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Bürgerversammlung: Irsinger kritisieren den Winterdienst

Bürgerversammlung

Irsinger kritisieren den Winterdienst

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    Bei der Bürgerversammlung in Irsingen beschäftigten sich die Besucher vor allem mit den Themen Wasser, Winterdienst und der Sicherheit der Ortsstraßen. Deutlich wurde auch, dass die Polizei im Ort nicht oft einschreiten muss, man lebt in Irsingen sicher.
    Bei der Bürgerversammlung in Irsingen beschäftigten sich die Besucher vor allem mit den Themen Wasser, Winterdienst und der Sicherheit der Ortsstraßen. Deutlich wurde auch, dass die Polizei im Ort nicht oft einschreiten muss, man lebt in Irsingen sicher. Foto: Franz Issing

    Die Bürger von Irsingen scheinen mit der Arbeit des Gemeinderates und der Verwaltung recht zufrieden zu sein. Bei einer Versammlung im Gasthaus „Kreuz“ hielten sich die Wünsche und Anfragen aus dem Publikum in Grenzen. Was den Irsingern aber auf den Nägeln brennt, ist das Thema Winterdienst.

    So reklamierte Peter Hahn einen „viel zu späten Einsatz an schneereichen Tagen“. Hahn wollte auch wissen, nach welchen Gesichtspunkten der Schneepflug alarmiert wird. Andreas Kramer stieß ins gleiche Horn und beklagte, dass speziell an Sonn- und Feiertagen zuerst am Gymnasium in Türkheim und viel später erst in Irsingen geräumt wird. „Es ist nicht einzusehen, dass wir Bürger schon in der Früh um sieben Uhr die Gehsteige räumen müssen und der Schneepflug erst im Laufe des Vormittags auftaucht“, beschwerte sich Robert Frei. „Die Schneeräumpläne kommen auf den Prüfstand“, versprach Bürgermeister Sebastian Seemüller.

    Nach Irsingens Wasserqualität erkundigte sich Gerd Blimmel. Mit 19 Milligramm Nitrat, wie zuletzt gemessen, habe das lebenswichtige Nass die Qualität von Mineralwasser, bekam er zur Antwort. Das sah Erwin Santjohanser ganz anders. „Die Irsinger trinken derzeit mit Uferfiltrat belastetes Wasser aus dem zu nahe am Wasserschutzgebiet gelegenen Stausee“, behauptete er. Das habe auch das Wasserwirtschaftsamt Kempten bestätigt. Santjohanser forderte vom Landratsamt eine neue Ausweisung der Wasserschutzzone und eine eingehende Prüfung der „50-Tage-Linie“. So lange muss das Wasser geschützt unterwegs sein, bevor es Trinkwasser werden kann.

    Rathauschef Seemüller stellte richtig: „Das Wasserschutzgebiet im Südosten der Gemeinde ist nicht außer Kraft gesetzt und soll in Teilen neu ausgelegt werden“. Die Landwirte würden Ausgleichszahlungen bekommen. Im Übrigen kommentierte der Bürgermeister Santjohansers Einwand mit dem Hinweis auf „noch ungelegte Eier“.

    Anton Frei wollte wissen, was im Zuge der Erschließung des Gewerbegebietes (Abschnitt VI) im Unterfeld dort mit dem Wald passiert und ob die Eigentümer ihn abholzen dürfen. In einem gewissen Zeitfenster kein Problem, wurde ihm versichert. Auch für Ausgleich will die Gemeinde sorgen. Elvira Pienle kritisierte den schlechten Zustand der Straße nach Stockheim. Marktbaurat Robert Joder versprach ihr: „Die Spritzdecke wird noch in diesem Frühjahr aufgebracht“.

    Für Lacher sorgte Klaus Baumann. Nach seiner Rechnung hinterlassen die Vierbeiner auf Straßen und Wiesen in Irsingen jährlich 1,25 Tonnen Kot. „Da müssten die Landwirte doch eigentlich froh sein, dass sie an die Hundebesitzer, für den Dung den sie ausbringen, nichts bezahlen müssen“, scherzte er. Bürgermeister Seemüller nahm diese humorige Einlage zum Anlass, um Hundebesitzer in Türkheim und den Ortsteilen aufzufordern, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere in die von der Gemeinde angebotenen Tütchen zu geben und zuhause zu entsorgen.

    Kämmerer Claus-Dieter Hiemer berichtete den etwa 50 Zuhörern von geordneten, finanziellen Verhältnissen. Zudem wurde an der Franz-Essenwanger-Straße ein kleines Baugebiet mit elf Plätzen ausgewiesen. Vier Bauplätze sind bereits verkauft, die ersten Häuser stehen schon. Sieben weitere Grundstücke hat die Gemeinde noch im Angebot. Sie hofft auf baulustige junge Familien. Auf mehr als 70 Bildern ließ Bürgermeister Seemüller in einem Rückblick Bauprojekte, gesellige und kulturelle Ereignisse Revue passieren. Für Irsingen kündigte er den Ausbau und die Erweiterung des Wegenetzes im Friedhof an. Zudem sollen neue Plätze für Urnengräber angelegt werden. Die Wege sollen auf einen Brunnen und ein Kreuz zulaufen. Für die Umgestaltung des Friedhofes sind im Haushalt des Marktes 50 000 Euro eingeplant.

    Irsingen zählt derzeit 715 Einwohner mit leicht steigender Tendenz. Wie auch in Türkheim, ist die Zahl der Geburten rückläufig. Im Jahr 2014 erblickten noch fünf Kinder das Licht der Welt, in diesem Jahr bis jetzt: Fehlanzeige. „Ich kann zwar junge Paare verheiraten, aber das mit dem Kinderkriegen müssen sie schon selber machen“, scherzte Bürgermeister Seemüller.

    „Im Unterallgäu lebt es sich sehr sicher und natürlich auch in Irsingen“, befand Thomas Maier.

    Der für Irsingen zuständige Leiter der Polizeiinspektion Bad Wörishofen erläuterte die Unfall- und Kriminalstatistik auch speziell für den Ortsteil. Danach ereigneten sich im letzten Jahr sechs Verkehrsunfälle, wovon viermal Wild beteiligt war. Nicht aufgeklärt werden konnte eine Unfallflucht.

    Des Weiteren wurden in Irsingen nach Angaben der Polizei Straftaten angezeigt: vier Diebstähle, ein Einbruch, eine Sachbeschädigung, zwei Körperverletzungen und zwei Betrugsfälle.

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