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Bad Wörishofen: So drückt Corona auf Bad Wörishofens Einnahmen

Bad Wörishofen

So drückt Corona auf Bad Wörishofens Einnahmen

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    Der Lockdown dauert an. In Bad Wörishofen hat das immer größere Folgen, wie sich nun zeigt.
    Der Lockdown dauert an. In Bad Wörishofen hat das immer größere Folgen, wie sich nun zeigt. Foto: Bernd Feil/M.i.S.

    Die Corona-Pandemie und die Folgen der bisherigen Lockdowns machen Bad Wörishofen touristisch schwer zu schaffen. Das spiegelt sich nun auch in den erwarteten Einnahmen für das laufende Jahr aus dem touristischen Betrieb wieder.

    In Bad Wörishofen sind aktuell 118 Übernachtungsbetriebe tätig. Sie halten 3.521 Betten für Touristen bereit, die aber weiterhin nicht anreisen dürfen. Gleiches gilt für Bad Wörishofens Campingplatz mit 24 Stellplätzen sowie den Reisemobilparkplatz bei der Therme mit 50 Stellplätzen. „Die Zahlen sind schon schlimm, was die Übernachtungen angeht“, hatte Bad Wörishofens ehemaliger Bürgermeister Paul Gruschka (FW) im Zuge der Haushaltsberatungen gesagt. Die Mindelheimer Zeitung hatte Anfang März erstmals berichtet, dass der Rückgang bei den Übernachtungen 2020 noch gravierender war, als befürchtet. Die Zahl der Übernachtungen sank auf 343.782, das ist ein Minus von 47,4 Prozent. Das spiegelt sich nun auch in den Erwartungen für das laufende Jahr.

    Ohne Gäste fließt zunächst auch kein Kurbeitrag in Bad Wörishofen

    Wie lange die Corona-Pandemie noch für geschlossene Hotels sorgt, vermag derzeit niemand sicher zu sagen. Die Stadt Bad Wörishofen erhebt allerdings einen Kurbeitrag. Bezahlen muss diesen, wer in Bad Wörishofen übernachtet. Abgerechnet wird in der Regel über die Vermieter. Ohne Gäste zunächst aber auch kein Kurbeitrag. Kämmerer Tim Hentrich rechnet deshalb für heuer mit Einnahmen von 1,3 Millionen Euro.

    Hoffnungen in Bad Wörishofen schürt die Absicht der Bundesregierung, die Kuren wieder zur Pflichtleistung der Krankenkassen zu machen (wir berichteten). Derzeit werde ein Gesetzesvorhaben dazu beraten, berichtet Kämmerer Tim Hentrich. „Dies hätte nachhaltig Einfluss auf die Übernachtungen und somit auf die Kurbeitragseinnahmen.“

    Beim Fremdenverkehrsbeitrag hat das Rathaus Rückstände bei den Bescheiden aufgearbeitet

    Ebenso erhebt Bad Wörishofen einen Fremdenverkehrsbeitrag. Er wird „von allen selbstständig tätigen Personen erhoben, die Vorteile aus dem Ort vorgehaltenen Fremdenverkehr ziehen“, wie es Hentrich formuliert. „Die Beitragszahler sollen so zur Deckung des städtischen Aufwands zur Unterhaltung des Fremdenverkehrs im Gemeindegebiet beitragen.“ Wer wirtschaftlichen Nutzen aus dem Fremdenverkehr ziehe, müsse den Beitrag bezahlen. Beim Einfordern der Gelder haperte zuletzt.

    „Personelle Engpässe im Steueramt haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, dass erhebliche Bearbeitungsrückstände entstanden sind“, berichtet Hentrich. Weil diese zwischenzeitlich zügig abgearbeitet würden, sei das Ergebnis 2020 auch höher ausgefallen als üblich. Heuer geht man vorsichtig in das Jahr. Hentrich rechnet nur mit Einnahmen von 750.000 Euro. Es waren einmal 1,4 Millionen Euro. Dass Bad Wörishofen im Bereich Kur und Tourismus heuer im Haushalt ein Defizit von 3,2 Millionen Euro erwarte, hatte jüngst die Grünen-Fraktionssprecherin Doris Hofer vorgerechnet.

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