Eigentlich hat Polizeipräsident Werner Strößner an diesem Morgen allen Grund zur Freude: Die Zahl der Straftaten im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ist leicht gesunken und die Region ist wie in den vergangenen Jahren eine der sichersten in ganz Deutschland. Doch ein Delikt bereitet ihm „wirklich ganz extreme Sorgen“, wie er bei der Vorstellung der Kriminalstatistik zugibt: Betrüger, die als falsche Polizeibeamte oder vermeintliche Enkel in Not Senioren am Telefon um ihr Erspartes bringen. 1340 Fälle dieses sogenannten Callcenter-Betrugs hat das Polizeipräsidium im vergangenen Jahr registriert, mehr als fünfmal so viele wie im Jahr zuvor. Und schon jetzt ist absehbar, dass die Zahlen weiter steigen werden: Zwischen dem 1. Januar und dem 19. März gab es im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits eine Steigerung von 100 Prozent. Allein in den 24 Stunden vor dem Pressegespräch wurden den Beamten sechs betrügerische Anrufe gemeldet. „Einer davon war erfolgreich“, sagt Strößner. Das Opfer überließ den Betrügen eine fünfstellige Summe.
Unterallgäu