Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Bad Wörishofen: So breiten sich die Corona-Mutationen im Unterallgäu aus

Bad Wörishofen

So breiten sich die Corona-Mutationen im Unterallgäu aus

    • |
    Bei den Untersuchungen von positiven Corona-Tests wurden im Unterallgäu weitere Fälle von Corona-Mutationen festgestellt.
    Bei den Untersuchungen von positiven Corona-Tests wurden im Unterallgäu weitere Fälle von Corona-Mutationen festgestellt. Foto: Andreas Arnold/dpa

    Corona-Mutationen verbreiten sich zunehmend auch im Landkreis Unterallgäu. Das zeigen neue Zahlen. Im Impfzentrum Bad Wörishofen gibt es derweil nun eine dritte "Schicht". Das Impfzentrum im Gewerbegebiet wurde erweitert, um mehr Menschen pro Tag gegen Corona impfen zu können.

    Die Erweiterungsarbeiten im Impfzentrum in Bad Wörishofen sind nun abgeschlossen. Das teilte das Landratsamt Unterallgäu am Freitag auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Weitere Impf- und Aufklärungskabinen wurden in dem ehemaligen Möbelhaus im Gewerbegebiet von Bad Wörishofen installiert. „Damit sind nun täglich bis zu 900 Impfungen möglich“, teilte das Landratsamt mit.

    Das Gesundheitsministerium hatte den Kreis zum Ausbau aufgefordert, da ab April „ein Vielfaches an Impfstoff“ kommen soll. Dass schnellem Impfen auch beim Kampf gegen sich ausbreitende Corona-Mutationen eine Schlüsselrolle zukommt, betonen Experten immer wieder. Im Landkreis Unterallgäu gab es bislang 71 bestätigte Fälle von Corona-Mutationen (Stand: 5. März). Zwei Wochen zuvor waren es noch 17 Fälle. Derzeit haben die Mutationen im Unterallgäu laut Landratsamt einen Anteil von elf Prozent an den Positiv-Fällen.

    Anfang Februar wurde im Unterallgäu erstmals eine Corona-Mutation nachgewiesen, die als besonders ansteckend gilt

    Anfang Februar wurde in einem ersten Fall im Unterallgäu die Mutation RNA N501Y nachgewiesen, die zum Beispiel in Brasilien und Südafrika verbreitet ist. Vor zwei Wochen hatte dann die britische Variante bei den Mutationen im Unterallgäu die Oberhand. Diese Mutationen gelten als besonders ansteckend.

    Im Impfzentrum Bad Wörishofen startete nun eine Abendschicht. Ab dem 14. März werde auch sonntags geimpft, sagte unlängst Koordinator Max Kaplan unserer Redaktion. Man versuche derzeit auch, die Hausärzte ins Boot zu holen.

    Was in Sachen Impfung aktuell zu beachten ist, erläuterte am Freitag Landkreis Unterallgäu und Stadt Memmingen in einer gemeinsamen Erklärung:

    Die Anmeldung

    Die Anmeldung zu einer Corona-Schutzimpfung erfolgt in Bayern über eine Software. "Egal ob Sie sich selbst online registrieren (www.impfzentren.bayern) oder unter der Nummer 08247 90 99 10 anrufen, werden ihre Daten dort eingepflegt", so Behördensprecherin Manuela Frieß. Je nach Priorisierungsgruppe werden dann die Termine vergeben. Derzeit sind Personen über 80 Jahren am höchsten priorisiert sowie Personen, die in direkten Kontakt mit dem Virus kommen können, da sie in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen arbeiten.

    Auch Angehörige oder andere nahestehende Vertrauenspersonen können die Registrierung übernehmen. Mittlerweile kann eine E-Mail-Adresse für bis zu fünf Registrierungen verwendet werden. "Dazu müssen Sie einen Account anlegen und für die erste Person ausfüllen. Danach können Sie auf die Option 'Personenauswahl' klicken und für bis zu vier weitere Personen Profile anlegen", erklärt Frieß das Prozedere.

    Der Impfstoff

    "Die Ärzte haben keinen Einfluss darauf, welchen Impfstoff Sie bei der Impfung bekommen", erläutert Frieß. Derzeit gibt es Lieferungen von Moderna, Biontech/Pfizer und Astra-Zeneca an die Impfzentren in Bad Wörishofen und in Memmingen.

    Der Termin

    "Sobald Sie geimpft werden können, werden Sie per E-Mail oder SMS aufgefordert, einen Impftermin über die Impf-Plattform zu vereinbaren", so Frieß. Dort steht eine gewisse Auswahl an Terminen zur Verfügung. "Bitten kontrollieren Sie unbedingt auch den sogenannten Spam-Ordner Ihres E-Mail-Postfaches, gegebenenfalls befindet sich die E-Mail mit der Einladung dort", rät Frieß den Bürgern. Wichtig auch: "Diese E-Mail oder SMS muss unbedingt beantwortet werden, ansonsten erfolgt keine Terminierung." Wer sich telefonisch angemeldet hat, werde aber auch telefonisch kontaktiert, wenn eine Terminvereinbarung ansteht.

    Noch ein Tipp: Zum Impftermin pünktlich, aber nicht zu früh kommen. So lassen sich Menschenansammlungen vermeiden. "Wenn Sie den Anamnesebogen sowie den Aufklärungsbogen bereits ausgefüllt zum Termin mitbringen, können Sie Zeit sparen. Die beiden Formulare können Sie www.unterallgaeu.de/corona herunterladen", so Frieß.

    Mitzubringen sind zudem Impfausweis, medizinische Unterlagen wie zum Beispiel Herzpass, Allergieausweis, Diabetikerausweis oder Medikamentenplan sowie Ihren Personalausweis mit. Bei besonderer Priorisierung werden zusätzlich Nachweise für Ihren Beruf oder zu Ihren Vorerkrankungen benötigt. "Nur mit Nachweisen zu den von Ihnen in der Software angegebenen Punkten können Sie auch geimpft werden", betont Frieß. Bei eingeschränkter Mobilität und einer bestimmten Pflegestufe würden manche Krankenkassen die Fahrt zum Impfzentrum übernehmen. Eine Nachfrage lohnt sich also.

    Die Hausärzte

    Personen, die nicht mobil sind und zuhause gepflegt werden, können laut Frieß bald damit rechnen, dass es für sie die Möglichkeit eines Impfangebots durch die Hausärzte gibt. "Aufgrund neuerer Erkenntnisse über die Transportfähigkeit hat die Impfkommission die Anordnung, den Impfstoff nach Anbruch der Flaschen nicht zu transportieren, erfreulicherweise zurückgenommen", berichtet sie. "Somit soll es ab Mitte März für die Ärzte möglich sein, beim Hausbesuch auch zu impfen."

    Der Personenkreis

    Die Priorisierungen können sich ändern. Lehrkräfte und Personal in Kitas zum Beispiel sollen nun schneller geimpft werden. "Deshalb ist es wichtig, dass sich alle, die eine Impfung haben wollen, auch registrieren und die entsprechende Indikation zur Priorisierung ankreuzen. Egal welches Alter oder welcher Berufs- oder Risikogruppe Sie angehören", empfiehlt Frieß für die Stadt Memmingen.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden