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Bad Wörishofen: Wahl: Freie Wähler nominieren Paul Gruschka

Bad Wörishofen

Wahl: Freie Wähler nominieren Paul Gruschka

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    Die Freien Wähler Bad Wörishofen setzen im Bürgermeister-Wahlkampf auf Amtsinhaber Paul Gruschka (Zweiter von rechts). Das Foto zeigt Gruschka mit (von links) Manfred Gittel, Bernhard Pohl, Thomas Vögele und Landratskandidat Alex Eder nach der Nominierungsveranstaltung im Sonnengarten.
    Die Freien Wähler Bad Wörishofen setzen im Bürgermeister-Wahlkampf auf Amtsinhaber Paul Gruschka (Zweiter von rechts). Das Foto zeigt Gruschka mit (von links) Manfred Gittel, Bernhard Pohl, Thomas Vögele und Landratskandidat Alex Eder nach der Nominierungsveranstaltung im Sonnengarten. Foto: Markus Heinrich

    Alle für einen: Mit 23 von 23 Stimmen haben die Freien Wähler Bad Wörishofen Amtsinhaber Paul Gruschka als Bürgermeisterkandidaten 2020 nominiert. Bei der Versammlung im Hotel Sonnengarten sagte Gruschka, die Haushaltskonsolidierung und der Schuldenabbau parallel zum „Abbau des Investitionsstaus“ bleibe auch in den nächsten sechs Jahren Thema.

    Gruschka verwies auf „gewaltige Investitionen“, die anstünden, teils schon seit Jahrzehnten, wie er betonte. Er nannte das Dorfgemeinschaftshaus Schlingen, den Hochwasserschutz für die Kernstadt, Abwasseranlagen in Stockheim und Kirchdorf oder zahlreiche Straßensanierungen, etwa für die Bürgermeister-Stöckle-Straße. Für den Ausbau des Kreis-Seniorenwohnheims Bad Wörishofen werde Bad Wörishofen wohl mindestens eine halbe Million Euro beisteuern müssen. Löschfahrzeuge für die Ortsteilfeuerwehren müssen beschafft, Lösungen für Kneippianum, Kreuzer-Areal und Dominikanerinnenkloster gefunden werden. Das Sebastian-Kneipp-Museum soll zeitgemäß gestaltet werden.

    Er wolle Vorbild sein und die Entwicklung Bad Wörishofens immer an erster Stelle sehen, so Gruschka. „Unverzichtbar ist für mich, dass alles, was ich sage, wahr ist“, betonte er. „Mit meiner Geduld, Ausdauer und Gelassenheit gebe ich niemals auf“, ließ er die Versammlung mit etwa 70 Teilnehmern wissen. Schuldenfreiheit und Sparsamkeit nannte er als „wichtige Tugenden“ eines Bürgermeisters. „Meinen Mut zu Entscheidungen habe ich mehrmals bewiesen“. Im Rückblick sagte Gruschka, die erste Amtsperiode sei „spannend, fordernd, interessant und arbeitsintensiv gewesen“. Manchmal sei sie „so schwierig“ gewesen, dass sich Bürger „um mich sorgten“. Es seien aber auch sehr schöne und menschlich bereichernde Jahre gewesen. „Ich habe Lust auf mehr“, stellte Gruschka klar.

    Gruschka blickt auf die Herausforderungen der ersten Amtszeit

    Er erinnerte daran, dass ihn die Bürger 2014 als Quereinsteiger im ersten Wahlgang ins Amt gewählt hatten. „Das war für mich Auftrag und Rückhalt.“ Seine damalige Prognose zum Haushalt sei zutreffend gewesen. Bad Wörishofen sei auch heuer noch zur Haushaltskonsolidierung verpflichtet. „Dass ein Bürgermeister Fremdenverkehrsbeiträge erheben muss, weiß in Bad Wörishofen mittlerweile jedes Kind“, sagte Gruschka. „Den Sturm, den dieses Thema auslöste, habe ich ausgehalten und die Beiträge pflichtgemäß erhoben.“ Gruschka erinnerte an einen Fall „unzulässiger Wirtschaftsförderung im Zusammenhang mit der Ansiedlung eines Unternehmens“, den er nach seinem Amtsantritt „mit viel Aufwand aufzuarbeiten“ gehabt habe. „All das sind Tretminen, die ich keinem Bürgermeister wünsche.“ Gruschka thematisierte erneut den Gewerbesteuersatz von 240 Prozent in Bad Wörishofen, mit dem eine Haushaltskonsolidierung „schwerlich möglich“ sei. Die Gewerbesteuer allerdings entwickle sich prächtig, wenngleich durch erhebliche Einmalzahlungen. Erwartet werden heuer über elf Millionen Euro. Eine Kreditaufnahme könnte so vermieden werden. Dass sich andere Kurorte in Bayern „nicht zu schade“ waren, Stabilisierungshilfe zu beantragen und nun Millionenbeträge bekämen, sagte Gruschka ebenfalls. Er hätte dies für Bad Wörishofen auch getan, die Stadtratsmehrheit habe aber abgelehnt. Er werde im Falle einer Wiederwahl darauf drängen, dass Bad Wörishofen Fördermittel erhalte, um die notwendigen Investitionen tätigen zu können, kündigte Gruschka an. Die Stadt müsse mehr bieten als nur Daseinsvorsorge.

    Zinssteuerung mittels Swaps lehnt Paul Gruschka ab

    Zur praktizierten Zinssteuerung mittels Swaps sagte er, diese lehne er ab. Der Stadtrat habe die Fortsetzung gegen seine Stimme beschlossen. „Bei einem Zinsniveau von 0,04 Prozent für Kommunen brauchen wir keine

    „Du hast hier Maßstäbe gesetzt“, sagte der Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl. Zuvor sei Bad Wörishofen in seinem Stimmkreis lange „ein Sorgenkind gewesen“, so Pohl. „Das ist jetzt anders.“ Gruschka habe gezeigt, dass man mit „Geradlinigkeit und Optimismus etwas bewegen kann.“ Gruschka selbst sagte, er hoffe, dass die Stadtratskandidaten frischen Wind in den Rat bringen werden, das würden viele Bürger erwarten. So könne man „jene in Schach halten, die im Stadtrat gerne Trouble machen.“

    Er ist einer von bislang fünf Bewerbern um das Bürgermeisteramt, neben Stefan Welzel (CSU), Regine Glöckner (Team-Kneippstadt-SPD), Alexandra Wiedemann (FDP) und Doris Hofer (Grüne).

    Das ist Paul Gruschka:

    • Paul Gruschka ist 61 Jahre alt und seit 2014 Bürgermeister von Bad Wörishofen. Gruschka ist katholisch, verheiratet und hat drei Töchter.
    • Paul Gruschka hat vor seiner Wahl zum Bürgermeister als Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei in Bad Wörishofen gearbeitet. Er ist Fachanwalt für Steuerrecht.
    • Gruschka ist in Bad Wörishofen vielfach ehrenamtlich engagiert, zum Beispiel im Segelflugverein Bad Wörishofen, dem Motorflugverein Bad Wörishofen, wo er von 1992 bis 2001 auch Vorsitzender war. Gruschka war Gründungsmitglied des Rotary Clubs Bad Wörishofen und von 2002 bis 2003 Präsident, bekleidet dort aber derzeit kein Amt.
    • Paul Gruschka ist in Dirlewang geboren und in Dorschhausen und Bad Wörishofen aufgewachsen.
    • In seine freien Zeit bereist Gruschka gerne Südfrankreich. (m.he)

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