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Bad Wörishofen: Wie Bad Wörishofer Polizisten in der Corona-Krise ihren Dienst absolvieren

Bad Wörishofen

Wie Bad Wörishofer Polizisten in der Corona-Krise ihren Dienst absolvieren

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    Bad Wörishofens Polizeichef Thomas Maier (rechts) und seine Kollegin Carina Fischer bereiten sich auf einen Einsatz vor: Dabei ist es für die Einsatzkräfte üblich, eine Mund- und Nasen-Maske zu tragen, wenn es der Einsatz erfordert.
    Bad Wörishofens Polizeichef Thomas Maier (rechts) und seine Kollegin Carina Fischer bereiten sich auf einen Einsatz vor: Dabei ist es für die Einsatzkräfte üblich, eine Mund- und Nasen-Maske zu tragen, wenn es der Einsatz erfordert. Foto: Alf Geiger

    Und plötzlich war alles anders – mit dem Ausbruch der Corona-Krise im März veränderte sich auch für die Beamtinnen und Beamten der Bad Wörishofer Polizeiinspektion ihr beruflicher und privater Alltag schlagartig. Neue Schichteinteilungen, neue Hygienerichtlinien, neue Arbeitszeiten, neue Straftatbestände – wie alle wurden auch die Polizisten vom Ausbruch der Corona-Pandemie kalt erwischt und mussten sich auf die neue Situation einstellen.

    Inzwischen fährt die Polizeiinspektion seit einigen Tagen wieder im „Normalbetrieb“, ist Bad Wörishofens Polizeichef Thomas Maier erleichtert. Langweilig wurde es ihm und seinen Kollegen nicht auch wenn durch den „Lockdown“ erwartungsgemäß Unfälle im Straßenverkehr oder auch sonstige Straftaten spürbar zurück gingen.

    Plötzlich müssen die Beamten Hygienebestimmungen überwachen

    Gleichzeitig waren es die Beamtinnen und Beamten, die alle neuen und ungewohnten Hygienebestimmungen und Kontaktbeschränkungen überwachen und – falls nötig – auch durchsetzen mussten.

    Mehr als 1700 Kontrollen führten die Beamten der Polizeiinspektion Bad Wörishofen in den vergangenen Monaten seit Ausbruch der Corona-Krise durch – und Maier ist trotz dieser hohen Zahl froh, dass die Einsicht und das Verständnis der Menschen im Einsatzbereich der PI

    61 Mal war eine Anzeige fällig

    Insgesamt 127 Mal mussten die Beamten Verstöße gegen die Corona-Regelungen feststellen, doch am Ende waren es laut Maier „nur“ 61 Fälle, in denen eine Anzeige dann nicht mehr zu umgehen war. 59 Mal war dies im „öffentlichen Raum“, in einem Fall wurde ein Besitzer eines Ladengeschäfts angezeigt und auch ein Wirt bekam eine Anzeige.

    In der überwiegenden Zahl der Beanstandungen hätten die Betroffenen aber umsichtig, einsichtig und teilweise sogar „vorbildlich“ darauf reagiert, wenn sie von den Beamten auf die Maskenpflicht und/oder die Abstandsregelungen etc. hingewiesen wurden: „Dafür schon jetzt ein dickes Dankeschön an die Bevölkerung“, so Polizeichef Thomas maier, der hier vor allem für seine Kolleginnen und Kollegen im Streifendienst spricht.

    Denn die Kollegen „auf der Straße“ hätten naturgemäß am meisten „abbekommen, auch wenn es um Diskussionen um Sinn und Unsinn der Corona-Schutzmaßnahmen ging. Nur sehr selten fiel dabei mal ein „böses Wort“ in Richtung der Polizisten, so Maier.

    Dienstpläne und Schichten müssen angepasst werden

    Schließlich sei die Situation ja auch für die Beamten selbst eine besondere gewesen: Dienstpläne mussten geändert werden, die Schichten umgestellt und teilweise verlängert. Bis zu zwölf Stunden lang dauerte dann eine Schicht, immer im Wechsel mit Tag- und Nachteinsätzen. Da wurde auch den Beamtinnen und Beamten eine Menge abverlangt, weiß Maier.

    Dass bei den Einsatzkräften dennoch manchmal ein „mulmiges Gefühl“ zu spüren gewesen sei, war und ist aus Maiers Sicht nur allzu verständlich und menschlich. Hinzu kam dann natürlich auch die persönliche Betroffenheit bei jedem Einzelnen: „Auch wir Polizisten hatten und haben ja Angst vor Corona“, macht Maier deutlich. Wie groß ist das Risiko einer Ansteckung - insbesondere wenn die Beamten im Einsatz auch mal kräftiger anpacken müssen.

    Polizisten mit Mund-Nasen-Masken und Handschuhen auf Verbrecherjagd? „Genau so war das“, sagt Maier und lobt auch hier seine Kollegen für deren Konsequenz und Bereitschaft, auch im Einsatz als Vorbilder zu agieren.

    Bad Wörishofens Polizeichef stellte sich die Situation schlimmer vor

    Von Beginn der Krise an haben er und seine Kollegen immer einen Weg gesucht, über eine gute Kommunikation zu einer einvernehmlichen und akzeptablen Lösung zu kommen. Und wie die Zahlen zeigen, sei dies ja auch in der überwiegenden Zahl der Fälle gelungen. Da gibt der Polizeichef aus heutiger Sicht gerne zu, dass er sich das anfangs „deutlich schlimmer“ vorgestellt hatte. Weniger Unfälle und ein leichter Rückgang bei den Straftaten taten da ein übriges, um die Belastung bei den Polizeibeamten zu reduzieren.

    Nun, da die Beschränkungen deutlich gelockert wurden, ist es damit aber auch wieder vorbei, so Maier. Einen leichten Anstieg verzeichnet die Bad Wörishofer Polizei derzeit bei Fällen von häuslicher Gewalt. Und auch die Internet-Kriminalität habe in den Tagen der Corona-Krise einen zwischenzeitlichen Höhenflug erlebt.

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