Sie kochen, sie waschen, sie musizieren, sie trainieren, sie beraten und sie helfen: Viele Unterallgäuer nehmen sich Zeit für andere oder setzen sich für ihre Mitmenschen ein. In der Vorweihnachtszeit möchten wir an jedem Tag einen dieser „Engel des Alltags“ vorstellen und würdigen. Die Porträtierten stehen auch stellvertretend für die vielen anderen Freiwilligen, die jeden Tag ehrenamtlich etwas Gutes tun.
Um an seinen zweiten Arbeitsort zu gelangen, braucht Mathias Jannetti kaum drei Minuten. Er geht dann heraus aus dem alten Mesnerhaus, das er mit seiner Familie vor knapp zehn Jahren saniert und bezogen hat, hinüber in die Kirche Mariä Himmelfahrt in der Markt Walder Ortsmitte. Dort sitzt der studierte Musiker immer sonntags an der Orgel und begleitet den Gottesdienst.
Im „normalen“ Leben ist Jannetti Musiklehrer am Ringeisen-Gymnasium in Ursberg. Die Musik ist für ihn schon seit der Kindheit wichtig: Er wächst in Ichenhausen in einem musikalisch geprägten Haushalt auf, als Jugendlicher wechselt er ins Internat von St. Stephan in Augsburg und ist Gaststudent am
Musik habe für ihn einen verbindenen Charakter, sagt Jannetti. „Wenn man gemeinsam musiziert, dann geht das unter die Haut.“ Deshalb hört das musikalische Engagement für ihn auch nicht an der Schultür oder am Kirchentor auf: Einmal in der Woche fährt Jannetti nach Marktoberdorf, wo er lange gelebt hat, und spielt dort Klarinette in der Stadtkapelle. Regelmäßig setzt er sich auch in Markt Wald ans Klavier und begleitet den Männerchor oder den Kinderchor, spielt bei Beerdigungen, Hochzeiten oder Dorffesten, macht Orgelführungen für die Kommunionkinder. Zum 100. Jubiläum der
Das Engagement, die Verwurzelung im Dorfleben, das ist für Mathias Jannetti selbstverständlich. Auch in Ichenhausen war seine Familie in Vereinen engagiert, die Eltern haben regelmäßig in einem Chor gesungen. Er ist der Meinung, dass jeder etwas von seinem Können in die Dorfgemeinschaft einbringen kann – und dafür auch viel von ihr zurückbekommt. schsa