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Bad Wörishofen: Wahl: Misstrauensvotum sorgt für Führungswechsel

Bad Wörishofen

Wahl: Misstrauensvotum sorgt für Führungswechsel

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    Misstrauensvotum bei der FDP Bad Wörishofen/Türkheim. Nun geht der ehemalige Ortsvorsitzende gegen seine Abwahl vor.
    Misstrauensvotum bei der FDP Bad Wörishofen/Türkheim. Nun geht der ehemalige Ortsvorsitzende gegen seine Abwahl vor. Foto: Ralf Lienert/Symbolfoto

    Claus Thiessen ist nicht mehr Ortsvorsitzender der FDP in Bad Wörishofen und den Gemeinden der VG Türkheim – allerdings unfreiwillig, wie sich nun herausstellt. Thiessen kündigte am Dienstag an, er werde gegen seine Abwahl vorgehen.

    Der Kreisvorsitzende der FDP, Bernhard Mohr aus Wiedergeltingen, bestätigte, dass Thiessens Rückzug nicht freiwillig war. Mohr sagte der Mindelheimer Zeitung am Dienstag, es habe ein Misstrauensvotum gegen Thiessen gegeben. Dieses sei vom Ortsverband wie auch vom Kreisvorstand getragen worden. Als Folge hätten die Mitglieder des

    Das wirft der Kreisvorsitzende dem ehemaligen Ortsvorsitzenden Thiessen vor

    Thiessen habe die Veranstaltung „im Alleingang geplant und angesetzt“, kritisierte der Kreisvorsitzende damals. Es habe sich nicht um eine FDP-Veranstaltung, sondern um „eine rein private Einladung“ Thiessens gehandelt, schrieb Mohr und riet allen FDP-Mitgliedern, an dieser Veranstaltung nicht teilzunehmen. Mohr sagte der Mindelheimer Zeitung nun, der Hauptgrund für das Misstrauensvotum gegen Thiessen sei dessen dauerhaftes „eigenmächtiges Handeln“ gewesen. Der 84-Jährige spreche sich weder im Ortsvorstand noch auf Kreisebene ab. Auch vor der Veranstaltung mit Glöckner habe Thiessen „keinen gefragt“. Dabei habe Thiessen gewusst, dass die FDP zu diesem Zeitpunkt zwei eigene mögliche Bewerber für das Bürgermeisteramt in Bad Wörishofen hatte. „Dieses Vorgehen ist nicht nur uns im Kreisvorstand aufgestoßen, das ging bis zum Landesvorstand“, sagt Mohr.

    Thiessen spricht von „Machtspielchen“

    Thiessen sagt zu Mohrs Vorwurf: „Das sehe ich nicht so“. Thiessen spricht stattdessen wörtlich von „Machtspielchen“. Der Schlingener sagt aber auch: „Ich frage nicht um Erlaubnis für ein Liberales Gespräch.“ Stattdessen sagt Thiessen, er wolle diese öffentlichen Gesprächsrunden auch mit CSU-Kandidat Stefan Welzel und Doris Hofer, der Bewerberin der Grünen für das Bürgermeisteramt, anbieten. Er habe zudem „nichts gegen eine Bürgermeister-Kandidatur des FDP-Neumitglieds Alexandra Wiedemann“ und wolle auch sie zum Gespräch laden, für „den Fall, dass sie sich zur Kandidatur entschließen sollte.“ Wiedemann hat bereits gesagt, dass sie sich eine Kandidatur gut vorstellen könne. Die Entscheidung werde in zwei bis drei Wochen fallen.

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    Dass Thiessen nun gegen seine Abwahl vorgehen will, sieht Mohr gelassen. „ Das war alles korrekt, da gibt es keine Chance“, glaubt der Wiedergeltinger. Thiessen sieht das anders. Zu einer Mitgliederversammlung könne nur der Ortsvorsitzende oder seine Stellvertreterin einladen. Eingeladen hatte allerdings Maximilian Funke-Kaiser als „beauftragtes Landesvorstandsmitglied“. Die Wahl sei deshalb zu beanstanden. Thiessen sagt, er sei seit 47 Jahren FDP-Mitglied und habe zwei Ortsverbände begründet. Er sei der einzige Kreisrat der FDP im Unterallgäu, zudem der einzige Stadt- oder Gemeinderat der Partei. Funke-Kaiser hat er geschrieben, er beabsichtige, bis zur „regulären Neuwahl des Ortsvorstandes im nächsten Jahr die bevorstehende Kommunalwahl inhaltlich zu gestalten“.

    Mohr betont, dass es durchaus möglich sei, dass Thiessen erneut für den Stadtrat in Bad Wörishofen oder den Kreistag kandidiert. Er werde ihn dann selbstverständlich auf die Liste nehmen. Wichtig ist Mohr auch, dass es weder im Ortsverband mit derzeit 13 Mitgliedern, noch im Kreisverband Streit gebe. „Dort herrscht Harmonie“, betont Mohr. Das zeige auch das Abstimmungsverhältnis. Es sei nur um das Amt des Ortsvorsitzenden gegangen.

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