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FC Augsburg: Welche Karriere-Tiefs Philipp Max schon überstanden hat

FC Augsburg

Welche Karriere-Tiefs Philipp Max schon überstanden hat

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    Philipp Max hat in seiner Karriere schon Aufs und Abs erlebt.
    Philipp Max hat in seiner Karriere schon Aufs und Abs erlebt. Foto: Ulrich Wagner

    Rote Rosen, grüne Tischdecken und ein Vereinsheim voller neugieriger Fans: Kommt ein Bundesliga-Profi des FC Augsburg, wird er beim SV Oberegg auch standesgemäß empfangen. Für Philipp Max ließen die Oberegger vor gut 100 Fans und Aktiven sogar die FCA-Tormusik aus der Augsburger Puppenkiste erklingen. Reinhard Hörmann, der Vorsitzende des SV Oberegg, klärte den 23-Jährigen zur Begrüßung gleich über die Verhältnisse im südlichen Unterallgäu auf: „Auf 756 Metern haben wir hier in Oberegg viel Wind, Regen und Kälte. Unsere Gegner fürchten uns für die rauen Verhältnisse, aber wir fühlen uns wohl.“

    Ein Fußballprofi, wo sonst Kreisklassespieler sitzen

    Normalerweise, so Hörmann, residierten im Saal des Vereinsheims Kreisklassenspieler und die SVO-Fußballjugend. „Aber jetzt sind wir froh, dass wir hier zum ersten Mal einen Profi sitzen haben.“ Und mit Philipp Max hat der FC Augsburg nicht nur irgendeinen Spieler zum Sport-Stammtisch der Mindelheimer Zeitung entsandt, sondern noch dazu einen Silbermedaillengewinner von Olympia 2016, wie Moderator und MZ-Sportredakteur Axel Schmidt betonte: „Zum dritten Mal richten wir den Sport-Stammtisch aus und zum dritten Mal haben wir einen hochkarätigen Gast hier.“ Als Co-Moderator und Gastgeber des SV Oberegg bat er SVO-Trainer Stefan Kröger an den Stammtisch, der selbst, noch zu Regionalliga-Zeiten, für den FCA auf dem Platz gestanden hatte.

    Schlange stehen für den FCA-Profi: Besonders die jungen Kicker des SVO holten sich Autogramme von Philipp Max.
    Schlange stehen für den FCA-Profi: Besonders die jungen Kicker des SVO holten sich Autogramme von Philipp Max. Foto: Andreas Lenuweit

    Kröger und Max, zwei Sportler aus verschiedenen Generationen, harmonierten im Gespräch mit Axel Schmidt ganz wunderbar. Mit einem unterhaltsamen Erfahrungsaustausch gewannen sie das Publikum für sich – etwa als sie erzählten, welchen Einfluss ihre Familien auf die Karriere hatten. Bei Philipp Max offenbar nur sehr wenig, wie er sagt: „Mein Vater hält sich weitgehend raus, dafür gibt es heutzutage Spielerberater, die einem auch im Umgang mit den Medien helfen.“ Ganz anders die Lage, als Stefan Kröger als Jugendspieler zum FCA wechseln sollte: „Meine Mama hat sich überhaupt nicht rausgehalten“, erzählt er und lacht. Gemeinsam mit ihr habe er sich damals beim Trainer in Augsburg vorgestellt. „Die hat damals zu ihm gesagt: Und Sie wollen also meinen Sohn in der Mannschaft? Na, dann muss aber auch sicher sein, dass er spielen darf!“

    Vor dem Spiel gegen Schalke: Das sagt Max über Weinzierl

    Eine Profi-Karriere hat Kröger nicht mehr gestartet, „dazu hat es einfach nicht gereicht“, sagt er heute. Doch auch Philipp Max hatte in seiner Jugend Phasen, in denen sein Traum weit in die Ferne gerückt ist. Über sein Karriere-Tief, den Einstieg in den Profi-Fußball und seine Olympia-Teilnahme hat er beim MZ-Sport-Stammtisch in Oberegg gesprochen. Auch zum Wechsel von Trainer Markus Weinzierl zum nächsten FCA-Gegner Schalke waren ihm Details zu entlocken. Die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

    Zum Weinzierl-Wechsel: „Markus Weinzierl hat das sehr professionell gelöst. Solange es beim FCA noch um etwas ging, hat er der Mannschaft nichts gesagt. Gemeinsam haben wir alles für den Klassenerhalt gegeben. Das war ungemein wichtig.“

    Zur Begegnung mit Schalke: „Weinzierl als Schalker Trainer ist für uns kein Thema. Er wird uns in Ruhe lassen und wir ihn. Nach dem Spiel können wir zu ihm hingehen und sagen: Die nächsten Spiele gewinnt ihr wieder. Alles Gute.“

    Über sein Karriere-Tief: „Es gab Momente, in denen es nicht lief. Wenn man 16 Jahre alt ist und der Trainer sagt, dass man in ein paar Jahren wohl nicht mehr gut genug ist, zweifelt man wirklich. In der U17 beim FC Bayern hat mir das Fußballspielen eine Weile lang keinen Spaß mehr gemacht. Mit einem neuen Trainer und einem anderen Umfeld habe ich erst beim FC Schalke wieder mehr Vertrauen in mich bekommen, dann lief es plötzlich wieder.“

    Ein gut gelaunter FCA-Profi: Philipp Max fühlte sich im Vereinsheim des SV Oberegg mit gut 100 Fans sichtlich wohl. Den Wimpel nimmt er als Andenken mit.
    Ein gut gelaunter FCA-Profi: Philipp Max fühlte sich im Vereinsheim des SV Oberegg mit gut 100 Fans sichtlich wohl. Den Wimpel nimmt er als Andenken mit. Foto: Andreas Lenuweit

    Zum Olympia-Finale: „Man hat gemerkt, wie sehr die Brasilianer auf dieses Spiel aus waren. Sie wollten unbedingt Rache für das 7:1 bei der WM nehmen. Das Stadion war völlig in gelb getaucht und sie waren so richtig gegen Deutschland. Das war schon hart, eine echt unangenehme Situation. Aber wenn fast 70.000 Menschen pfeifen, bekommt man auch die Gier, es allen zu zeigen.

    Über die Olympia-Feier: „Von der Siegesfeier mit den Silbermedaillen weiß ich fast gar nichts mehr! Die einzigen Lichtblicke, die ich noch habe, sind, wie wir mit den Damen gefeiert haben, die Gold gewonnen hatten und mit anderen Sportlern. Sonst erinnere ich mich kaum.“

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