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Gesundheit: Gechlortes Wasser stinkt den Irsingern

Gesundheit

Gechlortes Wasser stinkt den Irsingern

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    Sebastian Huscher vom Wasserwerk der Gemeinde überwacht regelmäßig das Türheimer Leitungsnetz.
    Sebastian Huscher vom Wasserwerk der Gemeinde überwacht regelmäßig das Türheimer Leitungsnetz.

    Die Nase voll haben viele Verbraucher in Türkheim und den Ortsteilen Irsingen und Berg, weil ihr Trinkwasser noch immer mit Chlor versetzt wird. „Das kann doch nicht sein, jetzt wird schon seit Wochen vergeblich gesucht und wir werden immer wieder vertröstet. Warum engagieren die im Rathaus denn nicht endlich Fachleute?“ wetterte ein Bürger aus

    Gerade in Irsingen stoße die anhaltende Chlorierung des Trinkwassers auf wachsendes Unverständnis, so der MZ-Leser. Denn er will erfahren haben, dass es eigentlich gar nicht unbedingt notwendig sei, auch in Irsingen Chlor in das Trinkwasser zu geben. Dies, so der Irsinger, werde nur „aus Bequemlichkeit“ gemacht, weil es für die Gemeindearbeiter einfacher sei, das Chlor zentral in die Trinkwasserleitungen einzubringen.

    Die MZ hakte bei Bürgermeister Christian Kähler nach, doch der hat auch keine schnelle Lösung parat: „Das Wasser wird weiterhin gechlort, das wird uns vom Gesundheitsamt so vorgeschrieben. Wir müssen von Irsingen aus chloren, da die Verunreinigungen im gesamtem Gebiet gefunden worden sind“.

    Kommende Woche Gespräche mit dem Gesundheitsamt

    Doch ganz aktuell sei jetzt „eine vermutliche Ursache gefunden worden“, so Kähler. Dies werde aktuell vom Gesundheitsamt geprüft, so Kähler: „Das Gesundheitsamt gibt den weiteren Fahrplan vor und dazu wird im Laufe der nächsten Woche ein weiteres Gespräch stattfinden.“

    Und auf die Türkheimer kommt auf jeden Fall noch einmal eine „Abkoch-Verordnung“ des Gesundheitsamtes zu: Ob die Ursache gefunden wird oder nicht, irgendwann wird entschieden, kein Chlor mehr zuzusetzen. Um dann auf Nummer sicher zu gehen, muss das Wasser über einen gewissen Zeitraum hinweg wieder abgekocht werden. Erst wenn dann keine coliformen Keime mehr gemessen werden, ist die Trinkwasser-Misere in Türkheim endgültig zu Ende. Wie lange das dauert, weiß auch Gesundheitsamts-Chef Wolfgang Glasmann nicht.

    Seit am Freitag, 24. Februar, erstmals eine erhöhte Konzentration von coliformen Keimen im Trinkwasser nachgewiesen worden ist, mussten die Bürger ihr Trinkwasser zunächst abkochen und auch beim Duschen oder Baden aufpassen. Dann wurde dem Trinkwasser wurde Chlor zugesetzt, um die Keime möglichst schnell abtöten zu können, alle Haushalte wurden aufgerufen, ihre Leitungen gründlich zu spülen. Mit Erfolg: Bis zum 7. März ging das so, dann gab das Staatliche Gesundheitsamt erstmals Entwarnung: Die Verunreinigung mit Bakterien war jetzt so gering, dass das Wasser seither nicht mehr abgekocht werden musste.

    Nach wie vor wird es aber mit Chlor versetzt, auch wenn die Dosis schrittweise reduziert wird. Derzeit werden 0,1 Milligramm pro Liter Trinkwasser in das gesamte Leitungsnetz eingebracht, erklärte Dr. Wolfgang Glasmann, Chef des Staatlichen Gesundheitsamt in Mindelheim.

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