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Breitenbrunn: Bildung: Breitenbrunn will seine Schule retten

Breitenbrunn

Bildung: Breitenbrunn will seine Schule retten

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    Werden die Dorfschulen in Breitenbrunn und Loppenhausen fortgeführt und saniert oder im Gegenteil geschlossen? Darüber entscheidet der Pfaffenhausener Schulverband in seiner Sitzung an diesem Dienstag.
    Werden die Dorfschulen in Breitenbrunn und Loppenhausen fortgeführt und saniert oder im Gegenteil geschlossen? Darüber entscheidet der Pfaffenhausener Schulverband in seiner Sitzung an diesem Dienstag.

    Ein heikles Thema galt es auf der jüngsten Schulverbandssitzung zu beraten: Es ging um die Zukunft der Außenstelle in Breitenbrunn. Der Schulverband hat mit einigen Zuschauern gerechnet und die Aula nach Hygienerichtlinien und Abstandsregeln aufgestuhlt, doch viele Plätze blieben leer. „Ich habe mit einem größeren Andrang gerechnet“, gab Schulverbandsvorsitzender Hubert Schröther zu.

    Keine angenehmen Lernbedingungen sind der Grund gegen die Einschulung in Breitenbrunn

    Rektorin Renate Förner berichtete ausführlich über die Gründe für die Entscheidung, keine erste Klasse in Breitenbrunn mehr einzuschulen. 59 Schüler seien in drei erste Klassen aufgeteilt. „Wir wollen gleiche Lernbedingungen für alle drei Klassen schaffen und dies ist nur mit einem modernen Klassenzimmer möglich. Wir wollen eine angenehme Lernumgebung schaffen und das ist in Breitenbrunn einfach nicht mehr gegeben“, so Förner. Wichtiger Punkt sei der digitale Fortschritt. Eine Ausstattung mit Beamer, Computer und Internetanbindung seien unverzichtbar. „Es war keine leichte Entscheidung.“ Aber der Klassenraum in Breitenbrun sei sehr renovierungsbedürftig und habe keinen Wohlfühlcharakter.

    Breitenbrunns Bürgermeister Jürgen Tempel erwiderte, dass die Gemeinde sehr wohl eine Möglichkeit gehabt hätte, das Klassenzimmer entsprechend zu gestalten. „Wir haben Willen gezeigt, aber auf eine Rückmeldung des Schulverbandes gewartet. Wir hätten etwas ändern können“, so der Rathauschef. Gemeinderat und Jugendbeauftragter Johannes Maier stellte die Frage in den Raum, warum der Schulverband sich so schnell entschlossen habe. Die Eltern empfinden den Entschluss als voreilig.

    Weiterer Betrieb der Grundschule Breitenbrunn sei nicht wirtschaftlich

    In diesem Schuljahr sind in den beiden Außenstellen Breitenbrunn und Loppenhausen je eine Grundschulklasse untergebracht. Für Loppenhausen wird es definitiv das letzte Schuljahr sein. „Nachdem in Pfaffenhausen ungenutzte Klassenräume zur Verfügung stehen, wurde eine Kostenanalyse für die beiden Außenstellen durchgeführt“, berichtete Schröther. Für Breitenbrunn seien etwa 13.500 Euro und für Loppenhausen circa 20.500 Euro im Jahr 2019 angefallen. Die Mehrkosten für die Schülerbeförderung belaufen sich auf rund 10.000 Euro. „Da wir freie Kapazitäten in

    Breitenbrunns Bürgermeister erstellt umfangreiches Konzept gegen die Schließung

    Der Schulverband möchte der Außenstelle Breitenbrunn allerdings eine Chance geben und hat um Vorlage eines entsprechenden Konzeptes bis Ende Oktober gebeten. Da Bürgermeister Jürgen Tempel allerdings ein umfangreiches Konzept erstellen möchte, könne man diese Frist nicht einhalten. Auch Schröther lobte: „Mein Grundgedanke war eine grobe Übersicht, doch Jürgen Tempel steckt da sehr viel Arbeit hinein und arbeitet sehr detailliert und fundiert.“ „Das Konzept, was über Jahre ausgelegt sein soll, muss uns alle überzeugen“, so Tempel.

    Am Ende der Diskussion machte Rektorin Renate Förner noch auf einen weiteren wichtigen Punkt aufmerksam. Das Fach Religion kann in der Außenstelle nicht gegeben werden. „Ich habe dazu keinen Lehrer für Breitenbrunn.“ Auch für die Fächer Werken und Sport müssen die Schüler schon nach Pfaffenhausen kommen.

    Die Schulverbandsmitglieder beschlossen einstimmig, dass der Gemeinde Breitenbrunn eine unbestimmte Fristverlängerung für das Konzept gewährt wird, allerdings soll bis auf Weiteres keine Klasse mehr dort eingeschult werden.

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