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Elektromobilität: E-Kurbähnle, zweiter Versuch

Elektromobilität

E-Kurbähnle, zweiter Versuch

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    Franz Egger (re.) von den Stadtwerken und STS-Juniorchef Bernhard Trattnig vor dem Versuchszug.
    Franz Egger (re.) von den Stadtwerken und STS-Juniorchef Bernhard Trattnig vor dem Versuchszug. Foto: Foto: Heinrich

    Bad Wörishofen Touristenattraktion vereint mit Umweltschutz und zukunftsweisender Technologie: Die Erwartungen an das elektrische Kurbähnle sind hoch – wenn es denn kommt. Auch nach dem zweiten Testlauf gab es keine Jubelsprünge. Das lag aber vor allem daran, dass der österreichische Hersteller STS, der sich diesmal vorstellte, nicht das Modell dabei hatte, das er

    Rund 40 Fahrgäste testeten das Gefährt am Vormittag, außerdem Vize-Bürgermeister Josef Fischer, Kurdirektor Alexander von Hohenegg und sein Nachfolger Thomas Götz. „Es war ein bisschen kalt und etwas holperig“, bilanzierte Franz Egger von den Stadtwerken. Kein Wunder, denn statt einer festen Außenwand hat das Mobil nur eine Plastikplane anzubieten. In Mailand ist es eben etwas wärmer als in Bad Wörishofen. Auch müssen dort die Straßen in einem besseren Zustand sein, als in Bad Wörishofen. Bei der Fahrt auf der Thermenlinie durch die Stadt werden die Fahrgäste ziemlich durchgeschüttelt.

    Der Elektrobus von STS konnte aber auch Pluspunkte sammeln. Die Fahrgeräusche sind vergleichsweise leise und als Zugfahrzeug kommt ein umgebauter Landrover zum Einsatz. Die 700 Kilogramm schwere Batterie soll für 100 Kilometer Strom liefern und 3000 Ladezyklen überstehen. Auch das Problem mit der unzureichenden Federung werde gelöst, versprach STS-Juniorchef Bernhard Trattnig. Im „Cityliner“ sei der Komfort gewährleistet.

    Auch Marianne Mayer, die Behindertenbeauftragte des Landkreises Unterallgäu, konnte dem Fahrzeug viel Positives abgewinnen. „Das

    Die Österreicher haben mit der Elektromobilität schon viele Erfahrungen gesammelt. So habe der Staat über einen Klimafonds den Kauf von Elektroautos im vergangenen Jahr mit sage und schreibe 50 Prozent bezuschusst, berichtete Trattnig. Davon können die Deutschen nur träumen. Auch Franz Egger konnte kaum glauben, was er da hörte. Immerhin kostet die Anschaffung eines Elektrobähnles für die Thermenlinie um die 350000 Euro. Ein herkömmlicher Bus mit Hybridantrieb käme da rund 70000 Euro günstiger. Er wäre die Alternative, falls die Elektrobus-Hersteller die Stadtwerke nicht überzeugen können. Allerdings fiele dann der touristische Reiz eines Gespanns mit zwei „Waggons“ weg, sagt Egger. Dieser Reiz ist unbestreitbar. Wo das Elektrobähnle auch vorbeikam, drehten sich die Passanten nach dem ungewöhnlichen Gefährt um. Auch beim Halt vor der Therme war das Bähnle ein großes Gesprächsthema. Für Egger ist Strom außerdem der Antrieb der Zukunft. „Keine andere Energie kann so umweltfreundlich erzeugt werden, wenn man will“, sagt der Experte der Stadtwerke. „Wir wollen in Bad Wörishofen die Elektromobiliät voranbringen.“

    Ursprünglich sollte noch ein dritter Anbieter sein Fahrzeug vorstellen. Allerdings werde dieses nicht vor 2012 fertig, sagt Egger.

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