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Bürgermeisteramt: Der neue Mann im Chefsessel

Bürgermeisteramt

Der neue Mann im Chefsessel

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    An der Wand hängen noch die Fotos von Amtsvorgänger Klaus Holetschek. Am Schreibtisch des Bürgermeisterzimmers im Rathaus Bad Wörishofen sitzt aber nun Josef Fischer, bis zur Kommunalwahl 2014.
    An der Wand hängen noch die Fotos von Amtsvorgänger Klaus Holetschek. Am Schreibtisch des Bürgermeisterzimmers im Rathaus Bad Wörishofen sitzt aber nun Josef Fischer, bis zur Kommunalwahl 2014. Foto: Markus Heinrich

    Bad Wörishofen Rein äußerlich würde man die große Veränderung im Bad Wörishofer Rathaus wohl nicht bemerken. An der Bürotür stand auch gestern noch der Name Klaus Holetschek, im Büro hängen noch die Fotos von Familie Holetschek, sogar der gravierte „Bürgermeister-Säbel“ – ein Geschenk – liegt noch auf dem Schreibtisch. Doch auf dem Chefsessel dahinter sitzt seit gestern Josef Fischer (CSU). Der 72-jährige Kirchdorfer lenkt nun bis zur Kommunalwahl am 16. März 2014 als amtierender Bürgermeister die Geschicke der Stadt.

    Fischer war seit 2002 Holetscheks Stellvertreter. Dennoch war der Amtsantritt sehr zeitaufwändig. Fischer führte viele Abstimmungsgespräche und bereitete die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am morgigen Mittwoch vor.

    Haushalt noch mit dem amtierenden Stadtrat beschließen

    Kämmerin Beate Ullrich hat er bereits mitgeteilt, dass er den Haushalt für das nächste Jahr noch mit dem amtierenden Stadtrat beschließen will.

    Immerhin stehen Großprojekte wie der Bau der Dreifachturnhalle oder des Hochwasserschutz-Dammes in Kirchdorf an. In diesem Punkt stehe die Einigung mit dem letzten betroffenen Grundstückseigentümer bevor, sagt Fischer. Auch der Kindergarten samt Krippe in der Gartenstadt muss fertig werden. Dazu wolle man den Lauf des Wörthbachs im Bereich der Tricor AG ein wenig verändern, sagt Fischer. Dabei handelt es sich um eine ökologische Ausgleichsmaßnahme.

    Nicht zuletzt liegt das Thema Pfarrjugendheim nun auf seinem Schreibtisch. Bekanntlich hat die katholische Kirche den Entwurf eines Erbpachtvertrags vorgelegt. Die Kirche möchte das etwa 60 Jahre alte Gebäude an die Stadt abgeben. Die Sanierungskosten sollen geteilt werden, seitens der Kirche allerdings nur bis zu einer nicht bekannten finanziellen Obergrenze. Das Vorhaben ist öffentlich umstritten. Gegner und Befürworter haben an den vergangenen Tagen in der Mindelheimer Zeitung Meinungen ausgetauscht. Man müsse das „ganz neutral verhandeln“, sagt Fischer dazu. „Jetzt muss die Stadt sagen, was sie sich vorstellt“. Fischer gibt zu bedenken, dass die Stadt über die Kosten für Pacht, Sanierung und Unterhalt hinaus vermutlich auch einen Hausmeister für das Gebäude einstellen müsste. Das alles müsse berücksichtigt werden. „Es ist alles noch offen“, betont Fischer.

    Fest stehe dagegen, dass es keinen Stellvertreter für Fischer geben wird. „Das wäre sonst schon ein Vorgriff auf die Kommunalwahlen“, sagt der amtierende Bürgermeister. Auch beim Vorsitz im Zweckverband „Interkommunaler Gewerbepark“ werde sich nichts ändern. Klaus Holetschek soll dieses Amt bis zur Kommunalwahl behalten, sagt Fischer.

    Fischer tritt zur nächsten Kommunalwahl nicht mehr an

    Danach wird Vieles anders. Josef Fischer zum Beispiel verlässt die politische Bühne. Für eine weitere Amtszeit im Stadtrat werde er nicht mehr kandidieren. „42 Jahre sind genug“, sagt Fischer. 1972 wurde der gelernte Landwirt und spätere Heizungsbauer erstmals in den Gemeinderat des noch selbstständigen Kirchdorfs gewählt. Eine denkwürdige Wahl sei das gewesen, erinnert sich Fischer. Es gab nämlich keine Kandidaten. Jeder konnte also gewählt werden. So begann Fischers politische Laufbahn. Nachdem Kirchdorf sich 1977 freiwillig Bad Wörishofen angeschlossen hatte, schaffte Fischer 1978 den Sprung in den Stadtrat. Dort sitzt er seither. Die Bürger schätzen seine Arbeit offenbar. Bei der Kommunalwahl 2008 war er der Stimmenkönig.

    Fischer war außerdem Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft zur Flurbereinigung Kirchdorf und 17 Jahre lang Feuerwehrkommandant.

    Er gilt als Mann der Vereine. Kein Wunder, ist Fischer doch in jedem Kirchdorfer Verein Mitglied, außerdem in vielen Bad Wörishofer Vereinen. Als Hobby nennt er deshalb die Familie. „Damit bin ich voll ausgefüllt“, sagt der verheiratete vierfache Vater und zehnfache Großvater mit einem Lachen.

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