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Betreuung: Klares Signal für ein größeres Seniorenheim

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Klares Signal für ein größeres Seniorenheim

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    Das Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger in Bad Wörishofen.
    Das Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger in Bad Wörishofen. Foto: Markus Heinrich

    Von den etwa 70 Zuhörern im Saal wusste noch niemand, um was es eigentlich ging, da gab es darüber schon Streit. Zweiter Bürgermeister und CSU-Fraktionschef Stefan Welzel hatte im Stadtrat beantragt, einen Tagesordnungspunkt aus der nichtöffentlichen in die öffentliche Sitzung zu verlegen. Über die Verlagerung kann allerdings nur nichtöffentlich abgestimmt werden. Wie also vorgehen? Bürgermeister Paul Gruschka (FW) wollte die Zuhörer zunächst wieder hinausbitten, was Welzel „Schikane“ nannte. Gegen zwei Stimmen folgte der Stadtrat Welzels Vorschlag, die Sitzung erst später zu unterbrechen.

    Wie sich dann zeigte, ging es um das Kreis-Seniorenheim Am Anger. Dieses soll bekanntlich größer werden. Darüber hatte der Kreistag bereits im vergangenen Sommer diskutiert (wir berichteten). Der Gesamtleiter der Kreis-Seniorenwohnheime, Ara Gharakhanian, stellte dem Wörishofer Rat nun ebenfalls die beiden Varianten vor, um die es geht: Aufstockung und Anbau. Dabei gibt es enorme Kostenunterschiede.

    „Das Thema Erweiterung ist immer wieder da, wir würden uns freuen, wenn das nun umgesetzt wird“, sagte Michaela Bahle-Schmid (CSU). Ein Beschluss des Kreistages steht allerdings noch aus. Gharakhanian sagte auf Nachfrage aus der Ratsrunde, dass womöglich im Sommer eine Entscheidung fallen könnte. Bürgermeister Paul Gruschka war es wichtig, dass der Stadtrat ein Signal in Richtung Mindelheim sendet. „Das Seniorenheim entstand damals auf Wunsch Bad Wörishofens in Bad Wörishofen“, erinnerte er. „Es ist nun wichtig zu signalisieren: Wir begrüßen die Erweiterung.“ So beschloss es der Rat dann auch einstimmig. Zuvor jedoch entspann sich ein längerer Disput, vor allem zwischen Welzel und Gruschka. Welzel bestand darauf, dass aus dem Beschluss der Passus „auf Initiative des Landkreises“ gestrichen wird. „

    Zu den Planvarianten sagte er, dass eine Aufstockung mit Kosten von etwa 4,6 Millionen Euro nicht wirtschaftlich zu stemmen sei. Favorit ist deshalb der Anbau mit Kosten von etwa drei Millionen Euro, weil auch die Speisesäle vergrößert werden müssen. In diesem Fall würde der Investitionskostenanteil des Pflegesatzes um einen Euro pro Tag steigen, rechnete er vor. 15 Einzelzimmer und drei Doppelzimmer würden entstehen, insgesamt 21 Heimplätze mehr. Mit dann 69 Plätzen habe Bad Wörishofen eine Größe erreicht, die „langfristig Sicherheit bietet“, sagte der Gesamtleiter.

    Auf Nachfrage der Grünen–Fraktionsvorsitzenden Doris Hofer berichtete er außerdem, dass bei einem Ausbau 12 weitere Beschäftige eingestellt werden müssten. Über die finanzielle Beteiligung der Stadt schwieg sich Gharakhanian dagegen auf Nachfrage von Baureferent Wilfried Schreiber (FW) aus.

    Josef Kunder (CSU) erinnerte daran, dass die Stiftungsurkunde für das Heim explizit sage, dass dort Plätze für Wörishofer Bürger entstehen müssen. Sozialreferentin Ilse Erhard berichtete, dass sie praktisch täglich auf weitere Heimplätze angesprochen werde. Ara Gharakhanian sagte dazu, im Falle einer Entscheidung für einen Ausbau im Sommer könnten die Arbeiten Anfang 2020 ausgeschrieben werden. Im Jahr 2021 stünden dann beziehbare Plätze zur Verfügung.

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