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Europawahl: Der Sonntag der drei großen Gewinner im Unterallgäu

Europawahl

Der Sonntag der drei großen Gewinner im Unterallgäu

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    Mindelheim bekennt sich seit Jahrzehnten zu Europa. Der Europa-Brunnen am Gefängnisturm ist deshalb reich beflaggt. Bei der Europawahl gestern hat sich die Wahlbeteiligung von 34,8 im Jahr 2014 auf 42,8 erhöht.
    Mindelheim bekennt sich seit Jahrzehnten zu Europa. Der Europa-Brunnen am Gefängnisturm ist deshalb reich beflaggt. Bei der Europawahl gestern hat sich die Wahlbeteiligung von 34,8 im Jahr 2014 auf 42,8 erhöht. Foto: Carolin Oefner

    Die Europawahl hat die Menschen wie lange nicht mobilisiert: Die Wahlbeteiligung stieg von 39,4 Prozent vor fünf Jahren auf 58,9 Prozent. Klarer Sieger im Unterallgäu wurde die CSU mit 44,7 Prozent. Sie büßte nur unwesentlich ein. Die Grünen landeten deutlich erstarkt bei 14,6 Prozent (2014: 8,8).

    Auf Europa hatten die Wähler in der Vergangenheit oft wenig Lust. Nicht einmal 40 Prozent waren vor fünf Jahren an die Urnen getreten. Dass diesmal etwas in der Luft lag, deutete sich bereits am späten Sonntagnachmittag an. Mehr als 700 Wähler hatten im Wahllokal zwei in Mindelheim bereits ihre Stimme abgegeben. Für eine

    Die CSU im Unterallgäu ist "absolut zufrieden"

    Die stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Christine Vogginger wertete das Ergebnis als klares Bekenntnis zu Europa. „Ich bin damit absolut zufrieden“. Auch über die stark gestiegene Wahlbeteiligung freute sich die Kirchheimerin. Die CSU sei die einzig verbliebene Volkspartei. Das Abschneiden der SPD nannte sie „tragisch“.

    Für den Aufschwung der Grünen auf 14,6 Prozent macht Bernhard Thrul vor allem das Thema Klimaschutz verantwortlich. Das bewege vor allem auch die jungen Leute. Viele von ihnen seien auf keine bestimmte Partei fixiert. „Offenbar sprechen aber die Grünen die Themen an, die sie bewegen. Und wir machen keine Angst, sondern versuchen, ein positives Gefühl zu vermitteln.“ Bedrohungsszenarien, die seiner Meinung nach andere Parteien wie die CSU, SPD und AfD aufbauen, würden bei den jüngeren Wählern nicht verfangen.

    Die ÖDP, die das Bienenvolksbegehren auf den Weg gebracht hatte, kletterte auf 5,0 Prozent. Alexander Abt (ÖDP) äußerte sich zufrieden, auch wenn die Grünen als bekanntere Partei von der Klima- und Artenschutzdebatte mehr profitiert hätten. Wie bei Parteifreundin Lucia Fischer reichte es aber nicht für den Einzug ins Europaparlament. Fischer freute sich in einer ersten Reaktion, dass das Thema Umwelt bei den Wählern an Gewicht gewann.

    Die SPD erlebte ein Desaster. Die einstige Volkspartei fiel im Unterallgäu auf sechs Prozent und halbierte damit ihren Stimmenanteil von 2014.

    Die SPD im Unterallgäu ist "tief enttäuscht"

    Für David Yeow ist das Ergebnis der SPD eine „massive Enttäuschung“. Vor allem das Thema Klimaschutz habe eine große Rolle gespielt, sagt der Vorsitzende der Memminger Sozialdemokraten. Die SPD habe es nicht geschafft, zu erklären, wo sie in diesem Punkt stehe und sich auf andere Dinge konzentriert. Gleichzeitig lobt Yeow den engagieren Wahlkampf des SPD-Kandidaten Francesco Abate.

    Die AfD konnte von 9,6 auf 10,0 Prozent zulegen. Hochburgen sind Oberrieden und Tussenhausen. Der Kreisvorsitzende Christoph Maier sagte, die CSU mit Manfred Weber sei ein starker Konkurrent gewesen. Der Memminger vermochte keine „Negativtendenz“ gegen die AfD auszumachen. „Die Kampagnen gegen mich haben nicht gegriffen“, meinte er. Unsere Zeitung hatte die Nähe Maiers zum Rechtsaußenflügel von Björn Höcke thematisiert.

    Als „nicht gut“ bezeichnet Heike Schalkdas Ergebnis der FDP. Sie habe im Wahlkampf für Europa geworben. Leider könne sie als Kandidatin vor Ort nicht die groben Tendenzen aus der Bundes- und Landespolitik umkehren. Was sie hingegen positiv stimmt, ist, dass die

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