Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: Unterallgäuer Tänzer wehren sich gegen Tanzverbot

Bad Wörishofen

Unterallgäuer Tänzer wehren sich gegen Tanzverbot

    • |
    Beate Fenster
    Beate Fenster

    Mit Enttäuschung hat Beate Fenster aus Rammingen zur Kenntnis genommen, dass ihre Petition an den bayerischen Landtag am Dienstag keinen Erfolg hatte. Wie berichtet, wehren sich Bayerns Tänzer gegen die Beschränkungen in Corona-Zeiten – allen voran der Tanzsportclub TSC 71 aus Bad Wörishofen. Die Vorsitzende Beate Fenster gehört zu rund 25 Personen, die eine Petition vertreten, die am Dienstag im Landtag behandelt wurde.

    Vergeblich hatte sie versucht zu erreichen, dass Tanzsport in der Corona-Pandemie wenigstens in Kleingruppen erlaubt bleibt. Die von ihr vorgebrachten Argumente seien vom Petitionsausschuss jedoch gar nicht ernst genommen worden, so Beate Fenster. Begründung für ihre Petition: „Es ist in keinster Weise ersichtlich, inwieweit durch ein Verbot der Ausübung des Individualsports in Sporthallen durch Ehepaare oder im selben Haushalt Wohnende eine Verringerung des Infektionsrisikos erreicht werden könnte.“ Damit sei das Verbot nicht mehr verhältnismäßig.

    „Nicht einmal Ehepaare durften miteinander trainieren“, kritisiert Beate Fenster

    „Nicht einmal Ehepaare durften miteinander trainieren“, sagt Fenster gegenüber unserer Redaktion. „Anzumerken ist, dass die Einschränkungen zum Zeitpunkt der Einreichung der Petition am 20. Mai existenzbedrohend für Vereine waren“, sagt Fenster. Lockerungen seien in der Zwischenzeit erfolgt. „Angesichts der momentan sich zuspitzenden Lage muss alles unternommen werden, um eine erneute Anordnung von überzogenen und existenzbedrohenden Maßnahmen zu verhindern“, findet Fenster.

    Unterstützung aus Rammingen, Türkheim oder Schwabmünchen für die Petition

    Zahlreiche weitere Unterstützer aus Bad Wörishofen, Türkheim, Rammingen oder Schwabmünchen hatten das Anliegen unterstützt.

    Fenster fürchtet, dass „zahlreiche Vereine durch überzogene Einschränkungen in ihrem Bestand gefährdet werden“. Infolge fehlender Trainingsmöglichkeiten seien Kündigungen vieler Mitglieder zu befürchten.

    „Als gemeinnützige Vereine finanzieren sich Tanzsportclubs nahezu ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und nicht aus Sponsoren- und Fernsehgeldern“, sagt Fenster. „Über wesentliche Rücklagen verfügen sie in der Regel nicht.“ Fenster beklagt eine fehlende Gleichbehandlung mit Musikschulen und Fahrschulen, die zum Zeitpunkt der Einreichung der Petition Einzelunterricht in „kleinen Räumen“ erteilen durften, während dies für Tanzsportler, die in großen Sälen trainieren, verboten war. Auch ein Training nach der damals gültigen Fünf-Personenregelung war verboten.

    „Tanzsport hat nichts mit Tanzen auf Partys zu tun“, betont Beate Fenster

    „Tanzsport hat nichts mit Tanzen auf Partys zu tun“, betont Fenster.

    Auch im Tanzsport gibt es aber Protagonisten, die davon leben, etwa Profi-Trainer. „Überzogene Einschränkungen führen de facto zu einem Berufsverbot für Tanzsporttrainer“, sagt Fenster.

    Die Petitionen waren aber nicht das einzige Mittel, mit dem sich die Tänzer nach den Beschränkungen im Mai Gehör verschaffen wollten. „Wir haben damals auch Schreiben an verschiedene Landtagsabgeordnete, Mitglieder des Ausschusses für kommunale Fragen, innere Sicherheit und Sport des Landtags sowie an den Sportminister Joachim Herrmann gesandt“, berichtet Beate Fenster. (alf, m.he, Foto: thess)

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden