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Bad Wörishofen: Termin steht: Flexibus in Bad Wörishofen geht an den Start

Bad Wörishofen

Termin steht: Flexibus in Bad Wörishofen geht an den Start

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    Die Stadtwerke Bad Wörishofen betreiben ab 2021 den Flexibus in der Kneippstadt.
    Die Stadtwerke Bad Wörishofen betreiben ab 2021 den Flexibus in der Kneippstadt. Foto: Mz-Archiv

    Lange wurde in der Kurstadt dafür gerungen, nun ist es spruchreif: Ab kommendem Frühjahr fährt der Flexibus in Bad Wörishofen. Der neu gegründete Mobilitätsausschuss des Unterallgäuer Kreistags hat in seiner ersten Sitzung seinen Segen gegeben. Der Landkreis bezuschusst das Projekt, die Fahrpreise für Kunden sind schon bekannt.

    Ab wann der Flexibus in Bad Wörishofen Gas gibt

    Am 1. April 2021 soll es in Bad Wörishofen losgehen. Dann wird der fünfte Flexibus-Knoten im Unterallgäu in Betrieb genommen. Den Flexibus gibt es bereits im Bereich Kirchheim-Pfaffenhausen, Babenhausen-Boos sowie rund um Mindelheim. Ab Oktober fährt er um Ottobeuren und Markt Rettenbach.

    Der Flexibus verkehrt unabhängig von einem Fahrplan und befördert die Fahrgäste durch ein dichtes Netz an Haltestellen nahezu von Tür zu Tür. Betrieben wird er in Bad Wörishofen von den Stadtwerken mit einem Elektro-Kleinbus.

    Christine Heim, Sachgebietsleiterin für den Öffentlichen Personennahverkehr im Landkreis, erklärt die Funktion der neuen Beförderung. „Der Flexibus stellt ein bedarfsorientiertes, flexibles System dar.“ Heißt: Der Bus fährt auf Zuruf. Nur dann, wenn sich die Fahrgäste vorher anmelden. Das muss mindestens 30 Minuten vor der gewünschten Abfahrt erfolgen. „Je früher die Bestellung erfolgt, desto besser kann das Callcenter planen.“

    Haltepunkte in Wörishofen nicht mehr als 150 Meter entfernt

    Die Abstände der Haltepunkte betragen innerorts nicht mehr als 150 Meter. Besonders an wichtigen Einrichtungen wie Ärztehäusern, Altenheimen, Supermärkten und öffentlichen Einrichtungen sind Haltestellen vorgesehen. Bad Wörishofen bekommt einen Niederflur-Bus. Man kann also vom Bordstein aus fast ebenerdig einsteigen. Es gibt eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Der Flexibus-Tarif liegt über dem Niveau des normalen VVM-Regionalbustarifs, wobei vorhandene Fahrkarten gegen eine verringerte Fahrtgebühr anerkannt werden. Das Netz, in welchem der Wörishofer Flexibus verkehren wird, ist wie andernorts auch in sogenannte Waben aufgeteilt, die ähnlich wie Preiszonen zu verstehen sind.

    Sechs Waben gibt es in Bad Wörishofen:

    1. Kernstadt-Gartenstadt-Unteres Hart
    2. Skyline Park-Kirchdorf
    3. Dorschhausen-Schöneschach
    4. Hartenthal-Obergammenried-Untergammenried
    5. Schlingen
    6. Stockheim-Frankenhofen

    Eine Fahrt von Dorschhausen nach Stockheim kostet drei Waben, da die Start- und Zielwaben mitgezählt werden. Die Einzelfahrt innerhalb einer Wabe kostet im Regeltarif 2,20 Euro, ermäßigt 1,70 Euro. Innerhalb von zwei Waben kostet die Einzelfahrt 3,30 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Und drei Waben kosten einfach 4,40 Euro, ermäßigt 3,30 Euro. Kinder bis 11 und Senioren ab 60 Jahren fahren ermäßigt. Es gibt einen Rabatt bei einem Sechs-Einzelfahrten-Ticket. Die Fahrt mit dem Flexibus ist deutlich günstiger als mit einem Taxi. Fahrgäste müssen jedoch Zeit und Geduld mitbringen. Sie sollten, wie der Name sagt, flexibel sein.

    Mit dem Flexibus soll eine Lücke im ÖPNV-System von Bad Wörishofen geschlossen werden

    Kreistagsmitglied Daniel Pflügl fragte, ob mit dem System Flexibus Steuergelder verbrannt würden. Für Mehrkosten komme der Steuerzahler auf. Der Betreiber veranschlagt für die erste Wabe als Beispiel im Regeltarif 11,60 Euro. Heißt: Abzüglich des Fahrpreises bleiben 9,40 Euro offen.

    Landrat Alex Eder erklärt, das System Flexibus sei nicht mit dem regulären Busverkehr zu vergleichen. Dieser sei kostendeckend. „Wir schließen mit dem Flexibus eine Lücke im System, er ist eine wohnortnahe Lösung, vor allem für die ältere Bevölkerung.“ Die Fahrtkosten würden nur fällig, wenn tatsächlich der Bus fahre, fügt Kreisrat Dieter Miller, selbst Busunternehmer, hinzu.

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