Dass Grob Aircraft 2014 den Bayerischen Gründerpreis erhält (wir berichteten), hätte vor fünf Jahren wohl niemand gedacht. Damals übernahm eine Gruppe um André Hiebeler und Andreas Konle die insolvente Mattsieser Firma. Heute ist Grob Aircraft mitten im Geschäft – und erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Nachfolge“ – was nun gemeinsam mit der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim (die Sparkassen haben neben ZDF, Stern und Porsche den Preis initiiert) in einer kleinen Feierstunde gewürdigt wurde.
„Wenn man sieht, wer zu Ihren Kunden gehört, ist es mehr als beachtlich, was Sie auf die Beine gestellt haben“, sagte Thomas Munding, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Wie Grob-Aircraft-Vorstand Andreas Konle betonte, sei die Maßgabe für das Handeln der Firma stets der Wunsch des Marktes. „Es muss nicht immer das beste Produkt sein“, ergänzt Vorstand André Hiebeler. Es sei nicht immer sinnvoll, alles, was möglich ist, auch zu machen: Das Produkt müsse auch noch bezahlbar sein. Die Branche habe weniger Budget zur Verfügung und wolle ihre Kampfpiloten breiter ausbilden: Grob Aircraft biete dafür die richtigen Trainingsflugzeuge.
„Wir setzen inzwischen pro Mitarbeiter doppelt so viel um wie Airbus“, sagt Hiebeler. Sein Ziel: dass es das Dreifache wird. „Das Trainingsgeschäft ist der Anfang gewesen“, sagt Konle. Es soll weitergehen: Von einer Talentschmiede ist die Rede und von „Rohdiamanten“, die geschliffen werden müssten.
Der Erfolg sei das Verdienst der fast 200 Mitarbeiter, sagt Hiebeler. Für die gibt es ein besonderes Geschenk: Polo-T-Shirts mit dem Aufdruck „Ich habe den Bayerischen Gründerpreis bekommen.“ (home)