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Bad Wörishofen: Wörishofer Traditionsmarke Schwermer geht nach Sachsen-Anhalt

Bad Wörishofen

Wörishofer Traditionsmarke Schwermer geht nach Sachsen-Anhalt

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    Der Unternehmenssitz samt Produktion von Schwermer in Bad Wörishofen. Das Gebäude wurde bereits verkauft.
    Der Unternehmenssitz samt Produktion von Schwermer in Bad Wörishofen. Das Gebäude wurde bereits verkauft. Foto: Markus Heinrich

    Mit dem Jahresende ist die Produktion von Schwermer-Süßwaren in Bad Wörishofen Geschichte. Dafür gibt es nun einen Investor, der immerhin die Marke halten will.

    „Leider ist es mir nicht gelungen den Standort Bad Wörishofen zur Fortführung der Produktion von Schwermer Artikeln zu halten“, teilt Friedrich Plail mit, der Geschäftsführer der Heidi Chocolat Schwermer GmbH. So heißt das Traditionsunternehmen seit der Übernahme. Zum 31. Dezember 2020 stellt das Unternehmen den Betrieb ein und „wird im Anschluss liquidiert“, wie Plail sagt.

    Vom Gebäudekomplex am Nordrand der Gartenstadt hat sich Plail bereits getrennt. „Die Liegenschaft wurde an einen Immobilienentwickler verkauft“, berichtet Plail. Alle Beschäftigten werden ihre Arbeitsplätze verlieren. Bereits im September mussten 30 Mitarbeiter gehen. Die verbliebenen 44 Beschäftigten wurden zum 31. Oktober gekündigt. „Es ist jedoch gelungen, die Fortführung der Traditionsmarke Schwermer, sowie deren Sortiment mit Unterstützung der United Chocolate Gruppe zu erreichen“, so Plail.

    Das ist die United Chocolate Gruppe, welche die Marke aus Bad Wörishofen erhalten will

    Die United Chocolate Gruppe ist eine mittelständische Schokoladengruppe aus Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Zu dem Unternehmen gehören bereits Weibler Confiserie Chocolaterie, Argenta Schokoladenmanufaktur und Rotstern Schokoladen. „Ziel der United Chocolat Group ist die Fortführung des Geschäfts und die Sicherstellung der Lieferbereitschaft“, sagt Plail. Man arbeite derzeit daran, eine möglichst kurze Übergangsphase zu schaffen.

    Aus einer überraschenden Rettung von Heidi Schwermer in Bad Wörishofen wurde nichts

    Wie berichtet, wurde aus einer überraschenden Rettung des Traditionsunternehmens Schwermer in Bad Wörishofen nichts. Diese stand nach dem bereits beschlossenen Aus im Raum, als plötzlich ein potenzieller Investor auf den Plan trat. Am bestehenden Standort in der Gartenstadt wären hohe Investitionen nötig geworden, um den aktuellen Anforderungen der Lebensmittelproduktion zu entsprechen, sagte Plail damals. Auf der anderen Seite stünden die Kosten für einen Neubau „leider in keinem betriebswirtschaftlich vernünftigen Verhältnis zu den erwarteten Umsätzen und Erträgen“, berichtet der Geschäftsführer.

    Nicht betroffen von der Schließung ist das Cafe Schwermer in Bad Wörishofen

    Zuletzt hatte Plail angekündigt, dass der Investor die Herstellung der Schwermer-Artikel in einen seiner bereits vorhandenen Produktionsstandorte integrieren wolle. Der Vertrieb solle auch in Zukunft aus Bad Wörishofen erfolgen, Einigkeit mit dem Investor noch vorausgesetzt.

    Schwermer gehört nach dem Verkauf im Jahr 2017 an Heidi zum internationalen Meinl-Imperium. Nach der Übernahme hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter. Eine Ausnahme ist das Café Schwermer in Bad Wörishofen, das weiterhin in der Hand der Familie des Firmengründers Henry Schwermer und von den aktuellen Problemen nicht betroffen ist.

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