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Bad Wörishofen: Vorgeschmack auf ein Millionenprojekt

Bad Wörishofen

Vorgeschmack auf ein Millionenprojekt

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    Die Zukunft des Kneipp-Museums in den Räumen des Klosters von Bad Wörishofen ist derzeit in aller Munde. Es gibt ein spektakuläres Konzept, über das nun bei der Jahresversammlung des Stamm-Kneipp-Vereins diskutiert wurde.
    Die Zukunft des Kneipp-Museums in den Räumen des Klosters von Bad Wörishofen ist derzeit in aller Munde. Es gibt ein spektakuläres Konzept, über das nun bei der Jahresversammlung des Stamm-Kneipp-Vereins diskutiert wurde. Foto: Markus Heinrich

    Wie geht es mit dem Kneipp-Museum weiter? Wie kann es gelingen, die Einrichtung in eine gute Zukunft zu führen – und sie für Besucher interessanter zu machen? Diese Frage stand nun auch beim Stamm-Kneipp-Verein im Mittelpunkt. Zu Jahresversammlung hatte der Vorstand deshalb den bekannten Museumsmacher Peter Schreiner eingeladen. Schreiner hatte sein Konzept für das Bad Wörishofer Museum dabei. Dabei war ganz schnell zu erkennen, dass die Museumslandschaft der heutigen Zeit nichts mehr mit dem angestaubten Image älterer Museum zu tun haben dürfte.

    Schreiner zeigte auf, welche Möglichkeiten durch die modernen Techniken jetzt gegeben sind und die es, aus seiner Sicht, auch bei einem Kneipp-Museum umzusetzen gelte. So soll der Besuch des Museums einen gewissen Event-Charakter erhalten, bei dem auch der Gast selbst aktiv werden kann und somit echte Erlebbarkeit entsteht. Peter Schreiner aus Weilheim, der schon mehrere Museen auf diese Art umgesetzt hat, bot bei seinem Referat einen virtuellen Gang durch das „neue Kneippmuseum“ an, um den Zuhörern seine Vorstellungen nahe zu bringen. Dieser Weg führte über die Begegnung mit Kneipp beim Eintritt in das Haus über Szenen aus Kneipps Leben, das lebendig machen der Gegenstände oder die Darstellung der fünf Säulen in einer spektakulären Weise über die Projektionen des geschichtlichen Wandels bis hin zu den Reisen, die Pfarrer Kneipp durch fast ganz Europa führten. Weiter führte Schreiners Weg durch das Museum zu einem „Rad der Forschung“ über die Lehre Kneipps zu einer eventuellen filmischen Darstellung über das Leben des Priesterarztes und die Entwicklung des Ortes bis hin zu Fotoszenen mit Güssen. Wichtig ist es Schreiner, die Bedeutung Kneipps als eine der herausragenden Persönlichkeiten der Zeitgeschichte besser herauszustellen. Die Darstellung wirkte insgesamt sehr beeindruckend.

    Dass ein solches Museum einen großen Gewinn für die Stadt bedeuten würde, erkannten nicht nur die Zuhörer, dies hob auch Stammkneipp-Vereins-Vorsitzender Stefan Welzel in seinen Dankesworten an den Referenten hervor. Welzel hatte in seinem Amt als Zweiter Bürgermeister der Stadt bereits im Stadtrat Gelegenheit, sich Schreiners Konzept anzusehen. Ein Beschluss zum Umbau wurde damals noch nicht gefasst, es gab aber viel Lob. Wie sich dies alles allerdings umsetzen lassen und welchem Zeit- und Finanzrahmen dies geschehen könnte, dazu nahm der Referent im Anschluss in einem Gespräch Stellung. Dabei wurde zunächst deutlich, dass diese Umsetzung unmittelbar mit dem bisherigen Standort im Kloster zusammenhängt. Denn es ist offensichtlich allgemeiner Wunsch, dies dort zu verwirklichen. Zwar müsse aus Sicht die dortige Entwicklung abgewartet werden, allerdings wäre schon „eine gewisse Geschwindigkeit notwendig“, so Schreiner. Da es sich um ein langfristig angelegtes Projekt handelt, dürften hier noch etliche Jahre ins Land ziehen. Auch zur Finanzierung hatte Schreiner gewisse Vorstellungen parat. Er machte dabei deutlich, dass ein solches Museum den Anspruch und das Potenzial für ein großes überregional wirkendes Werk habe und die Finanzierung entsprechend auf viele Schultern verteilt werden müsste. Dies könne man nicht von der Kommune erwarten, wenn es in den höheren Millionenbereich gehe. In der heutigen Zeit würden bei solchen großen oder etwas kleineren Lösungen auch die übergeordneten politischen Instanzen mit einsteigen und auch an großzügiges Sponsoring müsse dabei gedacht werden. Wenn der Wille da ist, dann hält Schreiner die Umsetzung durchaus für möglich und ist „überzeugt, dass das etwas wird“. Allein für den Aufbau würde er mit einer Zeit von etwa vier Jahren rechnen, wobei die Dinge des gegenwärtigen Museums natürlich übernommen würden.

    In der Versammlung machte Stefan Welzel deutlich, dass es wichtig sei, auch den Kurzzeitgästen Kneipp näher zu bringen, um sie von der Idee zu überzeugen. Positiv habe sich die Mitgliederzahl im letzten Jahr entwickelt. Die stellvertretende Vorsitzende Claudia Sachon berichtete über die zahlreichen Aktivitäten des Vereines wie den Kneipp-Erlebnistag bis hin zu den zahlreichen Kursen, bei denen auch verstärkt neue Ideen mit eingebracht werden. Einig war sie sich mit Welzel, dass das Erlangen des Titel immaterielles Kulturerbe Kneipp noch mehr herausgestellt werden solle. Ein „Tag des Kneippens“ oder die Integration in die Gesundheitstage könnten Bausteine dazu sein. Außerdem würde sich

    In kurzen Worten stellte Schatzmeister Konrad Hölzle die finanzielle Situation des Vereines dar und konnte bei einem Umsatz von run 80000 Euro auf einen Gewinn im Jahr 2016 verweisen. Lob gab es in diesem Zusammenhang für die Leiterin der Geschäftsstelle des Vereines, Ines Simon-Graf.

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