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Ehrenamt: Warum Armin Müller in Unterrieden unersetzlich ist

Ehrenamt

Warum Armin Müller in Unterrieden unersetzlich ist

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    Armin Müller aus Unterrieden packt überall mit an, wo er gebraucht wird. In sechs Vereinen seines Heimatortes ist er gefragtes und beliebtes Mitglied.
    Armin Müller aus Unterrieden packt überall mit an, wo er gebraucht wird. In sechs Vereinen seines Heimatortes ist er gefragtes und beliebtes Mitglied. Foto: Polzer

    Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Wer aber sind diese Menschen, die sich für ihren Ort selbstlos einsetzen und jede Menge Freizeit für andere opfern? Die Mindelheimer Zeitung stellt in einer losen Reihe solche Vorbilder vor.

    Von der Arbeit nach Hause, umziehen, kurz Pause machen und danach noch in die Bude, die letzten Einzelheiten zum Maibaum besprechen – an einem Donnerstagabend ein recht volles Programm. Für Armin Müller aus Unterrieden ist das allerdings nichts Ungewöhnliches.

    Der 51-Jährige ist in sechs Vereinen und auch sonst im Dorfleben sehr aktiv. Er ist in Unterrieden aufgewachsen und kennt das Vereinsleben, seit er zehn Jahre alt war. Damals ist er in den Sportverein eingetreten und bis heute begeistert mit dabei. Fast jeden Abend ist er unterwegs und würde seine Vereine für nichts anderes aufgeben.

    In Unterrieden hilft jeder jedem, sagt Armin Müller

    In Unterrieden helfe jeder jedem und deshalb sei es selbstverständlich, dass er mit anpackt, wenn Not am Mann ist, sagt Müller. Im Sportheim hat er eine wichtige Aufgabe übernommen: Als Koch ist er für die Verpflegung und teilweise für den Getränkeausschank verantwortlich. Der Zimmermann hat schon immer gerne gekocht und bewirtet mit seinem Essen unter anderem Besucher bei Versammlungen oder Geburtstagsfeiern.

    Am Aschermittwoch fand das traditionelle Kässpatzenessen im Sportheim statt. „Ich habe bestimmt schon hunderte Kilos Spätzle gekocht“, sagt Müller. An diesem Tag hat er für 118 Personen das Essen auf den Tisch gestellt. Dafür waren 180 Eier, 25 Kilogramm Mehl und zwei tatkräftige Helfer notwendig. „Alleine geht es nicht“, sagt der 51-Jährige. Gerade beim Aufräumen ist er für die Unterstützung der anderen Vereinsmitglieder sehr dankbar, denn Aufräumen sei schlimmer als Kochen.

    Wenn eine Veranstaltung ansteht, kündigen die Vereine rechtzeitig an, wie viele Leute ungefähr kommen. Die notwendigen Zutaten für das Essen kauft Müller selbst ein. Mittlerweile habe er ein gutes Gefühl dafür, wie viel er brauche, sagt der Koch. Bisher hat es immer für alle gereicht. „Dass es zu wenig gibt, passiert mir nicht“, sagt er. Müller versorgt nicht nur den Sportverein mit seiner Küche, auch andere Vereine schätzen seine Arbeit. „Wenn irgendwas ansteht, dann koch ich für jeden Verein“, sagt Müller.

    In Unterrieden gibt es kaum einen Verein, in dem Armin Müller nicht engagiert ist

    Der 51-Jährige ist außerdem Beisitzer im Schützenverein, Vorsitzender bei den Vogelfreunden Unterrieden, Mitglied im Freizeitclub Hohenreuten, im Veteranenverein Unterrieden und seit drei Jahren Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr. Erstaunlicherweise bringt Müller alle Termine in seinem Kalender unter und es überschneidet sich keiner davon mit einem anderen. „Ich muss immer irgendwas tun. Langweilig wird mir eigentlich nie“, sagt Müller. Im Dorf ist der 51-Jährige durch sein Engagement gut bekannt.

    Er hilft auch bei der Organisation des traditionellen Gartenfests. Im vergangenen Jahr waren über 500 Gäste mit dabei. Die zahlreichen Auflagen machen es den Vereinen immer schwerer, trotzdem sei so ein Fest schnell organisiert. Natürlich sei das Ganze mit einem großen Aufwand verbunden, aber es wisse jeder, was er zu tun hat, sagt Müller.

    Armin Müller freut besonders, dass die Unterrieder Jugend stark vertreten ist

    In Unterrieden werden auch neue Ideen immer gemeinsam umgesetzt. So haben sich die Vogelfreunde dazu entschlossen, den Dorfbrunnen zu sanieren. Dieser diene als Treffpunkt und sei für das Dorfleben sehr wichtig, sagt Müller. Im Sommer sitzen die Unterriedener hier bei einem kühlen Bier zusammen und ratschen. Außerdem gibt es hier eine Feuerstelle. Die ist besonders wichtig, denn: „Ohne Grillen geht bei uns nichts.“ Müller freut sich besonders darüber, dass die Jugend im Dorf stark vertreten ist. „Wenn man was braucht, stehen die Jungen sofort alle da und helfen“, sagt Armin Müller.

    Dieser Zusammenhalt ist gerade in den Vereinen besonders wichtig. Bei großen Projekten, wie der Erweiterung des Sportheims, sind immer genügend Helfer zur Stelle. Unter ihnen natürlich Armin Müller. Als Zimmermann ist er eine gefragte Unterstützung. Im vergangenen Jahr hat er ebenfalls dabei geholfen, denn Spinningraum im Sportheim zu vergrößern. Wie viele Stunden er schon ehrenamtlich tätig war, kann der 51-Jährige nicht sagen: „Ich habe noch nie Stunden aufgeschrieben.“

    Wir berichten regelmäßig über Menschen, die ihre Freizeit für andere opfern. Hier kommen Sie zu den bisher erschienenen Folgen:

    Warum Toni Riederle niemals Nein sagt

    Wie Roman Ohneberg für blindes Verständnis sorgt

    Wie sich ein Rentnertrupp um Zaisertshofen kümmert

    Ein sportliches Ehrenamt aus Leidenschaft

    In Oberrieden ist die Arbeit von Karin Boos unverzichtbar

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    Ein liebenswerter Vereinsmensch: Edmund Huber

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