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Gemeinderatssitzung in Rammingen: Hitzige Funkmast-Diskussion und eine beiläufige „Drohung“

Gemeinderatssitzung in Rammingen

Hitzige Funkmast-Diskussion und eine beiläufige „Drohung“

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    Unterschriftenaktion in Rammingen gegen einen geplanten Funkmast
    Unterschriftenaktion in Rammingen gegen einen geplanten Funkmast Foto: Alf Geiger

    In einem Nebensatz, fast schon beiläufig, ließ Telekom-Vertreter Wilhelm Kielmann am vergangenen Freitagabend im Ramminger Gemeinderat die „Bombe“ platzen: Natürlich werde die Telekom versuchen, bei der Suche nach einem Standort für den umstrittenen Funkmast die Sorgen und Ängste der Ramminger Bevölkerung zu berücksichtigen. Das aber keineswegs um jeden Preis, denn: „Der

    Diskussion ging in eine neue Richtung

    Da blieb nicht nur Bürgermeister Anton Schwele erst einmal die Luft weg – auch die emotionale Diskussion um mögliche gesundheitliche Risiken bekam schlagartig eine neue, unerwartete Richtung.

    Bis zu dieser Aussage schien klar: Die Gemeinde nimmt die Sorgen der Bürger ernst, die nicht zuletzt in einer Unterschriftenaktion artikuliert worden waren. 632 Unterschriften hatten die Initiatoren des Protestes an Bürgermeister Schwele übergeben, der sich davon durchaus beeindruckt zeigte: „Das sind immerhin gut die Hälfte aller Wahlberechtigten. Wir sollten den Willen der Bürger anerkennen.“

    Schon im Vorfeld war durchgesickert, dass der ursprünglich geplante Standort auf dem Dach einer Bergehalle mitten im Oberramminger Ortskern unmittelbar neben der Kapelle „Unsere liebe Frau“ längst wieder vom Tisch war – und zwar schon bevor es zu der umstrittenen Unterschriftenaktion kam. Die Familie Maurer hatte sich bei der Mindelheimer Zeitung gemeldet und Wert auf diese Feststellung gelegt: „Wir haben uns in der Familie dagegen entschieden, die Antenne bei uns montieren zu lassen. Das war lange vor der Unterschriftenaktion und hatte gar nichts damit zu tun“, betonte Frau Maurer und blickte mit Schrecken auf die Anfeindungen durch einige Ramminger Bürger in den vergangenen Wochen zurück: „Wir hoffen sehr, dass diese Hexenjagd gegen uns im ganzen Dorf jetzt endlich vorbei ist.“

    Überfüllter Sitzungssaal

    Vorbei war es auch mit der hitzigen Diskussion im total überfüllten Sitzungssaal des Rathauses, in dem sich 20 Zuhörer und zwölf Gemeinderäte drängelten und den Ausführungen von Diplom-Physiker Wilhelm Kielmann lauschten, der im Auftrag der Telekom nach einem passenden und wirtschaftlich vertretbaren Standort für den Funkmast Ausschau hält.

    Kielmanns „Drohung“ – wie es Johann Zitzler nannte – den Funkmast im Ramminger Ortskern bauen zu können, hinterließ sichtlich Eindruck und daher ging es am Ende weniger um die Frage, ob in Rammingen ein Funkmast gebaut werden wird – sondern vielmehr um einen Standort, der die Interessen der Skeptiker und die wirtschaftlichen Interessen des Betreibers berücksichtigt. Das bedeutet auch: Die Telekom will eine schnelle Lösung und ein von der Gemeinde bezahltes Standort-Gutachten würde dies verzögern.

    Gemeinsame Lösung gesucht

    Nun soll in einer Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Kritiker ein Standort gefunden werden, oder, wie es Kielmann formulierte: „Wir favorisieren eine gemeinsame Lösung mit der Gemeinde.“

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