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Ettringen: Ettringen investiert kräftig: Diese Projekte sind geplant

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Ettringen investiert kräftig: Diese Projekte sind geplant

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    Was begonnen wurde, wird vollendet: Der komplette Ausbau der St.-Martin-Straße befindet sich in der letzten Phase. In Bälde werden Hinweis- und Warnschilder verschwinden.
    Was begonnen wurde, wird vollendet: Der komplette Ausbau der St.-Martin-Straße befindet sich in der letzten Phase. In Bälde werden Hinweis- und Warnschilder verschwinden. Foto: Regine Pätz

    In knapp fünfzig Minuten war es vollbracht: Jeweils einvernehmlich segnete der Gemeinderat sowohl den Haushaltsplan als auch das Investitionsprogramm der Gemeinde Ettringen für das Jahr 2020 ab. Vorberaten wurde das Paket im Finanzausschuss, berichtete Bürgermeister Robert Sturm (CSU). Immerhin handele es sich dabei um ein Gesamtvolumen von rund 9,9 Millionen Euro.

    „Auf sicherer Seite sein in unsicheren Zeiten“, titulierte schließlich Kämmerer Karl-Heinz Müller sein Zahlenwerk. Denn bereits beim Volumen des Verwaltungshaushaltes zeigten sich erste Auswirkungen der Corona-Krise, wie er erklärte, da er sich in Einnahmen und Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,2 Prozent reduziere. Grund dafür seien geringer angesetzte Steuereinnahmen aufgrund der Krise, was vor allem die Einnahmen der Einkommenssteuerbeteiligung betreffe, sagte Müller. Mit 1,8 Millionen Euro sei diese etwa zehn Prozent niedriger angesetzt. Bei Schätzungen zum Jahresanfang habe man noch von 2 Millionen Euro gesprochen.

    Ettringen hält die gemeindlichen Steuern konstant

    Der Verwaltungshaushalt schließt mit 6,2 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit rund 3,7 Millionen Euro und damit nur unwesentlich geringer als im Vorjahr. Gleich bleiben die Hebesätze für die Grundsteuer A und B mit jeweils 330 von Hundert sowie bei der Gewerbesteuer mit 320 von Hundert. „Seit 2002 unverändert stabil“, konstatierte der Kämmerer zufrieden.

    Immerhin spülen Grundsteuer A mit 52.000 Euro und B mit 445.000 Euro solide Beträge in die Gemeindekasse, der Anteil an der Gewerbesteuer gar 900.000 Euro. Etwas nach unten gehe der Trend in Sachen Einnahmen beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer: Mit rund 1,8 Millionen Euro liege dieser etwa 190.000 Euro niedriger als im Vorjahr, erklärte der Kämmerer.

    Die Corona-Krise zeigt sich bereits bei den Einnahmen in Ettringen

    Bewegungen in die entgegengesetzte Richtung gebe es bei den Ausgaben des Verwaltungshaushalts. So steige die Kreisumlage im Vergleich zum Vorjahr um etwa 114.000 Euro auf dann knapp 1,65 Millionen Euro an, bedauerte Müller. Auch eine Gewerbesteuerumlage in Höhe von knapp 100.000 Euro gelte es zu bewältigen. Alles in allem, schloss der Kämmerer, empfehle sich eine deutlich niedrigere Zuführung zum Vermögenshaushalt als in den vorangegangen Jahren. Tatsächlich fällt diese mit 68.346 Euro deutlich geringer aus. Ob in den nächsten Jahren eine Zuführung von bis zu 500.000 Euro wieder möglich sein werde, gelte es abzuwarten, sagte er.

    Gute Nachrichten hatte der Kämmerer in Bezug auf den Vermögenshaushalt zu vermelden. „Auch nach wie vor sind keine Schulden vorhanden“, sagte er.

    Zur Finanzierung der Investitionen sind 2,28 Millionen Euro aus den gemeindlichen Rücklagen erforderlich, es bleiben noch rund 300.000 Euro auf der hohen Kante. Durch diesen Griff in die Rücklagen werde allerdings der finanzielle Spielraum der Gemeinde in den nächsten Jahren deutlich geringer, berichtete Müller. Zudem seien die Corona bedingten Auswirkungen schwer einschätzbar. Der komplette Straßenausbau der St.-Martin-Straße sowie die Fertigstellung der Watzmannstraße finden sich im laufenden Haushaltsjahr mit Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro; die Erschließung des neu geplanten Gewerbegebiets schlägt mit weiteren 350.000 Euro zu Buche. Inklusive aller notwendigen Leitungen, Straßenbeleuchtung und Planungskosten plant die Gemeinde dieses Jahr rund 2 Millionen Euro ein. Weitere 200.000 Euro werden für die Fertigstellung der beiden Baugebiete in Ettringen und Siebnach sowie für diverse Straßensanierungen veranschlagt.

    Es geht im schnelles Internet für Aletshofen und Höfen

    Grunderwerb steht ebenfalls auf der gemeindlichen Agenda, rund 780.000 Euro sind dafür eingeplant; die Breitbanderschließung der nördlichen Ortsteile Aletshofen und Höfen mit 100.000 Euro angesetzt. Ob die geplante Kreditaufnahme in Höhe von 800.000 Euro denn tatsächlich ausgeschöpft werden müsse, ließ der Kämmerer noch dahingestellt. „Letztes Jahr hatten wir das Kreditvolumen nicht benötigt“, sagte er.

    Insgesamt wächst Ettringen weiter. Zum 39. Juni 2019 hatte die Gemeinde 3443 Einwohnern, berichtete Müller: „Wir nähern uns der 3500-Marke“.

    Auf Nachfrage von Ratsmitglied Wolfgang Sirch (WG Siebnach) konnte Müller zudem bestätigen, dass sich das Straßennetz der Wertachgemeinde um stolze 1,3 Kilometer verlängert habe. Neue Baugebiete sowie die Überarbeitung des Wegeverzeichnisses habe diese Zahl zu Tage gefördert.

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