Matthiae in ihrem mit dem Thema „ÜberMut zur Spirualität des Lachens“ überschrieben Vortrag, den sie mit vielen witzigen Anekdoten würzte. Sie zählte die verschiedensten Arten des Lachens auf und wies auf die gesundheitsfördernde Wirkung des „inneren Joggings“ hin. Lachen kann „verletzend, aber auch befreiend sein“, machte sie deutlich und schwärmte von dem Übersich-Selbstlachen als hohe Kunst. „Wo Glaube ist“, so Matthiae, „da ist auch Lachen“. Auch Martin Luther habe viel gelacht. So habe er auf die Frage eines Mannes, der wissen wollte, was der liebe Gott vor Erschaffung der Welt gemacht habe, geantwortet: Er saß in einem Busch und hat Ruten geschnitten für Menschen, die dumme Fragen stellen.

    Zum Gelingen der Gesundheitstage trugen auch heimische Experten bei. So beleuchtete Herbert Specht das Labyrinth als Sinnbild des Lebens. Ausgehend vom Labyrinth beim Barfußpfad führte er in die tiefe Symbolik des Labyrinths ein. Überwältigenden Zulauf hatte die spirituelle Wanderung von Pfarrerin Susanne Ohr unter dem Motto „Der Trost der Bäume“. Auf ihrer Wanderung mit gut 50 Interessierten rund um Bad Wörishofen machte sie immer wieder an besonderen Bäumen und Orten Station, gab Raum zum Nachdenken und zur Besinnung.

    Nicht minderes Interesse herrschte am Vortrag des Kneipp-Spezialisten Hans Horst Fröhlich über „Die innere Uhr - Biorhythmus und Ordnungstherapie“.

    Er hält Kneipp lebendig, indem er immer wieder die Kneipp’sche Ordnungstherapie überdenkt und neu definiert. So sind Kneipp und sein Naturheilverfahren mit den fünf Säulen aktueller denn je, was das große Interesse daran untermauerte. (mit it)

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